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2011
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Tragikomödie
Südkorea 2011
Alternative Titel
Book chon bang hyang; 북촌 방향
Regie und Drehbuch Hong Sang-soo
Darsteller
Yu Jun-sang, Kim Sang-jung, Song Seon-mi, Kim Bo-kyeong, Kim Ee-seong
Zuschauer
45'250
Länge 79 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.9.2012
© Bilder dsmedia,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Regisseur Sung-joon (Yu Jun-sang)
besucht einen Freund in einem Aussenbezirk von Seoul. Davor wandert er ziellos
durchs winterliche Quartier, trifft sich mit Fans und Bekannten, sinniert über
seine Einsamkeit und weint sich bei seiner Ex Kyung-jing (Kim
Bo-kyeong) aus. Bei seinem Kumpel Young-ho (Kim
Sang-jung) angelangt versammeln sich bald weitere
Bekannte um ihn, ebenso wie Young-hos attraktive Freundin Bo-ram (Song
Seon-mi). Sie gehen in eine Bar, wo
der Alkohol langsam die Zungen lockert - und Geheimnisse ebenso an den Tag
kommen wie romantische Bedürfnisse.
REVIEW
Dass Hong Sang-soo ein Regisseur ist, der
sich ständig wiederholt und Angst hat, etwas Neues anzupacken, das hat nun wohl
auch er herausgefunden: "The Day He Arrives" ist eine teilweise autobiographisch
gefärbte Nabelschau mit dem Hang zur Beichte. Anders etwa als
Takeshi Kitano, der seine eigene
Unsicherheit in wilde Experimentier-Exzesse überführte oder
Kim Ki-duk, der aus seiner Sinnkrise
gleich einen Dokfilm machte, bleibt Song Sang-soo dem treu, was er sonst auch
macht. Trinkende Männer, hysterische Frauen, viel Gerede und viel Flirten. Und
sich wiederholende Szenen. Selbst dass der Protagonist ein Regisseur ist, geht
nicht gerade als neuartig durch, das war schon beim ähnlich gelagerten (aber
deutlich schwächeren) Vorgänger Oki's Movie so.
Aber es ist die Art und Weise, wie Hong diesen Regisseur zeichnet - auf subtile Weise als eine Art Abbild seiner selbst. Und das verleiht dem Werk zusätzlichen Reiz, denn zu entdecken, dass ein international viel zu euphorisch gefeierter Independent- und Arthouse-Filmer doch noch über sein Schaffen reflektiert, dass macht Mut. Auch wenn es freilich nicht viel gebracht hat, weil Hong auch danach er selbst blieb. Und weiter seinen Weg ging. "The Day He Arrives", bei aller Selbstreflexion, bleibt durch und durch Hong. Fast jede Szene fängt mit einer Totalen an, danach zoomt er schnell und auffällig näher. Dann wird geredet. Und geredet. Und geredet.
Dass der Film ausnahmsweise schwarzweiss ist, unterstreicht seine Künstlichkeit noch, nach dem Motto: Schaut her, ich bin Autorenkino. Aber es verleiht "The Day He Arrives" auch ein zusätzliches Mass an Melancholie und Stil. Auf jeden Fall deutlich reizvoller als das, was uns Hong etwa in Night and Day zumutete. Im Gegensatz zu jenem ist dieser Film knackig kurz, er nimmt sich nicht immer ernst und ist auf seine eigene Art recht kurzweilig und abwechslungsreich. Das Wort sollte man bei Hong mit Vorsicht geniessen, aber es gibt doch einige Wechsel. Der Beginn etwa zeigt die Einsamkeit des Regisseurs, es folgt ein skurril-hintergründiger Besuch be der Geliebten, bevor es endlich ans Palavern und Trinken unter Freunden geht. Stets souverän natürlich gespielt von den herausragenden Akteuren um Yu Jun-sang (In Another Country), Kim Sang-jung (A Promenade) und Song Seon-mi die seit Hongs Woman on the Beach vor fünf Jahren nicht mehr im Kino zu sehen war.
Diese Episödchen kommen gut voran, auch wenn sie nie wirklich spannend sind - und in eine Art intellektuellem "Goundhog Day" resultieren, da unser Held immergleiche Gespräche führt, immergleiche Personen zu treffen scheint. Er ist gefangen in einem nicht enden wollenden Zyklus aus identischen Trivialitäten, aus Smalltalk und Romantik, aus Trinken und Reden, aus Hoffnung und Frustration. Hong Sang-soo eben. Wem das gefällt, der wird hier umgehend ein neues elliptischesMeisterwerk dieses Regisseurs vorfinden. Für mich ist es gerade noch solides Handwerk. Hong Sang-soos melancholischster, visuell ansprechendster und vielleicht persönlichster Film seit langem. Immerhin etwas.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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