Gantz (Japan, 2010)

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Sci-Fi-Actionthriller
Japan 2010
Alternative Titel Gantz - Spiel um dein Leben; Gantsu; ガンツ

Regie Shinsuke Sato
Darsteller Kazunari Ninomiya, Ken'ichi Matsuyama, Yuriko Yoshitaka, Kanata Hongo,
Natsuna, Tomorowo Taguchi, Takayuki Yamada, Kensuke Chisaka, Shun'ya Shiraishi

Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Die ehemaligen Schulfreunde Kurono Kei (Kazunari Ninomiya) und Masaru Kato (Ken'ichi Matsuyama) versuchen, einen Betrunkenen von den U-Bahn-Gleisen zu retten - und werden überfahren! Sie wachen in einem kargen Raum in Tokio auf, in dem sich neben einer grossen, schwarzen Kugel einige Überlebende von Unfällen und Suizidversuchen befinden. Sie alle wissen nicht, wie sie hierhergekommen sind. Die Kugel, die sich Gantz nennt, gibt bekannt, dass die Anwesenden nun in ihrem "Besitz" sind: Tagsüber leben sie ganz normal, nachts müssen sie in kuriosen Spielmissionen Ausserirdische bekämpfen. Dabei geht es um Leben und Tod! Wer es schafft, 100 Punkte zu erlangen, kann sich entweder aus Gantz' Diensten verabschieden oder einen während eines Einsatzes Umgekommenen wieder zum Leben erwecken. Der biedere Kurono findet schon bald Gefallen an dieser brutalen Welt - mehr als Masaru und die hübsche Kei Kishimoto (Natsuna).

REVIEW
"Gantz" ist in Japan eine grosse Sache: Manga, Anime und nun Big-Budget-Blockbuster. Die Grundlage bildet die im Jahr 2000 initiierte Mangareihe von Hiroya Oku, die 2004 als Anime umgesetzt wurde, und selbst in Japan als extrem hart gilt - in Sachen Sex und Gewalt. Einige Szenen mussten angeblich sogar zensiert werden. Davon ist in der Filmversion nun nicht mehr viel übrig: Vor allem Sex gibts kaum mehr, und die Gewalt ist etwas abstrahiert, meist im Dunkeln oder nur aus der Distanz zu sehen. Doch ansonsten nimmt Regisseur Shinsuke Sato (Regisseur des Trickfilms Oblivion Island und des coolen Princess Blade) die meisten Aspekte der Vorlage mit auf, dazu gehört auch die reichlich konfuse Story.

Man kann den Plot in Schutz nehmen, weil er lediglich als Auftakt dient, und mindestens ein weiterer Film noch folgen soll. Doch auch so ist die Geschichte mit dem offenen Ende, den fehlenden Erklärungen und den heftigen Glaubwürdigkeitslöchern doch starker Tobak. Man muss einfach akzeptieren, dass es eine unbekannte Macht gibt, die Menschen wegbeamen und kontrollieren kann - und die ihre Handlanger in den Kampf gegen Aliens schickt. Ist man mal so weit, geht es eigentlich nur noch aufwärts. Denn egal, ob es vollends Sinn macht, was man hier sieht: Es ist extrem unterhaltsam!

Primärer Grund dafür sind die einfallsreichen Actionszenen. Die Aliens, die meist eher aussehen wie Puppen oder Mutationen, scheuen vor keinem Angriff zurück, töten schon Mal Oma und Enkel in einer Aktion - und stecken von den top ausgestatteten Gantz-Kriegern voll ein. Das Blut spritzt, nicht so sehr wie im Manga, aber allemal noch gut genug. Und dank meist sehr hochstehenden Tricks sieht das Ganze auch überzeugend aus. Die Schauspieler in diesem Getümmel gehen fast unter, aber die Macher haben sich immerhin bemüht, eine ganze Reihe von beliebten Jungstars zu casten, um beim ebenfalls jungen Publikum Punkte zu holen.

Mit dabei sind "Arashi"-Boy-Band-Mitglied Kazunari Ninomiya (The Lady Shogun and Her Men), der Superstar Ken'ichi Matsuyama (Death Note, Norwegian Wood), sexy TV-Starlet Natsuna und Teenie-Schumseboy Kanata Hongo (Goth). Ein stattliches und vor allem attraktives Ensemble, das zwar ab und an Mühe mit den holprigen Dialogen hat, sich aber meistens voller Elan ins Getümmel schmeisst. Das macht gute Laune. Schade nur, können sie die Hoffnungslosigkeit der ganze Situation nicht voll ausspielen: Da sind sie einer Macht vollends ausgeliefert, nur darauf dressiert, zu töten. Die Menschlichkeit kommt abhanden, bis sie selbst fast nur noch Aliens sind.

Solcherlei Tiefgang wird weitgehend ausgeblendet. "Gantz" ist zwar düster, aber das liegt eher daran, dass er fast ausschliesslich bei Nacht spielt - aber wirklich finster im philosophischen oder atmosphärischen Sinne ist er nicht. Dafür macht er viel zu viel Spass. Das ist freilich nichts Verkehrtes, denn einem stattlich hergerichteten, gut besetzten und actionreichen Sci-Fi-Spektakel dieser Art, das neben Gewalt auch noch ein paar kleine Verbeugungen vor dem Schaffen Ray Harryhausens aufweist, kann man nur schwer widerstehen, wenn man an dem Genre seine Freude hat. Ein wenig Überlänge und das bereits erwähnte Logikmanko nimmt man da durchaus in Kauf. Bleibt also nur der Frust, dass die Gewalt massiv reduziert wurde und der pervertierte Sex ganz fehlt. So ist das irgendwie nichts Ganzes, sondern nur Halb-Gantz.

Fortsetzung: Gantz: Perfect Answer (2011)

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Deutsch 5.1 5.1 mit deutschen Untertiteln.

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