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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel Laaga Chunari Mein Daag - Journey of a Woman; Fallen from Grace;
Laaga Chunari Mein Daag - Der Weg einer Frau; Mein Schleier ist befleckt (Übersetzung)

Regie Pradeep Sarkar
Drehbuch Rekha Nigan
Produktion Pradeep Sarkar, Aditya Chopra
Songs Shantanu Moitra
Kamera Sushil Rajpal
Choreografie Howard Rosemeyer
Darsteller
Rani Mukherjee, Konkona Sen Sharma, Jaya Bachchan, Abhishek Bachchan,
Anupam Kher,
Kunal Kapoor, Hema Malini, Murli Sharma, Tinu Anand, Sushant Singh
Länge 140 Min.

Kinostart 12.10.2007
Box office classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 5.12.07
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vibha (
Rani Mukerjee) und Chutki (Konkona Sen Sharma) führen in Banares am Ganges ein vermeintlich sorgenfreies Leben. Doch ihre Existenz ist bedroht, denn ihren Eltern Sabitri (Jaya Bachchan) und Shivshankar Sahay (Anupam Kher) fehlt das Geld. Das Haus, in dem sie wohnen, gehört Shivshankars griesgrämigem Bruder (Tinu Anand) und der droht jeden Tag damit, die Familie vor die Türe zu setzen. Als alle finanziellen Hoffnungen sich in Luft auflösen, beschliesst Vibha, nach Bombay zu ziehen, um dort eine Arbeit zu suchen. Da sie keine Ausbildung hat, bleibt sie erfolglos - bis ein Manager ihr gegen Sex einen Job verspricht. Die verzweifelte Vibha willigt ein, doch der Kerl zieht sein Angebot zurück. Nach dem Sex. Da sie nun eh eine gefallene Frau ist, krempelt Vibha ihr Leben um: Sie nennt sich Natasha und arbeitet as Luxuscallgirl. Bald häuft sie Reichtum an und verkehrt in den besten Kreisen. Da trifft sie auch den Unternehmer Rohan Verma (Abhishek Bachchan).

 

REVIEW
Wie weit geht eine verzweifelte Frau, um ihre Familie zu finanzieren? Was früher Stoff für ein Parallel-Cinema-Drama gewesen wäre, wird unter der Regie von Parineeta-Regisseur Pradeep Sarkar zum gelackten Mainstream. Schöne Bilder, etwas Drama, schnelle Lösung. Keine Frage: Aus diesem Drehbuch hätte man mehr heraus holen können und müssen. Vor allem die letzten paar Minuten gehören zum Schwächsten, was in letzter Zeit in einem Bollywood'schen Big-Budgetfilm in Sachen Handlungsentwicklung aufgetischt wurde. Wer den Film anschaut, sollte besonders auf die Szene mit den beiden Bösewichtern (Tinu Anand, Sushant Singh) achten, wie sie ins Haus hinein stürmen und alles auf die grosse Konfrontation heraus läuft. Die findet irgendwie nicht statt. Ist da eine Drehbuchseite verloren gegangen? Ich habe, naiv wie ich bin, eine Art grosse Schlussszene à la Baabul erwartet, welche die Fäden verknüpft und die Moral der Story nochmals deutlich macht. Doch Sarkar lässt diese Chance einfach verpuffen. Auch eine Lösung.

Bis dahin ist "Laaga Chunari Mein Daag" aber ein ganz stattlicher Film - und fairerweise muss ich auch anhängen, dass ich am Schluss bei der Szene zwischen Abhishek und Rani doch auch feuchte Augen gekriegt habe. Das liegt primär an der Stärke der Schauspieler: Das ganze Ensemble leistet mindestens gute, meistens aber sehr gute Arbeit - vor allem die stets verlässliche Konkona Sen Sharma, die eine breite Palette an Emotionen herüber bringen muss. Rani ist ebenso überzeugend (und schön) in einem mutigen Part, aus dem man etwas mehr hätte heraus holen können. Abhishek absolviert einen ausgedehnten Gastauftritt und agiert unauffällig solide, ebenso Rang De Basanti-Entdeckung Kunal Kapoor. Jaya Bachchan zeigt sich seit Kal Ho Naa Ho erstmals wieder auf der Leinwand und überzeugt, doch der besondere Reiz liegt wohl daran, dass sie erst zum zweiten Mal (nach "Desh", 2002) neben ihrem Sohn zu sehen ist.

