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Samuraidrama
Japan 1969
Alternative Titel Official Gold: Steel Edge of Revenge; Goyoukin; 御用金

Regie Hideo Gosha
Drehbuch Hideo Gosha, Kei Tasaka
Darsteller Tatsuya Nakadai, Tetsuro Tamba, Ruriko Asaoka, Kinnosuke Nakamura, Yoko Tsukasa

Länge 123 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 24.8.08
©  Bilder Tokyo Shock, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan 1831: Nach fünf Jahren Arbeitsdienst kehrt Oriha (Ruriko Asaoka) in ihr nordjapanisches Fischerdorf Kurosaki zurück. Die über 30 Einwohner sind jedoch alle verschwunden oder getötet worden. Den Grund dafür erfährt die junge Frau erst später: Der Samurai Rokugo Tatewaki (Tetsuro Tamba) hat das Schiff, das mit mehreren Tonnen Gold und Silber von der zentraljapanischen Insel Sado unterwegs nach Edo war, auf die Klippen gelockt. Mit dem geraubten Edelmetall wollte er das Bestehen seines kleinen Reichs Sabai sichern. Die Fischer, die er zum Bergen der Reichtümer verpflichtete, liess er danach alle abschlachten. Auch der Samurai Magobei Wakizaka (Tatsuya Nakadai) war in das Massaker verwickelt, fühlte sich danach aber derart angewidert von der Tat seines Chefs, dass er den Clan verliess und zum Ronin wurde. Selbst seine Frau Shino (Yoko Tsukasa), Tatewakis Schwester, liess er zurück. Nun verdingt er sich in der Samurai-Show von
Hirosuke (Kunie Tanaka) in Edo. Durch den Killer Kunai (Isao Natsuyagi), der sich in Shino verliebt hat und Magobei töten will, erfährt der Ronin, dass Tatewaki einen zweiten Goldraub plant. Mit Oriha und dem mysteriösen Samon Fujimaki (Kinnosuke Nakamura) hofft er, das Massaker diesmal verhindern zu können.

 

REVIEW
Schnee in einem Samurai-Film? Das gibt es selten genug und macht "Goyokin" zu einer Art Chambara-Gegenstück von Sergio Corbuccis tollem Italowestern Il grande silenzio aus dem Jahr davor. Doch was Hideo Gosha (1929-1992) in seinem siebten Film geschaffen hat ist keinesfalls ein Nachäffen, es ist vielmehr eine grandiose Neuinterpretation gängiger Samurai-Themen in Form eines düsteren Dramas mit kraftvollen Bildern, komplexer Story und gebrochenen Charakteren. Im Westen ist der Film leider nicht sehr bekannt, doch er ist von weit höherem Rang als etwa Goshas Zweitling "Sword of the Beast" und der überschätzte Hunter in the Dark: Er ist ein Meisterwerk.

Nahezu alles ist beeindruckend an "Goyokin", ausser der Zeit nach dem grandiosen Auftakt. Die ersten Szenen mit Ruriko Asaoka sind furios inszeniert, unheimlich und bedrohlich. Danach lässt der Film erst einmal durchatmen und baut seine facettenreiche Geschichte langsam auf. Dieses Zeitnehmen zahlt sich später aus, wenn die Figuren voll etabliert sind und "Goyokin" seinem brillanten Finale entgegensteuert. Doch mehr noch als die Story um Sühne und Rache fasziniert hier die Machart, die bis ins kleinste Detail oft Begeisterung auslöst.

Den Schnee habe ich schon erwähnt. Der gibt der Szenerie einen ganz eigenen Charakter. Gosha und sein Kameramann Kozo Okazaki (1919-2005) nutzen die Drehorte auf der nördlichen Shimokita-Halbinsel vorzüglich, um dem Film einen einzigartigen Look zu verleihen. Auch in die Ausstattung wurde viel Aufwand gesteckt. So wirken die Konstruktionen und Kostüme stets enorm authentisch - bis hin zu Shinos geschwärzten Zähnen. Die zerfallenen Häuser im Fischerdorf verbreiten eine beängstigende Atmosphäre, die mal an einen Western erinnert, dann beinahe an einen Horrorfilm, immer wunderbar verfeinert durch den Soundtrack des Kurosawa-Komponisten Masaru Sato.

Letztendlich zeigen auch die Schauspieler Beeindruckendes. Tatsuya Nakadai ("Harakiri", "The Sword of Doom") brilliert als geplagte Hauptfigur, gleichzeitig Aussenseiter und doch getrieben von einem moralisch integren Ziel. Tetsuro Tamba (Assassination) liefert einen mehr als würdigen Gegner, während Yagyu Conspiracy-Star Kinnosuke Nakamura , der die Rolle vom erkrankten Toshiro Mifune geerbt hat, in einer lange mysteriösen Rolle überzeugt. Die Frauen sind nicht minder gut: Yoko Tsukasa (Chushingura) spielt einen vielschichtigen Part imposant und Ruriko Asaoka (Tora-San's Forget Me Not) zeigt, dass sie nicht nur bildschön, sondern auch immens talentiert ist. Ein grossartiges Ensemble!

"Goyokin" ist für Fans des Samurai-Kinos auf jeden Fall eine Entdeckung wert. Mit seinem einzigartigen Look und dem dynamischen Wechsel zwischen differenzierter Handlungsentwicklung und impulsiver Action erinnert der Film oft an ein Kurosawa-Werk, erzeugt aber seine ganz eigene Sogwirkung. Er ist mit über zwei Stunden vielleicht einen Deut zu lang, doch fast jede Minuten ist wohl investiert in Charakterzeichnung, Handlungsaufbau und Action. Ein Mix, der richtig mundet.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS


 

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