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Thriller
Hongkong 2007
Alternative Titel Gun chung; 跟蹤

Regie Yau Nai-Hoi
Drehbuch Yau Nai-Ho, Au Kin-Yee
Produktion Johnny To Kei-Fung, Tsui Siuming
Darsteller Kate Tsui
Tsz-shan, Tony Leung Ka-Fai, Simon Yam Tat-Wah, Lam Suet,
Maggie Siu
Mei-Kei, Cheung Siu-Fai, Ng Ting-Yip, Wayne Lai Yiu-Cheung

Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 26.8.07
©  Bilder Sundream, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die junge Bobo (Kate Tsui) wird Mitglied der "Surveillance Unit" der Hongkonger Polizei. Ihr Vorgesetzter Sgt. "Dog Head" Wong (Simon Yam) nimmt sie schon beim ersten Grosseinsatz mit: Eine Gruppe Gangster unter Führung des eiskalten Shan (Tony Leung) hat ein Juweliersgeschäft ausgeraubt. Die Auswertung der Überwachungskameras im Umfeld des Tatorts bringt die Cops auf die Spur von Shans Gangmitglied "Fatman" Ng Tung (Lam Suet). Die SU überwacht ihn fortan Tag und Nacht.

 

REVIEW
Seit The Bare Footed Kid aus dem Jahr 1993 zeichnete Yau Nai-Hoi als Drehbuchautor für eine ganze Reihe der grössten Hits von Johnny To verantwortlich - darunter Running Out of Time, The Mission
, PTU und Election. Nun revanchierte sich To, indem er seinem treuen Mitarbeiter das Regiedebüt produzierte: "Eye in the Sky". Yau schliesst mit dem Thriller nahtlos an das Schaffen von To und anderer Filmemacher aus der Milkyway-Werkstatt an, sowohl inhaltlich wie stilistisch. Und das ist bereits als Lob zu verstehen, denn Milkyway gehört zu den besten Produktionsstätten für urbane Thriller. Auch "Eye in the Sky" prickelt vor Hongkong-Atmosphäre, man spürt den Takt der Stadt, atmet die Luft der Strasse. Momentan gibt es im Action- und Thrillerbereich weltweit zwei Trends - hin zur Hyperstilisierung und zum Realismus à la "Bourne" und "Miami Vice". "Eye in the Sky" folgt letzterem Trend.

Und dies überaus überzeugend, denn die Einblicke in die Strassen und Ecken der Metropole sind enorm reizvoll. Vor diesem Hintergrund erzählt Yau eine klassische Gangster-und-Cops-Geschichte, zusätzlich angereichert mit dem Einbezug der modernen Überwachungsgesellschaft. Ähnlich wie im noch deutlich besseren "Bourne Ultimatum" baut der Film eine Paranoia-Stimmung auf, in der jede Bewegung aufgezeichnet wird und von der Justiz verarbeitet werden kann. Anders jedoch als bei "Bourne" oder dem älteren "Enemy of the State", wo diese Kamera-Flut durchaus kritisch bewertet wird, ist sie hier für die Ermittler ein Segen. "Eye in the Sky" zeichnet ein ausschliesslich positives Bild der Cops, ihre Ermittlungen sind zum Wohl der Allgemeinheit, der Einsatz der Überwachungsmittel dabei ein Muss, ohne Wenn und Aber.

Der Film will dementsprechend auch nicht politisch sein - es geht um das Katz- und Mausspiel zwischen Tony Leung und Simon Yam. Die zwei führen die Fraktionen mit Köpfchen und Instinkt an, jede Seite hat ihre Vorteile, jede ihre durchkalkulierten Pläne. Zu sehen, wie sich die beiden Seiten nichts schenken und mit viel Cleverness ans Ziel kommen, macht den Grossteil der Spannung aus. Yam, der als Mix aus Penner und Columbo auftritt, überzeugt mit stillem Charisma, während sein Rivale Tony Leung eine reife, diabolische Leistung zeigt. TV-Star und Miss Hong Kong 2004, die süsse Kate Tsui, bleibt dahinter etwas fader, doch sie macht saubere Arbeit. Gleiches gilt für die Nebendarsteller, darunter etliche Milkyway-Veteranen wie Lam Suet, denen man auch dann gerne zuschaut, wenn sie nur herum stehen oder durch die Strassen gehen.

Diese Crew, die nervöse Kamera, das Gefühl von ständiger Beobachtung und die temporeiche Inszenierung machen "Eye in the Sky" lange Zeit zu einem der besten Thriller dieses Jahres, die uns aus der ehemaligen Kronkolonie erreichten. Leider schwächt sich das gute Gefühl gegen Schluss etwas ab. Zum einen kommen viel zu oft Zufälle zum Zug. Spannender ist es, den Cops zuzuschauen, wenn sie etwas aufdecken, etwas recherchieren. Wenn dagegen die Zielobjekte ihnen regelrecht in den Schoss fallen, ist das ein Drehbuchkniff und birgt keine Spannung. Damit noch nicht genug: Das Skript betrügt die Zuschauer mit einem billigen Kniff in der vermeintlich emotionalsten Szene kurz vor Schluss. Ohne zu spoilern, aber da wäre mehr Mut der Macher angebracht gewesen.

Und der Schluss selbst ist zu allem Übel auch noch antiklimaktisch. Er entbehrt nicht einer gewissen Ironie, gerade weil er so unspektakulär ausfällt und damit einer Figur einen Heldentod verunmöglicht - doch mehr Power wäre hier durchaus möglich gewesen. Was bleibt ist ein knackiger 89-Minuten-Thriller mit urbanem Realismus, starken Akteuren und unnachgiebigem Tempo. Die ersten zwei Drittel sind besser als das letzte, aber dadurch sollte man sich nicht abhalten lassen: Selbst wenn "Eye in the Sky" oberflächlicher bleibt, als erwartet, und gegen Schluss Punkte vergibt, so ist er doch eines zu jeder Zeit: packend und unterhaltsam.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch 5.1 & DTS, Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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