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2009
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Politsatire
Südkorea 2009
Alternative Titel
Gutmoning peurejideonteu; 굿모닝 프레지던트
Regie Jang Jin
Darsteller Lee Soon-jae, Jang Dong-gun, Ko Du-shim, Lim Ha-ryong, Han
Chae-young,
Park Hae-il, Ryoo Seung-yong, Jeong Yu-mi, Lee Moon-soo, Joo Jin-mo-I,
Zuschauer
2'575'000
Länge 132 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.3.10
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der südkoreanische Präsident Kim Jeong-ho (Lee
Soon-jae) wird sein Amt demnächst abgeben. Um so euphorischer ist er, als er im
Sportlotto 24 Milliarden Won gewinnt - eine gigantische Summe von umgerechnet 20
Millionen Dollar, mit der er sich seinen Lebensabend versüssen kann. Er kriegt
vor lauter Aufregung einen Herzinfarkt. Kaum wieder genesen wird ihm jedoch bewusst, dass er
einst versprochen hatte, einen allfälligen Lottogewinn dem Volk zu schenken!
Sein junger Nachfolger Cha Ji-wook (Jang
Dong-gun) hat ganz andere Sorgen: Er muss seinem Ruf als
"Koreas JFK" gerecht werden, sich mit einer Organspende herumschlagen und einen Krieg zwischen Japan und
Nordkorea verhindern! Als auch seine Amtszeit endet, wird es Zeit für die erste
Frau an der Spitze des Landes: Han Gyeong-ja (Ko Du-shim). Sie rutscht in eine Krise, als sich ihr Gatte
(Lim Ha-ryeong) in einen Immobiliendeal verstrickt.
REVIEW
Jang Jin hat im koreanischen Filmzirkel ein
ausserordentlich gutes Ansehen. Der aus dem Theaterbereich kommende Mann hat
sich vor allem durch raffinierte Drehbücher einen Namen gemacht - etwa zu
Welcome to Dongmakgol oder
Ditto. Als Regisseur ist seine Erfolgsbilanz
indes etwas durchwachsen. Ein schlechtes Werk hat er noch nicht gedreht und
seine Filme machen meist überraschend viel Kasse. Doch oft verliert er sich in
seiner Themenvielfalt und in Überlänge. Filme wie Big
Scene oder Righteous Ties sind aber allemal
sehenswert. Nun steht er bereits bei seiner achten Arbeit hinter der Kamera -
und packt sein vielleicht ambitioniertestes Projekt an: "Good Morning
President".
Mal wieder ein Jang'scher Genre-Mix, mal wieder etwas lang, mal wieder doppelbödig und manchmal raffiniert. Das Spezielle daran ist, dass sich die Story über drei verschiedene Protagonisten erstreckt und damit über drei ganz unterschiedliche Präsidentschaften. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass wir einen breitgefächerten Einblick in die Abläufe im "Blauen Haus" kriegen, dem Präsidentensitz in Seoul. Die Ausstatter haben das Gebäude penibel rekonstruiert und Jang tut das Seine, um etliche universell anwendbare Themen anzupacken. Weniger vielleicht der Lottogewinn des ersten Präsidenten - aber die Gedanken dahinter: Die Ehrlichkeit der Politiker, beziehungsweise deren Fehlen.
Das zweite Segment nimmt die latenten Rivalitäten in der Region auf, also zwischen Südkorea, Nordkorea und Japan. Das mag bisweilen etwas antijapanisch und antiamerikanisch daherkommen, doch Jang trifft damit den Nerv der Zuschauer. Dieses zweite Segment dürfte auch das Überzeugendste sein, da es politisch das brisanteste Material birgt und auch inszenatorisch seine Stärken hat. Und dass der beliebte Jang Dong-gun die Hauptrolle darin spielt, sein erster Auftritt seit vier Jahren in Typhoon, kann auch nicht schaden.
Er ist mit seiner etwas sachlich-steifen Perfomance indes nicht der beste aus dem Trio: Diese Auszeichnung geht an den Veteran Lee Soon-jae, der den Lotto gewinnenden Staatschef mit Lockerheit und Schalk verkörpert. Leicht abseits steht die einzige Frau an der Spitze: Ko Du-shim (Long and Winding Road). Ihr gehört das letzte Segment und da gehts primär um Wirtschaft und Privates. Unterstützt werden die drei Chefs von einer Vielzahl überzeugender Lakaien. Da wäre etwa die verboten schöne Han Chae-yeong (Love Now) als Chas Ex Yi-yeon, der junge Park Hae-il (The Host) als Bittsteller im Namen seines Vaters und Ryoo Seung-yong (Possessed) als Abgesandter Nordkoreas.
Das Ensemble überzeugt durchs Band, Jang Jin war schon immer ein guter Schauspielführer. Und er legt der Truppe überzeugende Dialoge in den Mund. Aber auch Hangs Inszenierung macht hier einige Fortschritte gegenüber seinen früheren Arbeiten. Und nicht zuletzt gibt es hier manch gelungenen Blick hinter die Politkulissen des Landes. Nur sind gerade diese etwas zu weichgespült. Es fehlt die Angriffigkeit, etwa gegen politische Gegner, gegen Korruption, gegen Kriegstreiberei. Man kriegt fast das Gefühl, als wolle Jang der aktuellen Rechtsregierung nicht zu sehr auf die Füsse treten, auch wenn er in allen drei Segmenten Positionen propagiert, die nicht auf deren Agenda stehen. Aber das Amt des Präsidenten wird generell beweihräuchert, die Inhaber des Postens als Menschen mit Gefühlen und Integrität gezeigt.
Jang wäre also gut beraten gewesen, "Good Morning President" mit mehr Biss auszustatten. Und er muss sich die Frage gestatten lassen, ob es wirklich schau war, drei voneinander fast komplett losgelöste Episoden zu erzählen, was den dramaturgischen Fluss ausbremst und die Identifizierung mit einer zentralen Hauptfigur verhindert. Das sind doch recht happige Probleme, die dem Genuss im Wege stehen. Damit ist der Film wohl typisch Jang Jin: Es steckt viel drin, er ist toll gespielt und leise zynisch. Doch daneben auch etwas überladen, etwas ausufernd und nicht gar so keck, wie er sein könnte. An den Kinokassen kam Jang damit an. Bei mir nur noch halbwegs. Dies ist, aller gelungener Beigaben zum Trotz, wohl sein schwächstes Werk.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Hancinema
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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