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Episodendrama
Japan 2010
Alternativer Titel フラワーズ
Regie Norihiro Koizumi
Drehbuch Shu Fujimoto, Yuiko Miura
Darsteller Yu Aoi, Yuko Takeuchi, Rena Tanaka, Yukie Nakama, Kyoka
Suzuki,
Ryoko Hirosue, Takao Osawa, Yoshihiko Inohara, Junichi Komoto, Taro Suruga,
Takahiro Miura,
Mitsuru Hirata, Kyoko Maya, Sansei Shiomi, Hiroyuki Nagato, Junichi Koumoto
Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.6.2011
© Bilder Toho, Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan 1936: Ihre Eltern haben für die junge Rin (Yu Aoi) eine Ehe arrangiert.
Obwohl der Druck immens ist, will Rin nicht einfach nachgeben. Sie hat drei
Töchter. Die eine, Kaoru (Yuko Takeuchi), erleidet im Jahr 1964 einen
Schicksalsschlag, als sie ihren Mann verliert. Fünf Jahre später ist die zweite
Tochter, Karrierefrau Midori (Rena Tanaka), verwirrt, als sie ein
Heirats-Angebot bekommt. Die dritte, Sato (Yukie Nakama), gründet 1977 eine
Familie und bekommt ebenso zwei Töchter: Kanna (Kyoka Suzuki) und Kei (Ryoko
Hirosue). Als die beiden erwachsen sind, werden auch die mit dem Ernst des
Lebens konfrontiert.
REVIEW
Sechs Frauen, sechs verschiedene Geschichten
in sechs verschiedenen Jahren des 20. Jahrhunderts. Diese Idee hat ihre Vor- und
Nachteile. Der grosse Nachteil? Die Protagonistinnen wechseln und der Film wird
dadurch episodenhaft, was immer ein wenig Sogwirkung einbüssen lässt. Doch im
Gegenzug bekommen wir nicht eine, sondern sechs talentierte Hauptdarstellerinnen
und sozusagen sechs kleine Filme in einem. Und die profitieren wiederum dadurch,
dass nicht nur die Heldin wechselt, sondern auch der Stil. Regisseur Norihiro Koizumi
(Gachi Boy) achtet nämlich penibel darauf, dass die
Episode der Zeit angepasst ist, in der sie spielt. Und man staunt, wie schnell
sich dies Bilder eine Ära zuordnen lassen.
Wir beginnen also mit der zauberhaften Yu Aoi (About Her Brother) in einem Schwarzweiss-Segment, dessen Optik stark an jene eines Yasujiro Ozu erinnert. Inhaltlich nicht sehr dicht, aber schauspielerisch und optisch reizvoll. Ein nahtloser Übergang bringt uns erst weit in die Zukunft, in die dritte Generation, aber weiter gehts mit dem Segment von 1964, das vielleicht den geringsten Eigenwert der "alten" Episoden hat. Yuko Takeuchi (Be With You) verkörpert die leidende Frau zwar bravourös, aber der Look wirkt etwas austauschbar. Dafür glänzt der 1969er-Abschnitt mit einem schönen Eastmancolor-Feeling, angenehmen Pastelltönen mit allem drum und dran. Und Rena Tanaka (The Taste of Fish) als frühe Ausgabe einer Karrierefrau.
Yukie Nakama (Shinobi) sorgt für Emotionen in den 70ern, dazu Aufnahmen die an die Tora-San-Filme jener Dekade erinnern. Die verbleibenden zwei Damen sind nicht ganz mit demselben visuellen Glück gesegnet - Kyoka Suzuki (Sideways) und Ryoko Hirosue (Departures). Auf ihr Spiel hat dies indes keinen Einfluss, denn beide überzeugen ebenso wie ihre "Vorgängerinnen". Dass die sechs Frauen derart gut sind, ist essentiell für das Gelingen. Eine falsche Darbietung, ein kleiner Ausrutscher, und alle sechs Episoden leiden. Der ganze Film leidet. Tut er aber nicht, man kann sich von A bis Z an starken Aktricen und dem dazugehörigen Design erfreuen. Was eben nicht gleich stark zieht, ist die Story.
Was genau das generationsübergreifende Thema sein soll, wird nämlich nicht vollends klar. Yukies und Yukos Stories sind eher tragischer Natur, Renas eher komödiantischer. Und es geht um etwas schwammige Dinge, mal Emanzipation der Frau, mal der Konflikt zwischen traditioneller Rolle und Aufbruch, mal darum, sich zu verwirklichen, mal darum, die zu umsorgen, die man liebt. Alles tendiert schon in die Richtung, die Stärke der Frauen zu zelebrieren, doch es sind eher sporadische Übereinstimmungen. Und aus dem Gegenschnitt zwischen den Figuren zieht "Flowers" nicht wahnsinnig viel Nutzen.
Doch das ist nicht matchentscheidend. Die Beleuchtung der Generationen ist an sich schon ein Statement. Will heissen: Egal ob gestern, vorgestern oder heute - wir haben immer unsere Freuden und Nöte. Wir müssen uns immer durchschlagen und das Beste herausholen. Das Leben geht weiter. Mit einem fabulösen Ensemble macht Norihiro Koizumi das deutlich. Der Film ist etwas oberflächlich, aber ein Genuss für Liebhaber des japanischen Kinos an sich. Eine Freude etwa, wie man die Zeitepochen zuordnen kann. Ein Genuss, wie man die Liebe fürs Detail beobachtet. So ähnelt "Flowers" einer Praliné-Schachtel, aus der man immer wieder etwas Leckeres herauspicken kann.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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