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Thrillerdrama

Japan 2008
Alternative Titel Goth;

Regie Gen Takahashi
Drehbuch Gen Takahashi, Midori Saito, Michio Kashiwada, Takashi Hotta, Gram
nach dem Roman von Otsuichi
Darsteller Kanata Hongo, Rin Takanashi, Toshinobu Matsuo, Miyu Yagyu, Yuna Natsuo

Länge 96 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 13.3.10
©  Bilder 4 Digital Asia, Screenshots molodezhnaja


STORY
In einem Vorort von Tokio
werden mehrere Mädchen ermordet. Sexuell misshandelt sind sie nicht, aber ihnen fehlen beide Hände. Der zurückgezogene Schüler Kamiyama (Kanata Hongo), der in der Schule allen den umgänglichen Kumpel vorspielt, ist fasziniert und vermutet einen Künstler hinter der Tat. Er findet in dem schweigsamen Gothic-Girl Morino (Rin Takanashi) eine Seelenverwandte: Die beiden vom Tod begeisterten Schüler beginnen zusammen, die Morde zu untersuchen. Sie möchten den Killer nicht etwa finden, um ihn zu überführen, sondern um als erste am Tatort zu sein.

 

REVIEW
Die Faszination mit dem Tod ist in der Jugendkultur vieler Länder präsent - kaum irgendwo mehr als in Japan. Unterstützt von düsteren Mangas, Nachrichten über Teenager-Suizide, Games und Spielfilmen hat sich das Sinnieren über die menschliche Sterblichkeit noch etwas stärker entwickelt als anderswo. Davon zerrt auch der preisgekrönte Roman "Goth" von Otsuichi, der bereits zu einem Manga adaptiert und nun von Regisseur Gen Takahashi in Spielfilmform gebracht wurde.

Sein Werk entzieht sich einer einfachen Katalogisierung: Zwar ist "Goth", wie seine beiden Protagonisten, fasziniert von Tod und Mord, doch dies wird nie mit Blick auf möglichst grosse Schockwirkung angepackt. Die Leichen sollen etwas Kunstvolles, aber auch Erschreckendes haben. Und die Suche nach ihnen bringt die beiden "Helden" in Grenzbereiche: So wissen sie genau, dass es Menschenleben retten könnte, wenn sie das Tagebuch des Killers an die Polizei geben. Doch wegen ihrer Faszination für die Greueltaten behalten sie es bei sich.

Solch amoralische Protagonisten, die dafür auch nicht verurteilt werden, wären in einem Hollywood-Film kaum denkbar. Hier jedoch passt es zur generellen Stimmung des Films, in dem konventionelles Handeln bisweilen aufgehoben wird. Der Mörder tötet nach ästhetischen Grundsätzen, um die Schönheit seiner Opfer zu bewahren. Die Teenager nehmen für ihre Faszination Menschenleben in Kauf. In der Lieblingsbar von Morino tummeln sich Gestalten am Rand des Soziallebens. Takahashis Vorliebe für derlei Gestalten strahlt bald schon auf die Zuschauer aus.

Aber auch auf die Inszenierung, die sich immer leicht abgehoben darstellt. Der verstärkte Kontrast etwa hebt Licht besonders hervor und macht es fast schon unangenehm - nicht verwunderlich also, suchen unsere beiden Helden lieber die Dunkelheit. Der kalte, distanzierte Look trägt stark zur Faszination bei, ebenso die unheilvolle Musik und die oft leicht schläfrig vorgebrachten Dialoge. Selbst die aufkeimende Beziehung zwischen Morino und Kamiyama findet sediert statt - keine Gefühlsausbrüche, keine "die Aussenseiter verlieben sich"-Romantik.

Durch all diese betonte Ruhigstellung wird der Film bisweilen etwas träge. Auch ist die Sympathie für die Personen bleibt eher beschränkt. Und nicht zuletzt fehlt etwas der Kick, weil sich "Goth" weder als Thriller versteht (die Mördersuche ist betont unspannend) noch als Horrorfilm (die Morde sind hässlich, aber nie schockend). Was jedoch bleibt ist ein Drama der morbiden Art, stark gespielt von den Jungstars Kanata Hongo (The Blue Bird) und TV-Schauspielerin Rin Takanashi und angereichert mit einer schick unterkühlten Ästhetik sowie spannenden moralischen Grenzerfahrungen.

 

MEINE DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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