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Thriller
Hongkong 2008
Alternative Titel
Chan oi dik;
親愛的
Regie Patrick
Kong Lim-Sum
Darsteller Alice Tseng Kai-xuan, Andy On Chi-Kit, Miki Yeung Oi-Gan, Kelvin Kwan
Chor-Yiu,
Siu Fay, Wong Ka-Lok,
Regen Cheung Wai-Nga,
Crystal Cheung
Man-Ga,
Winkie Lai Mei-Yin,
Vivian Yeo
Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.12.08
© Bilder Gold Label,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Jingjing alias Alice (Alice Tseng) verunfallt in Taiwan und verliert ihr
Gedächtnis. Gleichzeitig kommt ihr Freund Wilson (Kelvin Kwan) in Hongkong bei
einem Unfall ums Leben. Monate später kehrt Alice nach Hongkong zurück, um für
Wilson eine Gedenkfeier zu organisieren. Sie wohnt in Wilsons alter Wohnung und
stösst auf Briefe von ihm. Dadurch erkennt sie, dass sie vor ihm nach Taiwan
geflüchtet ist, er aber zutiefst bereute, sie verletzt zu haben. Dieses Wissen,
dass ihr Freund sie so geliebt habe, stärkt Alice. Doch die Zeit in Hongkong
verändert auch ihre Psyche. Sie wechselt plötzlich zwischen Mandarin und
Kantonesisch, zieht manchmal übertrieben erotische Klamotten an und wird von
Erscheinungen ihres toten Ex heimgesucht. Das beunruhigt ihren Kumpel
Andy (Andy On) ebenso wie ihre Nachbarin Mandy (Miki Yeung), der sie sich
anvertraut.
REVIEW
Auch wenn die Welle asiatischer Horrorfilme bereits als
passé angeschaut wird, so gehören sie in ihren Ursprungsländern immer noch zu
lukrativen Geschäftsmodellen. In Hongkong haben manche Regisseure gar versucht,
die Geistergeschichten mit schwelgerisch-melancholischer Romantik zu paaren -
also mit dem Lieblingsthema von Teenage-Mädchen. Eine Kombination, die sozusagen
das Klingeln der Kinokassen regelrecht vorschreibt. Der neuste Filmemacher, der
auf diesen Zug
aufspringt,
ist Patrick Kong.
Der vormalige Drehbuchautor (Super Model) und jetzige Regisseur ("L for Love, L for Lies") hat sich in den letzten Jahren zu einem Erfolgsgaranten gemausert, auch wenn er angeblich die immergleiche zynische Sicht auf die Liebe unter Hongkongs Jugend zu wiederholen scheint. Hier verpackt er das Thema in einen Mystery-Plot mit etlichen Überraschungen und noch mehr Durchhängern. Die Story entfaltet sich denkbar langweilig und unterbietet selbst andere Geister-Romanzen wie In Love With the Dead oder gar den missglückten Linger. Zu fad sind die Geheimnisse, die sich auftun, zu lasch die Akteure.
Das taiwanesische Model Alice Tseng ("Secret") leistet noch halbwegs solie Arbeit, doch echtes Mitleid verspürt man mit ihr nie. Andy On (Three Kingdoms, Mad Detective), der von Dog Bite Dog-Regisseur Soi Cheang synchronisiert wurde, empfiehlt sich mit seinen markanten Wangenknochen und dem beneidenswerten Muskelkostüm als Laufsteg-König, hat schauspielerisch aber nicht viel auf dem Kasten. Mandy Yeoung (Fatal Contact) ist putzig, aber unterverwertet, der Schönling und Sänger Kelvin Kwan (Magic Boy) bekommt auch nicht viel zu tun. Und dann sind da noch der Sänger Siu Fay sowie die Mädels von der Girl Group Hotcha, die Alice' Kumpels spielen - und einen bei jedem Pieps den letzten Nerv rauben. Sie sind der wahre Horror von "Forgive and Forget".
Klassischen Horror gibt es indes kaum, sieht man von den üblichen Tricks wie lauten Soundeffekten und ungewöhnlichen Erscheinungen ab. In diesem Bereich ist der Film eine echte Gurke. Horror für ganz Arme. Etwas besser schneidet er im romantischen Terrain ab. Interessant etwa, wenn Mandy erklärt, sie und ihr Ex hätten zuerst vereinbart, Backup-Liebhaber zu sein. Also Liebende, die ihre Gefühle auf Sparflamme halten, um sie zu aktivieren, falls aus der aktuellen Beziehung nichts wird. In Szenen wie diesen offenbart sich ein trauriger Zustand des Liebeslebens der jungen Hongkonger. Es regiert Misstrauen und Kurzzeitdenken. Genau das soll Kong aber in fast allen seiner Filme abhandeln. Ich kenne bislang keinen davon, also stört es nicht gross. Und der resignierende Blick scheint durchaus der Wahrheit zu entsprechen.
Doch abseits dieser anti-romantischen Weltsicht bietet "Forgive and Forget" zu wenig. Schöne Leute in einem lahmen Genremix, der in einen an den Haaren herbeigezogenen Schlussakt mündet, dessen Überraschungen sich zwar anbieten, die aber einer genauen Prüfung nicht ansatzweise standhalten. Alles verpackt in eine dank ansprechenden Bildern gerade noch durchschnittliche Inszenierung. Entstanden ist so ein Instant-Erfolg, den man durchaus sexy vermarkten kann, aber in ein paar Jahren seinem Titel gerecht werden wird: Man vergibt Kong diese harmlosen Enttäuschung - und vergisst sie.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch DTS und 5.1 sowie Mandarin DTS und 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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