>
molodezhnaja Hauptseite
>
asian movies
>
japan
>
2008
> THE TASTE OF FISH
Tragikomödie
Japan 2008
Alternative Titel Tsukiji uogashi sandaime;
築地魚河岸三代目
Regie Shingo Matsubara
Drehbuch Izuru Narushima, Teruo Abe nach dem Manga von Masaharu Nabeshima
Darsteller Takao Osawa, Rena Tanaka, Tsuyoshi Ihara, Yoko Moriguchi,
Shiro Ito,
Akira Emoto, Ren Osugi, Magi, Kazuma Suzuki, Shiro Sano
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.7.10
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Shuntaro Akagi (Takao Osawa) arbeitet in der Personalabteilung einer japanischen
Handelsfirma. Zur Zeit ist er primär damit beschäftigt, Mitarbeitern zu kündigen
- selbst seinem langjährigen Mentor. Und sein Boss (Shiro Sano) behandelt ihn
trotzdem wie Dreck. Etwas Ablenkung findet Shuntaro bei seiner liebreizenden
Freundin Asuka (Rena Tanaka). Die scheint in letzter Zeit aber immer öfters
abwesend zu sein. Da findet Shuntaro heraus, dass sie einen Zweitjob hat - im
Fischmarkt Tsukiji, wo ihre Familie schon seit Generationen ihren kleinen
Verkaufsstand hat. Da Asukas Vater (Akira Emoto) im Spital liegt, muss sie für
ihn einspringen. Kurzum beschliesst Shuntaro, beim Fischverkauf mitzuhelfen. Und
weil er mit dieser Arbeit so viel Spass hat, dauert es nicht lange, bis er den
alten Job kündigt. Doch hat seine Beziehung zu Asuka eine Zukunft?
REVIEW
"Taste of Fish" ist richtig japanisch: Er
widmet sich der Kluft zwischen Moderne und Tradition, erzählt relaxt eine
Geschichte um Familie und Beruf, benutzt in den Hauptrollen etablierte Akteure,
die sich nicht in Posen flüchten, und bleibt einfach schön auf dem Boden.
Natürlich ist Japan auch Splatter, auch Action, auch Anime - die Palette ist
breit gefächert. Aber diese Art von menschelnden Familienfilmen sind durch die
Jahrzehnte eine Konstante im Kino Nippons, nicht erst, seit ein gewisser
Tora-San sich 48 Filme lang in die Herzen des
Publikums gespielt hat.
Die Hauptrolle des Durchschnittsjapaners übernimmt der vielseitige und vielbeschäftigte Takao Osawa (Goemon), der zwar szenenweise hysterisch agieren muss, aber meistens angenehm normal spielt. An seiner Seite glänzt die süsse Rena Tanaka (Drugstore Girl) mit einer ähnlich unaufgeregten Performance. Erst in den letzten Filmminuten darf sie ihrerseits etwas aktiver werden. Und in Nebenrollen findet sich beinahe die ganze Crème de la crème unter den zeitgenössischen Charakterdarstellern - von Ren Osugi über Shiro Sano bis Akira Emoto.
Das Skript von Midnight Eagle-Regisseur Izuru Narushima basiert auf einer seit dem Jahr 2000 laufenden Mangareihe, weshalb eine Fortsetzung bereits beschlossene Sache ist. Die Comic-Ursprünge sind auf den ersten Blick nicht ersichtlich, höchstens durch das etwas kuriose Setting im Fischmarkt und ein paar überzeichnete Nebenfiguren. Aber visuell gibt es kaum Hinweise auf Manga-Einflüsse, vielmehr scheint Regisseur Shingo Matsubara sein Team auf einen Alltags-Look eingeschworen zu haben. Der ist leider etwas austauschbar, aber keinesfalls übel.
Am ehesten sind die Manga-Ursprünge in der breit gefächerten Story zu erblicken, die mehrere Nebenhandlungen andeutet. Wirklich ausformuliert wird nur ein kleiner Teil davon, stattdessen würde man sich wünschen, "The Taste of Fish" würde sich dem titelgebenden Getier etwas mehr widmen. Die Szenen im Fischmarkt sind nämlich überaus authentisch und reizvoll. Die restlichen Ideen-Inputs können nicht annähernd mithalten. Der Film wirkt daher auch etwas zerfahren - und anstatt die eigentliche Hauptgeschichte schwungvoll zu verfolgen, biegt Matsubara in Nebenstrassen ab, die zu wenig führen. Das erklärt die leichte Überlänge.
"Taste of Fish" ist demnach auch kein Pflichtkauf für japanische Filmfans - zu zahnlos der Inhalt, zu wenig virtuos die Umsetzung. Er ist stets solide gespielt und mit Schalk erzählt, aber die zwei Stunden Geplänkel wirken auf Dauer doch ziemlich belanglos. Da hätte mehr dringelegen, vor allem beim Konflikt zwischen der anonym-modernen Arbeit und dem Einsatz der Hände in den traditionellen Jobs. Hier wird lediglich Schwarzweissmalerei betrieben und der Bürojob mit Verachtung abgestraft. Ob sich unser Held jedoch mit einem schlecht bezahlten Job in der Fischerei noch ähnlich schicke Ausflüge in Restaurants leisten kann, sei mal dahingestellt.
Aber das Ganze ist freilich ja gut gemeint. Auch Tora verdiente kaum Geld und ist gerade darum so beliebt. "The Taste of Fish" wird es nie und nimmer auf 48 Folgen bringen, geschweige denn die Popularität von Yoji Yamadas Erfolgsreihe erreichen. Aber als Auftakt zu einer gefälligen Filmreihe kann man sich das Werk durchaus vorstellen. Für weitere Folgen müsste nur die Dramatik etwas erhöht werden, der Fisch wieder mehr ins Zentrum rücken und die Nebenfiguren von unnützen Ablenkungen zu eigenständigen Figuren aufgewertet werden. Dann besteht durchaus Hoffnung auf eine Weiterführung, die Lust auf mehr macht.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 8