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2004
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Horrorfilm
Japan 2004
Alternative Titel
Shinkuronishiti; Burakku kisu;
Synchronicity; ブラックキス
Regie Macoto
Tezuka
Drehbuch Macoto Tezuka, Haruyo Mariyoshi, Kaji Tanaka nach einer Story
von Macoto Tezuka
Darsteller Reika Hashimoto, Kaori Kawamura,
Shunsuke Matsuoka, Masanobu
Ando, Jo Odagiri
Länge 132 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 24.5.07
© Bilder Tokyo Shock,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Das Model Asuka Hoshino (Reika Hashimoto) zieht nach Tokyo und braucht
eine Bleibe. Sie kommt beim ausgebrannten Ex-Model Kasumi "Lucy" Kuroki (Kaori
Kawamura) unter. Als Asuka eines Nachts alleine daheim ist, beobachtet sie
gegenüber im Bat's Hotel einen Mord. Sie alarmiert die Polizei, die eine
ausgeweidete männliche Leiche findet, die mit Voodoo-Zeichnungen und einem
schwarzen Kussabdruck bestückt ist. Für die Ermittler rückt Kasumi weit nach
oben auf die Verdächtigenliste, da der Tote ein Ex von ihr war. Detective
Shirasaki glaubt aber an ihre Unschuld und versucht, mit Hilfe von Asuka der
Täterin auf die Spur zu kommen. Bald bekommt Shirasaki ein Paket aufs Revier
geliefert, in dem eine verstümmelte Leiche liegt - der Fall wird fortan immer
absurder.
REVIEW
Macoto Tezuka ("Hakuchi the Innocent") ist der Sohn des
legendären Manga-Gotts Osamu Tezuka (Metropolis).
Seine bereits sechste Regiearbeit "Black Kiss" drehte der Sprössling auf
HD-Digital. Inspirieren liess er sich bei dem Werk vom italienischen Thriller,
dem Giallo, und von Alfred Hitchcock. Letzterer wird alle paar Minuten zitiert,
sei es in der Dusche, mit dem "Bat's Hotel" oder der Mordbeobachtung durchs
Fenster. Doch visuell und inhaltlich steht hier mehr der Giallo Pate. Das heisst
auch, dass wir wie beim Vorbild mehr Atmosphäre als Logik erwarten dürfen.
"Black Kiss" ist denn auch optisch überaus reizvoll, bläht aber seine aus
Versatzstücken montierte Story immer weiter auf, bis sie zum Schluss in
Albernheiten explodiert. Schade um die tolle Stimmung und die interessanten
Bilder.
"Black Kiss" findet aber auch so sein Publikum, eines, das mit Gialli mehr anfangen kann als ich. Und auch als jemand, der sich von italienischen Kultthrillern wenig begeistern lässt, gibt es hier einiges zu bestaunen. Darunter deftige Morde, ein paar surreale Verstümmelungen, psychedelische Farbgebung und ein paar ausgefallene Ideen. Diese erstrecken sich jedoch über beinahe epische 132 Minuten und Tezuka beweist arge Mühe, über diese Länge die Spannung aufrecht zu erhalten. Dies auch, weil er sich oft in Nebenschauplätze verwickeln lässt oder unnütze Figuren zu McGuffins oder falschen Fährten aufbauscht. So sind etwa die Jungstars Jo Odagiri (Shinobi) und Masanobu Ando (Battle Royale, Gimmy Heaven) ziemlich verschwendet in ihren Parts.
Auch die restlichen Schauspieler erscheinen oft wie Ornamente in Tekuzas Stil-Arrangement. Niemand spielt per se schlecht, doch man kann sch weder in die Hauptdarstellerin Reika Hashimoto (Survive Style 5+) noch sonst in einen Charakter richtig einfühlen. Das verringert das Gefühl der Bedrohung, denn wenn einem die Figuren egal sind, ist einem auch ihr Ableben egal. Im Gegenteil: Gerade weil die Morde (besser gesagt deren Resultat, denn die meisten Bluttaten finden off-screen statt) zum Innovativeren im Film gehören, wünscht man sich, ein paar Personen würden mal auf schräge Art das Zeitliche segnen. Leider kommt das in den zwei Stunden plus doch wieder zu selten vor.
"Black Kiss" ist auf alle Fälle ein interessanter, schick inszenierter Horrorthriller, da sollte man sich durch meine durchschnittliche Bewertung nicht abschrecken lassen. Gialli sind nicht mein Ding und hier geht Stil dann auch zu oft vor Substanz. Der Plot ist aufgeblasen und überladen mit Themen, die letzte halbe Stunde wird zunehmend absurd, die Figuren bleiben langweilig. Das alles wird durch die schicken Blutopfer und ein paar höllisch skurrile Einfälle nicht kompensiert, doch für Zuschauer mit Durchhaltevermögen liefert der Film schon den einen oder anderen gelungenen Moment. Und selbst wenn man die Zeit nur damit verbringt, die Hitchcock- oder Argento-Zitate zu zählen, hat man sicher auch seinen Spass.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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