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Historiendrama

Japan 2010
Alternative Titel Ooku; Ohoku; O-oku 大奥

Regie Fuminori Kaneko
Darsteller Kazunari Ninomiya, Kou Shibasaki, Maki Horikita, Tadayoshi Okura,
Aoi Nakamura, Hiroshi Tamaki, Mitsuko Baisho, Muga Takewaki, Emi Wakui, Sadao Abe

Länge 117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 9.7.2011
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im Jahr 1716 rafft eine Seuche drei Viertel der Männer in Japan dahin. Dadurch kehren sich die Machtverhältnisse in der Gesellschaft um: Die Frauen kommen an die Macht, während Männer nur noch zur Reproduktion gehalten werden. In dieser Zeit hofft der 19-jährige
Unoshin Mizuno (Kazunari Ninomiya) darauf, seine Kindheitsfreundin Onobu (Maki Horikita) zu heiraten. Doch weil sie aus verschiedenen Schichten stammen, scheint dies unmöglich. Daher will Unoshin in das Ooku eintreten, den inneren Zirkel des Shogun-Schlosses in Edo. So hofft er auf sozialen Aufstieg - und mehr Reichtum für seine Familie. Doch unter den vielen schönen, intriganten Männern hat der Jüngling es schwer, sich durchzusetzen. Da stirbt die Shogunin. Ihre Nachfolge tritt Yoshimune Tokugawa (Kou Shibasaki) an. Und sie rekrutiert Unoshin als Bettspielzeug.

 

REVIEW
Ein grundlegendes Logik-Problem habe ich mit dem Film: Dass die Frauen die Macht übernehmen, kann man sich ja noch halbwegs vorstellen. Doch dass die Männer dahingesiecht sind, ist rein biologisch aber kein grosses Problem: Während eine Gesellschaft mit zu wenig Frauen nämlich wenig Nachwuchs produziert, kann sie mit reduzierter Männerzahl problemlos weiter funktionieren - die Kerle müssen ihren Samen nur etwas breiter streuen. Rein theoretisch kann ein Mann alle paar Minuten ein Kind zeugen, funktionierende Potenz mal vorausgesetzt, während eine Frau 9 Monate braucht.

Insofern würde einerseits die Männer / Frauenquote bald wieder ausgeglichen. Und andererseits der fruchtbarkeitsbringende Mann wohl nicht als Haushaltssklave gehalten, sondern wenn schon, dann wie eine Art Zuchtbulle, um den Fortbestand der Bevölkerung zu sichern. Es ist kaum anzunehmen, dass sich die Shogunin den Luxus leisten kann, ein "Harem" aus 3000 Männern zu halten, die alle untätig herumlungern. Aber vielleicht denke ich zu weit: "The Lady Shogun and Her Men" dreht einfach die Geschlechterrollen um. Und das ist clever. Zudem darf man schmunzeln, wenn denn Männern die klassischen Tussi-Szenen zugesprochen werden, sie also hübsch gekleidet einander bestaunen, um die Gunst der mächtigen Frau buhlen oder zickig intrigieren.

Die Frauen wieder üben Macht aus, sie kontrollieren und dominieren ohne Skrupel. Manga-Autorin Yoshinaga Fumi hielt in ihrer Vorlage "Ooku: The Inner Chambers" so der japanischen Gesellschaft geschickt einen Spiegel vor. Man kann alte Zöpfe in Geschlechterfragen wohl besser kritisieren und erkennen, wenn die Rollen umgekehrt sind und dadurch einen ebenso ironischen wie hintergründigen Beigeschmack bekommen. In der Filmversion von TV-Regisseur Fuminori Kaneko ist das Ganze nur leider reichlich verwässert worden. So sind etwa die Frauen trotz Macht noch immer mit einigen Negativklischees behaftet (intrigant, verlogen).

Schlimmer noch: Die meisten der Männer im Ohoku sind homosexuell - sei aus Lust oder reinem Opportunismus. Und diese Homosexualität wird ausschliesslich negativ besetzt, als eine Art Manifestation des Bösen und Intriganten im Manne. Wo also die Mangavorlage Geschlechterrollen anprangerte oder zumindest ad absurdum führte, wirkt der Film nicht halb so mutig, ja im Gegenteil, er arbeitet mit genau den Klischees, die er eigentlich attackieren sollte. Das wirkt bisweilen verlogen und beraubt "The Lady Shogun and Her Men" seines Bisses.

Schuld daran sind die ab und zu überforderten Nebendarsteller - aber vor allem der Regisseur. Kaneko hat üppige Sets und noch üppigere Kostüme zur Verfügung, seine Stars um Kazunari Ninomiya (Letters from Iwo Jima) und Kou Shibasaki (Shaolin Girl) agieren solide, doch das Ganze wirkt eben doch nur wie ein TV-Film, etwas fad und flimmerkistenkonform. Es fehlt an Virtuosität, an Elan, an cineastischer Kraft. Das japanische Publikum liess sich davon wohl nicht abschrecken: Der relativ günstig produzierte Film wurde mit einem Einspielergebnis von rund 30 Millionen Dollar zu einem Überraschungs-Hit. Fortsetzungen sind daher zu erwarten. Hoffentlich sind die wieder bissiger. Und leinwandgerechter.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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