> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
>
korea
> 2005
> A BITTERSWEET LIFE

 


Actionthriller
Südkorea 2005
Alternative Titel Dalkomhan insaeng; 달콤한 인생

Regie und Drehbuch Ji-woon Kim
Produktion Jung-wan Oh, Eugene Lee
Darsteller Byung-hun Lee, Young-Chul Kim, Min-a Shin, Jeong-min Hwang, Yeol-cheol Kim

Zuschauer 1'291'621 
Länge
119 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 10.8.05
©  Bilder CJ, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sun-woo Kim (Byung-hun Lee) ist der Mann fürs Grobe des Gangsterbosses Kang (Yeong-cheol Kim). Nebenbei managt er die Bar "La Dolce Vita". Als der Boss für ein paar Tage nach Shanghai verreist, gibt er Sun-woo den Auftrag, auf seine junge Geliebte Hee-soo (Min-a Shin) aufzupassen. Wenn sie, wie der Boss vermutet, einen jungen Liebhaber haben soll, darf er die zwei erschiessen. Sun-woo verbringt einige Zeit mit der sensiblen Hee-soo - und als er entdeckt, dass sie tatsächlich mit Se-yoon rummacht, kann er die zwei nicht töten. Er zwingt sie, die Beziehung zu beenden und lässt sie leben. Das dringt natürlich bis zu Boss Kim, der seinen Schläger Mun-suk beauftragt, Sun-woo auszuschalten. Mun-suk und seine Männer schlagen ihn halb tot. Doch er entkommt und schwört grausame Rache.

 

REVIEW
Der schöne englische Titel täuscht dezent darüber hinweg, dass dies wieder ein Revenge-Thriller aus Südkorea ist. Das Timing der Veröffentlichung ist perfekt, hat doch Chan-wook Park unlängst mit seinem Rache-Geniestreich Oldboy die internationale Kinoszene aufgemischt. "A Bittersweet Life" kann auf keinen Fall mit Parks Meisterwerk mithalten, ist aber allemal ein gestylter, effizienter und zum Schluss ungemein brutaler Noir-Thriller. Was dessen Regisseur Ji-woon Kim (Quiet Family) beherrscht, ist eine beeindruckende Ästhetik. Hier ist sie bedeutend kühler als bei seinem letzten Film A Tale of Two Sisters, doch die Verwandtschaft ist erkennbar. Die Bilder sind meist eisig komponiert und mitten drin agiert Byun-hun Lee (JSA) als Señor Cool. In ihn investiert man kaum dieselben Emotionen wie in Min-sik Choi in Oldboy, doch mit ein paar Tricks erzeugt Kim auch für diesen kühlen Brocken Gefühle.

Das ist die einzige Aufgabe von Min-a Shin (Volcano High) in einer etwas kurzen Rolle: Sie macht den Protagonisten menschlicher. Und ein einziges Lachen an einer idealen Stelle im Film, erklärt beinahe das ganze Handeln unseres Antihelden. Es ist nicht viel, aber mehr braucht es auch gar nicht. Ji-woon Kim ist nicht an grossen Hintergründen interessiert, sondern an der Poesie inmitten der Gewalt. Dieses oft gesehene Konzept, das auch John Woo immer wieder gerne benutzt, ermöglicht es Kim, mit kleinen emotionalen Gesten mehr zu vermitteln, als sie eigentlich aussagen. Es ist der Kontrast, der sitzt. Blutüberströmte Männer, die eine Träne vergiessen. Irre Gewalt zu schöner klassischer Musik. Die Kombination stimmt hier zu jeder Sekunde.

Zu diesem betörenden Stil passt die Musik ganz generell: eine manchmal schräge, manchmal leise und gefühlvolle Ton-Collage von Young-gyu Jang (Coast Guard) und Rocker Dalpalan. Die Präzision, mit der Kim Musik, Bilder und Geschichte vereint, ist erschlagend. Man vergibt so gerne den Umstand, dass die Geschichte zu den ältesten überhaupt gehört. Und dass Byung-hun Lee seine Rolle absichtlich unterkühlt spielt, dies es aber den Zuschauern den Film hindurch schwierig macht, an ihn heranzukommen. Vielleicht soll man das auch nicht. Wenn er aber zu seinem Waffenarsenal greift, das er kaum handhaben kann, da er es gewohnt war, mit Händen und Füssen zu kämpfen, dann fiebert man trotzdem mit ihm mit. Wie er supercool durch die Horden seiner Gegner schreitet, unaufhaltbar seinem Ziel entgegen, birgt eine gewisse tragische Befriedigung.

"A Bittersweet Life" ist kein Meisterwerk, doch all jene, die das Kino von Quentin Tarantino, Chan-wook Park und John Woo mögen, werden hier bestens bedient. Kim benutzt Elemente aller drei Regisseure und macht sie sein eigen. Er schuf eine Killerballade von enormer Rohheit, die trotzdem unendlich elegant ist. Man könnte einwerfen "Stil vor Substanz", und das wäre nicht von der Hand zu weisen - aber mit kleinen Gesten erzeugt Kim genug Gefühle, damit der Film trotzdem unter die Haut geht. Dorthin schiesst auch die deftige und unkontrollierbare Gewalt, auf die am Anfang nur wenig hindeutet. Mit der Folter von Byung-hun eskalieren die Ereignisse derart, dass plötzlich weggeschossene Schädelstücke gar nicht mehr unpassend sind in dieser gelackten Welt. Und wieder der Kontrast: edle Restaurants mit blitzblanken Tischchen. Und dazwischen zwei Schützen, die sich mit Blei vollpumpen. Und den Raum voll mit Blut.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (HK) - Koreanische Fassung
amazon.co.uk (GB) - Britische Code-2-Fassung

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema
Twitch
Hollywood Reporter

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0