Eigentlich von der ersten Sequenz an, in der Rani und Konkona fröhlich schwesterlich durch die Strassen von Banaras tanzen, sind die Darsteller der tragende Wert des Films. Alleine ihretwegen lohnt das Ansehen schon. Doch damit noch nicht genug: Wie es sich für eine Yashraj-Produktion gehört, sind auch die Schauwerte ansprechend. Pradeep Sarkar hat schon in Parineeta gezeigt, dass er elegante Bildkompositionen anfertigen kann und auch hier gelingen ihm einige wunderbare Bilder - ob beim Tanzen, ob Aufnahmen von Banaras, ob Nahaufnahmen von Rani oder Bilder von den Ferien in der Schweiz (Bern, Luzern, Tessin): Alles sieht zauberhaft aus.

Nicht zuletzt gefallen die Songs. Für sich alleine sind die Tracks keine Offenbarung, doch in Kombination mit den Bildern vermögen sie mitzureissen. Besonders überraschend ist, wie die fröhlicheren Lieder den Film aufwerten - während das dramatische Titellied "Laaga Cgunari Mein Daag" etwas bemüht klingt. Der Film ist zwar ein Drama, sein Thema ist brisant, doch richtig einfahren will er eben doch nie. Dazu ist Sarkars Inszenierung zu locker, seine Erzählweise zu sanft. Probleme werden rasch gelöst, Krisen gemeistert - und wie Rani zu einem Luxus-Callgirl wird, könnte fast schon Millionen kleiner Inderinnen dazu bewegen, diese Karriere einzuschlagen, denn grosse Mühe bereitet Vibha ihr Aufstieg nicht. Und ein Aufstieg ist es in der Tat: Sie kriegt haufenweise Geld, edle Autos und besten Umgang. Und nicht zu vergessen Mr. Bachchan. Also wenn das kein Traumberuf ist?

Doch natürlich sollte die Botschaft nicht sein "prostituiert euch und unterstützt so eure Familie". Nein, die Krux ist natürlich die, dass die Männer-dominierte Gesellschaft Frauen in die Rolle der Hure zwängt und sie danach dort ächtet. Anupam Khers Vaterfigur meint einmal, seine Kinder seien halt keine Söhne - der Unterton ist klar: Töchter sind nutzlos. Das erst motiviert Vibha zu ihrer Reise nach Mumbai. Dort fällt sie dem schmierigen Manager in die Hände. Wieder ein Mann, der sie auf den Weg in die gesellschaftliche Verdammnis führt. Daraus hätte eine engagierte Regisseurin sicherlich beissend böse Szenen formen können. In "Laaga Chunari Mein Daag" sucht man die vergebens.

Trotzdem gefiel mir der Film. Die Stars, die Bilder, die Musik, die Inszenierung - all das ergibt ein harmonisches Ganzes. Ich habe mein Hirn bald einmal abgeschaltet und mich einlullen lassen, denn das kann der Film überaus gut. Mag sein, dass er eine verpasste Chance darstellt, weil er nicht zum feministischen Manifest von eindringlicher Schlagkraft reift, doch das juckt am Ende wenig, wenn das Resultat trotzdem unterhaltsam ist. Dass nicht alle so denken, zeigen die Einspielergebnisse in Indien: Die lagen unter dem langjährigen Schnitt des Produktionshauses Yashraj. Das könnte man darauf zurückführen, dass "Laaga Chunari Mein Daag" eigentlich ein Problemfilm unter dem Mäntelchen eines Massenunterhaltungsfilms ist. Und Problemfilme waren schliesslich noch nie die grossen Kinorenner in Indien. Daher erstaunt das mittelmässige Abschneiden auch nicht gross - und schlechter macht es den grundsoliden und kurzweiligen Film noch lange nicht.

 

SONGS
1) Hum To Aise Hain - Fröhlich-farbenfrohes Lied (Sunidhi Chauhan, Shreya Ghoshal, Swanand Kirkire, Pranab Biswas).
2) Ehi Thaiyaa Motiya - Hema Malinis Gastauftritt, klassischer Mujra-Song (Rekha Bhardwaj).
3) Laaga Chunari Mein Daag - Etwas bemühter Sprechgesang-Song (Mita Vashisht, Shubha Mudgal).
4) Zara Gungunalein Chalo -Solider Schweiz-Song (Babul Supriyo, Mahalaxmi Iyer).
5) Ik Teekhi Teekhi - Sympathische 08/15-Nummer (KK, Shreya Ghoshal).
6) Kachchi Kaliyaan - Gutelaune-Stück (Sonu Nigam, KK, Sunidhi Chauhan, Shreya Ghoshal).

 

MEINE DVD
Yashraj (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie Untertiteln in Arabisch, Spanisch, Holländisch, Portugiesisch, Tamilisch und Malayalam
Disk Rating * * * (Solides Bild, etliche Special auf Bonusdisk. Werbung am Disk-Anfang war bei mir nicht vorspulbar - ungewöhnlich für Yashraj).

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (1½/5)
BBC (4/5)
Rediff.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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