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1979
> HUNTER IN THE DARK
Actiondrama
Japan 1979
Alternative Titel
Yami no karyudo;
闇の狩人
Regie
Hideo Gosha
Drehbuch Hideo Gosha nach dem Roman von Shotaro Ikenami
Darsteller Tatsuya Nakadai, Yoshio Harada, Sonny Chiba, Ayumi Ishida,
Keiko Kishi
Länge 137 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.4.08
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Edo 1784. Unter dem zehnten Tokugawa-Shogun Iyeyaho herrscht Korruption im Land.
Am meisten Macht geht vom Minister
Okitsugu Tanuma (Tetsuro Tamba) aus, der geheime Organisationen kontrolliert und
das Land steuert. In dieser unsicheren Zeit lebt der einäugige Ronin Yataro
Tanigawa (Yoshio Harada) als Auftragskiller. Bei einem Attentat auf eine
wichtige Persönlichkeit fällt er dem Clanführer Gomyo Kiyoemon (Tatsuya Nakadai)
auf. Er heuert Yataro als Bodyguard an, um ihn vor Attacken seines Rivalen Jihei
und seiner Partnerin Oren (Kayo Matsuo) zu schützen. Auch der Samurai Samon
Shimoguni (Sonny Chiba) sitzt ihm im Nacken: Er hat seinen Clan, die Kitemaes,
verraten, worauf der Shogun den Clan auflöste. Gomyo möchte nun dessen
Ländereien in Ezo zu neuer Blüte verhelfen.
REVIEW
Wieso dieser Film überall gut wegkommt, will mir
nicht in den Kopf. Es ist ein überlanges, verworrenes, ödes und visuell wenig
begeisterndes Routinewerk, gut gespielt zwar, aber ohne etwas, das ihn aus der
Masse der Chambara-Werke heraus hebt. Ein Jahr vorher erschien mit Kinji
Fukasakus Yagyu Conspiracy ein vorbildliches
Werk aus diesem Genre und wer es extremer braucht, der kam zuvor bei
Hanzo the Razor: The Snare auf seine Kosten - oder bei
Shogun Assassin bzw. der
"Okami"-Reihe. Die haben alle etwas, was sie speziell macht. "Hunter in the
Dark" geht genau das ab. Er wirkt wie vom Fliessband.
Vor allem die Anfangsphase gestaltet sich zäh. Kaum etwas passiert, die Figuren bleiben dürftig, visuelles Flair gibt es keines. Wenn die an sich komplexe Story nach dem Roman von Shotaro Ikenami dann endlich mal in Schwung kommt, ist das Interesse längst gesunken und man rappelt sich gar nicht mehr auf, dem Film richtig zu folgen. Zwischenzeitlich wecken einige coole, aber kurze Fights aus der Lethargie. Der einzige, der mich wirklich faszinierte, war der Kampf gegen die mörderischen Frauen. Alle anderen, selbst das Finale unter Hühnern und der blutige Kampf, bei dem als erstes ein Arm abgehackt wird und dieser fortan (am Schwert hängend) fast jedes Bild dominiert, liessen mich kalt.
Hideo Gosha (1929-1992), Regisseur solcher Chambara-Meisterwerke wie "Sword of the Beast" und Goyokin, gelingt es einfach nicht, seinem Werk Drive zu verleihen. Die Bilder wirken, bis auf wenige Ausnahmen, hemdsärmlig und wenig visionär. Natürlich kann man nicht von jedem Film Kurosawa-Framing erwarten, doch "Hunter in the Dark" macht sich oft nicht einmal die Mühe, die Bildgestaltung dem Zuschauer anzupreisen - nur ganz selten entzückt eine Anordnung oder fesselt ein Blickwinkel. Auch der Schnitt lässt zu wünschen übrig, die Sets sind oft dunkel und gedrängt, aber dennoch nicht beklemmend oder sonstwie ansprechend.
Nur eines schafft Gosha: Er holt aus seinen Akteuren souveräne Leistungen heraus. Tatsuya Nakadai brilliert als Clan-Boss, während Yoshio Harada mit wenigen Silben seinen kühlen Charakter vermittelt. Sonny Chiba verleiht seiner Figur die nötige Power - doch heimliche Favoriten dürften die vier Damen sein, die Figuren mit "O"-Namen spielen: (Ayumi Ishida) als Yataros Ehefrau Oriwa, Keiko Kishi als Gomyos Ex-Geliebte Omon, die Spionin Osaki (Ai Kanzaki) und die Killerin Oren (Kayo Matsuo). Alles sexy Frauen, die im richtigen Moment schön brutal sein können.
Starke Schauspieler alleine machen nur eben alleine keinen guten Film. Es ist schon sehr überraschend, wie ein Chambara-Werk, das blutige Kämpfe, eine Prise Erotik sowie eine Story um Verrat, Macht und Intrige so langweilig sein kann. "Hunter in the Dark" hat all die passenden Zutaten, doch verkocht sie zum faden Gebräu. Beinahe frei von Spannung schleppt er sich von einer Intrige zur nächsten, von Kampf A zu Kampf B. Doch selbst diese kurzen Höhepunkte können nie recht packen. Keine Frage: Es gibt bedeutend spannendere, virtuosere, actionreichere, tiefschürfendere und schlicht bessere Chambara-Werke als dieses.
PS: Die Hongkong-DVD ist eine Katastrophe. Vollbild und viel zu dunkel. Wenn eine DVD erscheint, bei der man etwas mehr vom Hintergrund sieht, revidiere ich vielleicht meine Meinung betreffend der visuellen Gestaltung des Films - und würde dann auch freudig aufrunden. Basierend auf diesem Print kann man das aber schwer beurteilen und was ich sah, faszinierte mich selten.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(HK)
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