> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> 2006
> THE YOUTH OF ETSUKO KAMIYA

 


Drama

Japan 2006
Alternative Titel The Blossoming of Etsuko Kamiya; Kamiya Etsuko no seishun;
紙屋悦子の青春

Regie Kazuo Kuroki
Drehbuch Kazuo Kuroki, Hideki Yamada nach einem Stück von Masataka Matsuda
Darsteller Tomoyo Harada, Masatoshi Nagase,
Shunsuke Matsuoka, Manami Honjou, Kaoru Kobayashi

Länge 113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.3.10
©  Bilder Bandai, Screenshots molodezhnaja


STORY
März
1945: Die Kriegswaise Etsuko Kamiya (Tomoyo Harada) lebt mit ihrem älteren Bruder Yatsuda (Kaoru Kobayashi) und ihrer Schwägerin Fusa (Manami Honjou) in der südjapanischen Hafenstadt Kagoshima. Sie himmelt schon seit einigen Jahren den Luftwaffenoffizier Akashi (Shunsuke Matsuoka) an, der eines Tages bei ihr aufkreuzt - im Schlepptau seinen spröden Kollegen Nagayo (Masatoshi Nagase), mit dem Yatsuda sie verheiraten möchte. Etsukos Herz gehört jedoch Akashi. Nur hat der sich für eine Selbstmordmission gemeldet ...

 

REVIEW
Japanische Regisseure beliefern uns heute gerne mit Exzessen. Memories of Matsuko und Konsorten. Das Epos Love Exposure. Oder alles von Takashi Miike. Das ist japanisches Kino der rauschhaften Art. Doch es geht auch anders, schliesslich hat das Land seit seinen ersten Schritten im Filmgeschäft den Hang zum Minimalismus. Yasujiro Ozu etwa definierte das Kino des Nichts-Passierens, das der alltäglichen Einblicke in Familien, bei denen alle Last der Zuschauerbindung auf Gesprächen und Gesten liegt. In dieser Tradition arbeitete auch Kazuo Kuroki, dessen letzter Film "The Youth of Etsuko Kamiya" davon eindrücklich Zeugnis ablegt.

Kuroki verstarb kurz vor dem Filmstart 2006 im Alter von 75 Jahren. Er war kein Vielfilmer, seit seinen Dokfilm-Tagen in den 60ern hat er weniger als 20 Spielfilme inszeniert. Einige davon geniessen aber bei seinen Fans hohes Ansehen, weil er eben jene Tradition des Ozu-Kinos fortsetzt, mehr noch als etwa der sentimentaler ausgerichtete Yoji Yamada. Wie jener jedoch ist sich Kuroki nicht zu Schade für etwas Kitsch: ein zu schöner Kirschbaum etwa. Doch er hält sich massiv zurück und lässt lieber die kleinen Dinge sprechen.

Oder die Akteure. Denn in "The Youth of Etsuko Kamiya" wird fast ununterbrochen geredet. Und gerade weil die Bilder eher simpler Natur sind und die Inszenierung unaufdringlich in ihrer Einfachheit, lauscht man den Worten doppelt genau. Es sind meist banale Dinge, die ausgetauscht werden, über das Wetter, über die Familie, über das Essen. Doch darin steckt oft mehr Tiefgang, als einem im ersten Augenblick bewusst wird. Familienbande werden definiert. Und der omnipräsente Krieg, den alle gerne verdrängen würden, kommt immer wieder zum Vorschein - selbst wenn es nur drum geht, rote Bohnen und Kohl zu essen, weil dieses Gericht einer Legende zufolge vor Bombenangriffen schützt.

Stark auch Nagayos erste Versuche, mit seiner Zukünftigen zu kommunizieren - weil er kaum etwas herausbringt. Hesse? Goethe? Im entscheidenden Moment versagt die Koordination seiner Sprechmuskeln. Da liegt die Stärke des Films - es sind kleine Gesten, die überzeugen. Ein wässriges Auge hier, ein Zucken dort. Oder wenn sich etwa Fusa im entscheidenden Moment des Gesprächs frontal zu Akashi hindreht. Das verleiht ihren darauf folgenden Worten gleich doppeltes Gewicht. Manches ist schlicht übertrieben monoton und lang, etwa die Rahmenhandlung der zwei gealterten Protagonisten, die minutenlang nur auf einer Bank sitzen und parallel in dieselbe Richtung schauend erzählen.

Doch die Langsamkeit hat hier System und wer sich auf den Film einlässt, wird mit einem eleganten, ganz einfachen und doch so reichhaltigen Werk belohnt, mal amüsant, mal tieftraurig. Grossartig gespielt von Tomoyo Harada (Sayonara Color), Maiku Hama-Star Masatoshi Nagase, Shunsuke Matsuoka (Black Kiss), Manami Honjou (The Handsome Suit) und Kaoru Kobayashi (Vacation), präzise gefilmt und gelassen montiert. Nichts für einen hektischen Abend, aber bestens geeignet für ein paar gefühlvoll-nachdenkliche Stunden. Meisterhaft ist das in meinen Augen nicht, doch ich habe grossen Respekt für ein Werk, das zwei Stunden lang solch simple Mittel einsetzt und doch zu keiner Sekunde langweilt.

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)
 


EXTERNE LINKS
 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0