13 Assassins (Japan, 2010)

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Historienfilm
Japan 2010
Alternative Titel Jusan-nin no shikaku; 十三人の刺客

Regie Takashi Miike
Darsteller Koji Yakusho, Takayuki Yamada, Yusuke Iseya, Goro Inagaki,
Masachika Ichimura, kijiro Hira, Hiroki Matsukata, Ikki Sawamura

Länge 141 Min. / 126 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
1844 verleiht der Shogun seinem Bruder, dem jungen Fürsten Naritsugu (Goro Inagaki), immer mehr Macht. Doch der dekadente und brutale Sadist ist bei vielen Politikern und Samurai unbeliebt. Darum heuern sie heimlich den erfahrenen Shinzaemon Shimada (Koji Yakusho) an, um Naritsugu zu töten. Der versammelt 12 getreue Kämpfer um sich, darunter seinen Neffen Shinrouko (Takayuki Yamada). Doch die Männer des Fürsten wissen längst von der drohenden Gefahr. 200 Samurai werden ausgesandt, um Shimadas Truppe auszuschalten. In einem Dorf kommt es zur Konfrontation.

REVIEW
Takashi Miike ist nicht mehr der, in den wir uns damals verliebt haben: Er drehte mit ungeheurem Tempo die irrsten Filme - gewaltgeil, wild und stets beseelt von einem sadistischen Geist. Er war ein Unikum, das Enfant terrible. Doch wie so mancher Filmemacher vor ihm, durchlief er mehrere Entwicklungsphasen und ist jetzt wohl beim seriösen Kino angekommen. Seine Werke laufen in Cannes und Venedig, Kritiker wie Roger Ebert besprechen sie. Eigentlich schade, denn einen Miike wie damals den gabs kein zweites Mal. Der jetzige Miike hingegen dreht kompetent, wenn auch nicht mit derselben Einzigartigkeit.

Beispiel? "13 Assassins". Der Samuraifilm ist temporeich und routiniert, ja er ist fraglos gut. Doch die Geschichte ist kaum je als "Miike" erkennbar. Dass ein Kind früh stirbt, ein anderes beim Einmarsch der Soldaten am pinkeln ist, dass brennende Kühe durch die Strasse rennen, dass eine Frau ohne Händen & Armen gezeigt wird - das sind Minimal-Miike-Momente. Und natürlich die stattliche Gewalt, die sich primär auf das die zweite Filmhälfte konzentriert. Doch es handelt sich nicht um einen Film, der aus der Masse heraussticht, indem er sich getraut, anders zu sein. Nein, unser Miike dreht nun Mainstream. Und das macht er ja durchaus gut.

So führt er in der Anfangsphase geschickt die einzelnen Figuren ein, verleiht jeder einen einprägsamen Charakter. Später steigert er die Dramatik, die sich dann wiederum in Actiongewalt entlädt. Und weil vorher die Kämpfenden eingeführt wurden, ist man nunmehr involviert bei der Sache. Miike lässt die Action aus der Handlung wachsen und erzählt wiederum während der Action die Geschichte weiter. Ziemlich nach Lehrbuch in Sachen Actionfilmdramaturgie, souverän im Aufbau. Der Film mag zweigeteilt sein (langsamer, redseliger Auftakt vs. Nonstop-Fights am Ende), doch er wirkt stets aus einem Guss.

Die Zweiteilung war auch bereits durch die Vorlage gegeben: den gleichnamigen Film von 1963, der dieselbe Struktur aufweist. Miike erzählt die Geschichte mit Schwung, die zwei Stunden (respektive 141 Minuten in der 15 Minuten längeren japanischen Fassung) gehen im Nu vorbei. Doch auch in anderen Bereichen zeigt er sich von seiner besten Seite: Die Bildsprache ist von simpler, aber effizienter Natur. Die Tricks drängen sich nie in den Mittelpunkt. Die Action ist blutig, aber nie im Splatter-Bereich, den man Miike zutrauen würde. Die Musik reisst mit. Und nicht zuletzt überzeugen die Schauspieler um den charismatischen Koji Yakusho (Shall We Dance, Eureka) und Goro Inagaki von der Band SMAP, der fast schon übertrieben genussvoll den Sadisten mimt.

"13 Assassins" mag nie und nimmer die schiere Energie eines Dead or Alive aufweisen, nicht den Wahnsinn eines Ichi the Killer, doch das ändert nichts daran, dass wir in den Genuss eines unterhaltsamen und hochwertigen Unterhaltungsfilms kommen. Er wirkt klassisch, ganz den Konventionen des Genres verbunden, kombiniert mit moderner Ästhetik, ausgiebig Action und Gewalt, und einem kleinen Hauch Miike. Vielleicht hätte mehr Exzess und Irrsinn nur das Niveau des Films gesenkt, denn Trash und Historienaction gehen schwer Hand in Hand. Dass Miike sich deswegen etwas zurücknahm hinter des Projekt, kann man also durchaus als löblich taxieren. Das Resultat jedenfalls lässt sich sehen.

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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