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Historienthriller

China 2009
Alternative Titel Feng sheng; 風聲

Regie Chen Kuo-Fu, Gao Qunshu
Drehbuch Chen Kuo-Fu und Zhang Jialu nach dem Roman von Mai Jia
Darsteller Zhou Xun, Lee Bingbing, Zhang Hanyu, Huang Xiaoming, Wang Zhiwen,
Alec Su You-Peng, Ying Da, Ni Dahong, Zhang Yibai, Duan Yihong, Liu Weiwei

Länge 114 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 20.12.09
©  Bilder PMP, Screenshots molodezhnaja


STORY
China 1942: Während des chinesisch-japanischen Krieges ruft Vizepräsident Wang Jingwei in Nanjing eine neue, von den Japanern gestützte Marionettenregierung aus. Chiang Kai-Sheks Widerstandstruppen kämpfen fortan aus dem Untergrund. Und mit dem Ziel, Wang zu töten. Ein Maulwurf mit dem Codenamen Phantom hat sich bereits in den inneren Kreis von Wangs Zirkel eingeschleust und mehrere Attentate ausgeführt. Der japanische Oberst Tanaka (Huang Xiaoming) soll den Widerstandskämpfer nun enttarnen - und bringt in einem Schloss ausserhalb der Stadt jene fünf Verdächtigen zusammen, die seine als Köder publizierte Nachricht gelesen haben: Hauptmann
Wu Zhiguo (Zhang Hanyu), Leutnant Bai (Alec Su), Administrator Jin (Ying Da), Code-Knackierin Li (Li Bingbing) und die Telefonistin Gu (Zhou Xun).

 

REVIEW
"The Message" funktioniert nach dem Agatha-Christie-Muster, bei dem eine Gruppe von Leuten in einem Haus zusammengerufen wird, um einen Mörder zu entlarven. Hier ist es ein Schloss und kein Haus, ein Widerstandskämpfer und kein Krimineller - und es sind nur fünf "kleine Negerlein" und nicht deren zehn. Doch das System funktioniert gleich und wurde von den Regisseuren Chen Kuo-Fu (Double Vision) und Gao Qunshu ("Tokyo Trial") in ein historisches Kleid gesteckt. Coole Sache.

Das Problem ist, dass ein solches Szenario immer etwas dialoglastig ist und ein Drehbuchautor versuchen muss, die Sache auzupeppen. Oft funktioniert das per Ironie, hier jedoch sucht man dies vergeblich. Chen und Gao versuchen es vielmehr mit Klotzerei. Das heisst viele CGI-Tricks, übertriebener Einsatz von Kamera-Schwenks und -Zooms, rascher Schnitt und aufdringliche Musik. Das alles wirkt eine Spur zu lärmig und vor allem modern. Um etwa den Verräter nicht zu entlarven (das Publikum soll miträtseln), werden seine / ihre Gedanken mit einer Einblendung vermittelt, die aus "The Matrix" stammen könnten.

Viel zu peppig für einen solchen Historienfilm. Ein klassischer Ansatz würde das Ganze auf alle Fälle zeitloser machen. Doch das ist ein eher kleines Manko in einem sonst meistens spannenden und technisch soliden Werk. Die beiden Regisseure konnten auf ein üppiges Budget zurückgreifen und das sieht man auch. Es ermöglichte ihnen zudem, auf einen Pool der besten Darsteller der Volksrepublik zurückzugreifen - und das Ensemble dankt es mit starken Darbietungen.

Xun Zhou (Painted Skin) spielt ihre Verführungskünste aus, Li Bingbing (Linger) gibt die geheimnisvolle Schöne, Zhang Hanyu (The Assembly) agiert mit kühler Routine, Huang Xiaoming (Sniper) verkörpert den skrupellosen Japaner, Wang Zhiwen (Battle of Wits) seinen chinesischen Adjutanten. An dieser Gruppe gibt es nichts auszusetzen. Sie sorgen dafür, dass auch die Durststrecken in der Handlung nie den Film austrocknen, sondern dass er lebendig und packend bleibt. Hilfe bekommen sie durch die Dramaturgie, denn der Clou ist, dass der Verräter nicht einfach schweigen kann - es besteht vielmehr ein Zeitdruck: Die Japaner haben eine Falle gesetzt und wenn der Widerstand nicht rechtzeitig alarmiert wird, droht das Ende!

Also rätseln wir mit und "The Message" legt geschickt so seine Spuren, dass jeder der Anwesenden irgendwann unter Verdacht gerät. Dieses klassische Thriller-Moment ist jederzeit wichtiger, als den chinesischen Widerstand zu glorifizieren. Dadurch erreicht der Film auch nie den patriotischen Gehalt eines Propagandafilms wie Founding of a Republic. Er hat seine patriotischen Momente, doch die erwachsen sauber aus der Handlung. Eine unterhaltsame Sache also. Wenn die Inszenierung nicht manchmal so übertrieben ausfallen würde und der Plot durch eine angebliche Straffung nicht seine konfusen Momente hätte, "The Message" wäre sogar einer der besseren chinesischen Filme des Jahres. So bleibt er immerhin noch sehenswerte Kost.

 

MEINE DVD
Malaysia, Code 3, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen, malaiischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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