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Actionfilm
Japan 2015
Alternative Titel Gokudou daisensou; Yakuza Apocalypse: The Great War of the Underworld; 極道大戦争

Regie Takashi Miike
Darsteller Hayato Ichihara, Yayan Ruhian, Riko Narumi, Lily Franky, Reiko Takashima, Pierre Taki, Sho Aoyagi

Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 22.7.2016
©  Bilder Koch Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Gangsterboss Kamiura (Lily Franky) regiert sein Quartier und scheint unverwundbar. Kein Wunder, denn er ist ein Vampir! Erst als ein Martial-Arts-Nerd (Yayan Ruhian) und ein Kampfpriester ihn attackieren und köpfen, ist es um ihn geschehen. Kurz bevor er stirbt, transferiert er seine Kräfte jedoch auf seinen Zögling Kageyama (Hayato Ichihara). Als untoter Vampir-Gangster beherrscht der nun die Unterwelt. Derweil werden immer mehr Zivilisten zu Vampiren und lassen sich von den Yakuza nicht mehr auf den Fingern herumtanzen. Und nicht nur das: Auch ein gelbes Plüschmonster sorgt für Aufregung in der Stadt.

 

REVIEW
Takashi Miike ist bekanntlich wie eine Wundertüte: Man weiss nie, was man bekommt. Vom primär auf Trash und Schocks ausgerichteten Enfant terrible hat er sich zum Filmemacher mit breitem Spektrum gewandelt - wird nach Cannes eingeladen, ist sich aber trotzdem nicht zu schade für Schund und Schmutz. Mit "Yakuza Apocalypse" hat er angekündigt, zu seinen Wurzeln zurückzukehren, also dreckiger, blutiger Actionspass mit Kultpotential.

Doch wie so oft, wenn etwas zu forciert angepeilt ist, verfehlt man das Ziel. Der Film ist ein wenig von allem, aber nichts richtig. Für Trash ist er zu poliert, für einen Yakuzafilm zu abstrus, für eine Partysause zu langweilig, für Kult eben zu kalkuliert. Mich als Miike-Fan haben kleine Passagen durchaus fasziniert, es gibt immer wieder verblüffende Momente. Doch er findet nie die Dynamik eines Dead or Alive oder Schockwirkung von Ichi the Killer. Klar, die zwei gehören zu Miikes besten und daher ist ein Vergleich etwas unfair - aber Miike selbst scheint in Werken wie jenen die Vorbilder zu suchen, also bietet er sich trotzdem an.

Denn die Zutaten sind da: Unsterbliche Yakuza, ein Plüsch-Froschmonster, ein biederer Superkiller, Blut und Sex, Vampire. Dinge also, die nicht per se zusammenpassen und schon gar nicht in einen seriösen Film à la 13 Assassins. Ein jüngerer Miike hätte es vielleicht hinbekommen, all dies zu vermischen, hier indes wirkt alles etwas einzelteilig. Der Yakuzafilm an sich ist fast schon geradlinig simpel, die anderen Elemente verbinden sich nur schlecht damit. Und der Frosch, in jedem anderen Film wohl ein Grund für akutes Stirnrunzeln, nimmt man in diesem Umfeld nur noch als harmloses Kuriosum wahr. Wirklich aufwerten tut er "Yakuza Apocalypse" nicht.

Miike ist für ein paar gute Actionszenen immer gut, ab und zu (wenn auch zu selten) spritzt Blut, der kurz geschorene Hayato Ichihara (aus Miikes God’s Puzzle) sieht fesch aus und kämpft auch gut. Und Lily Franky (Like Father Like Son) ist in der Anfangsphase schön relaxed. All das macht das Anschauen durchaus noch wert. Und dass der Indonesier Yayan Ruhian auftaucht, Co-Star der Raid-Knüller, wird Asienkino-Freunde auch noch erfreuen, wenngleich seine Rolle etwas unterentwickelt ist. Das alles ist aber zu wenig, um über die Mankos hinwegzutäuschen. "Yakuza Apocalypse" wäre in den Händen anderer Filmemacher wohl deren wildester Film. Bei Miike indes ist es eine harmlose Fingerübung.

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1 verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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