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Historien-Actionfilm
Hongkong / China 2010
Alternative Titel Gam yee wai; 錦衣衛

Regie Daniel Lee Yan-Kong
Drehbuch Susanna Tsang Pui-San
Darsteller Donnie Yen Ji-Dan, Vicki Zhao Wei, Wu Chun, Qi Yuwu, Kate Tsui Tsz-Shan,
Law Kar-Ying, Wu Ma, Sammo Hung Kam-Bo, Fung Hak-On, Damian Lau Chung-Yun

Länge 114 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 4.5.10
©  Bilder Universe, Screenshots molodezhnaja


STORY
Gegen Ende der Ming-Dynastie hängt der Kaiser verbissen an der Macht. Um sich zu schützen, baut er die Jinyiwei auf, die Brokat-Garde. Einer von ihnen, Xuan Wu (Qi Yuwu), macht mit dem dem im Exil lebenden Prinzen Qing (Sammo Hung) gemeinsame Sache, der den Thron erobern will. Dazu schieben sie dem Jinyiwei-Anführer Qing Long alias "Grüner Drache" (Donnie Yen) einen Diebstahl unter. Qing Long kann in letzter Sekunde fliehen und kommt bei einer Gruppe von Bodyguards unter. Dort verliebt er sich in Qiao Hua (Vicki Zhao), die Tochter des Anführers (Wu Ma). Doch schon bald nehmen Xuan Wu und Qings Patentochter Tuo Tuo (Kate Tsui) die Spur von Qing Long auf.

 

REVIEW
Wer heute einen chinesischen Historienfilm dreht, der sollte versuchen, aus der Masse herauszustechen. Es gibt einfach so viele davon. Ich mag auch erstaunlicherweise fast jeden - das Genre sagt mir einfach zu. Doch kann ich mich noch gross an Unterschiede zwischen An Empress and the Warriors, Wheat, Mulan oder Three Kingdoms erinnern? Bestenfalls vage. Nun reiht sich auch "14 Blades" in diese Liste ein: Ein unterhaltsamer, in nahezu allen Bereichen kompetenter Actionfilm vor pseudohistorischem Hintergrund, der trotz allem etwas austauschbar wirkt. Stilistisch wie inhaltlich.

Das fängt schon damit an, dass der (zu) viel beschäftigte Donnie Yen die Hauptrolle spielt und hört damit auf, dass mit Daniel Lee ein solider, aber nie und nimmer visionärer Mann am Werk ist. Zuletzt gab er uns Three Kingdoms, für all jene, die einen passenden Beweis seiner Schaffenskraft möchten. Hier setzt er auf einen etwas monochromen Look, der dem Ganzen ein etwas ausgelutschtes Ambiente verleiht. Man freut sich regelrecht, wenn etwas Farbe ins Spiel kommt, sei es draussen in der Natur oder in den Roben von Vicki Zhao.

Immerhin hat Lee eins drauf: Er bedient sich beim klassischen Wuxia-Repertoiere. Das heisst, wenn immer wir ein Restaurant betreten, gibts garantiert einen Fight, die Helden reden heroisch und liefern sich dann ein Duell, die Schwerkraft ist meistens ausgehebelt und wenn nötig sorgen Rauch und Nebel für etwas Stimmung. Das erreicht nie das Niveau der Actiofilme aus Hongkongs Goldener Ära der frühen 90er, doch es sorgt immerhin dafür, dass man "14 Blades" vom Styling her durchaus zu würdigen weiss.

Auch nicht übel siehts bei den Schauspielern aus: Donnie Yen ist wieder etwas steif, nachdem er in vorherigen Filmen wie Ip Man langsam Fortschritte gemacht hat. Das liegt vielleicht an den zusätzlichen Kilos Muskeln, die er zugelegt hat. Aber wenn er etwa beim ersten Annähern an die reizende Vicky Zhao aussieht, als müsse er dringend aufs Klo, dann stimmt etwas nicht. Zhao, die nach Filmen wie Mulan oder Red Cliff die gefühlte zehnte Historienrolle in Serie spielt, ist einmal mehr wunderschön und dank ihr funktioniert der romantische Blickpunkt der Story wenigstens halbwegs.

Dazu gibts Taiwan-Popstar Chun Wu als sexy Wüstenpirat sowie die Veteranen Sammo Hung, Chen Kuan Tai und Wu Ma in Gastrollen. Und nicht zu vergessen sexy Kate Tsui (Eye in the Sky), die ehemalige Miss Hongkong, als mysteriöse Kämpferin mit Medusa-Allüren. Sie sorgt (mit Hilfe von viel CGI) vor allem in der zweiten Filmhälfte für viel Action. Donnie Yen hält als Actionmeister bestens dagegen - wenn der Mann schauspielerische Defizite hat, so wischt er sie bei den Fights meistens wieder weg. Nur hätte er noch etwas mehr Kampfwerkzeug aus seiner wohl superschweren Waffenkiste nutzen können.

Dazu kommen ein unaufdringlicher Soundtrack, ein paar epische Bilder - und eine etwas lahme Story, die nach historisch interessantem Auftakt die Bodenhaftung verliert und lediglich als Vehikel für Action dient. Genau das macht das Ganze eben so austauschbar: Kompetent ist alles, wahrhaft inspiriert oder neuartig nichts. Das ist einer der Gründe, warum ich der von vielen Kritikern gescholtene Painted Skin lieber mag: der Sticht aus der Masse heraus. Ebenso die Werke von Zhang Yimou, die alleine schon visuell wie Opium wirken.

Ein Werk wie "14 Blades" indes lässt nie so schwelgen, es unterhält, aber auf eine distanzierte und letztendlich etwas trockene Weise. Romanze? Dramatik? Fehlanzeige, das gibt es angesichts von Donnie Yens steifer Visage und der unterkühlten Inszenierung nie. In der einen Szene von House of Flying Dagger, in der Zhang Ziyi aufgeregt atmend Takeshi Kaneshiro abtastet, steckt mehr Gefühl und Drama als hier während 114 Minuten. Daniel Lee ist eben kein Poet, er ist ein Handwerker. Und sein "14 Blades" eine zweckmässige Konstruktion für die Massen. Das Genre mag ich natürlich trotzdem auch weiterhin ...

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch DTS & 6.1 sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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