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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel Waqt; Tief im Herzen: Ein Leben für die Liebe - Im Wettlauf gegen die Zeit

Regie Vipul Amrutlal Shah
Drehbuch Aatish Kapadia nach seinem Bühnenstück
Produktion Blockbuster Movie Entertainers
Songs Anu Malik
Kamera
Santosh Thundiiayil, Ashok Mehta
Choreografie Remo
Darsteller Amitabh Bachchan, Akshay Kumar, Priyanka Chopra, Shefali Shetty, Boman Irani, Rajpai Yadav
Länge 147 Min.

Kinostart 21.4.2005
Trade classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 6.7.05
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Spielzeugfabrikant Ishwarchand Thakur (Amitabh Bachchan) hat es aus eigener Kraft zum Millionär geschafft und führt ein glückliches Leben mit seiner Frau Sumutra (Shefali Shetty). Seinem Sohn Aditya (Akshay Kumar) erfüllt Papa jeden Wunsch, weshalb der junge Mann verzogen ist. Er hat noch nie richtig gearbeitet und glaubt, er könne immer auf den geliebten Vater zurückgreifen. Als dieser ihn verheiraten will, wird Aditya kurzum selbst aktiv und heiratet heimlich die schöne Pooja (Priyanka Chopra) (1), die Tochter des grossmäuligen Natu (Boman Irani) (2). Nun hat Ishwar aber langsam genug: Er will seinen Sohn endlich richtig erziehen. Und die Zeit drängt, denn die Thakurs hüten ein bitterböses Geheimnis.

 

REVIEW
Für seine zweite Regiearbeit nach Aankhen holte Regisseur Vipul Amrutlal Shah die Stars seines Debüts zurück: Amitabh Bachchan und Akshay Kumar. Die beiden haben spätestens seit dem Familiendrama Ek Rishtaa einen guten Vater-Sohn-Draht zueinander und zeigen dies in "Waqt" nochmals deutlich. Leider macht ihnen der Plot, basierend auf Aatish Kapadias Gujarati-Bühnenstück "Aavio Wahla Fari Malishun" einen Strich durch die Rechnung: Schwerfälliger kann eine solche Geschichte kaum aufgegleist sein. Die Wendungen wirken überkonstruiert und entfalten deshalb nicht ihre nötige Wirkung.

Dabei wäre dieser Effekt zentral. "Waqt" ist nichts anderes, als Shahs vorsichtiger Schritt in Karan Johar-Territorium. Das zeigt sich in Kleinigkeiten wie der Farah-Khan-inspirierten Choreografie von "Miraksam", der Familienkonstellation, der Moral und der Familientauglichkeit des Films. Doch auf die Höhe der Vorbilder reicht es nie, weil "Waqt" schlicht kalt lässt. Die Story ist mitschuld, ebenso aber Schauspieler wie Akshay Kumar, Priyanka Chopra, Rajpal Yadav, Boman Irani und Amitabh Bachchan. Sie spielen hervorragend, dazu weiter unten, aber dies sind keine Akteure, die man in den Arm nehmen und trösten möchte. Yadav und Irani erledigen den Comedy-Track, sie plötzlich weinen zu sehen, fällt aus dem Konzept. Und Akshay und Priyanka erzeugen schlicht nicht den Knuddelfaktor eines Pärchens wie Shahrukh und Kajol, oder Hrithik und Rani. Auch Amitabh ist nicht der beste "Leider" in Bollywood, was BBC zu einem bösen Kommentar hinreissen liess: "when legendary actor Amitabh Bachchan (is) weeping while clutching a cuddly toy called Jerry the Giraffe, you know something has gone drastically wrong."

Und das tut es wirklich. "Waqt" hat all die richtigen Komponenten: Tolle Schauspieler, ein üppiges Dekor, ein paar charttaugliche Songs - doch es fehlt jeglicher Zauber. Die fatalistisch anmutende Ereigniskette wird durch derart lächerliche Unwahrscheinlichkeiten zusammen gehalten, dass der Film emotional nie funktionieren will. Wieso die Eltern das Geheimnis so lange zurückbehalten, ist schon schwer zu schlucken, aber alberne Vater-Sohn-Rollenspiele, Papas plötzliche Idee, den Sohn aus dem Haus zu werfen und derartige Dinge, kommen so unmotiviert daher, dass man höchstens mit den Schultern zuckt, anstatt eine Träne zu vergiessen.

Wo "Waqt" funktioniert, ist in ein paar Einzelszenen. Rajpal Yadavs Comedy-Duelle mit Boman Irani sind köstlich (3), vor allem, weil Yadav, der neue Nummer-1-Komödiant Bollywoods, den Humor diagonal verschieden von Johnny Lever angeht: nicht laut und hysterisch, sondern leise und diabolisch monoton. Seine Gags funktionieren nicht immer, aber für Humor ist gesorgt. Die Song-and-Dance-Nummern gehören ebenso klar ins Plus. Sei es der hübsch inszenierte "Chhup Ja Chhup Ja" (4), der bunte "Miraksam" oder der noch buntere "Let's Play Holy". Der Disco-Track "Apna Jahan Ke" ist etwas fragwürdiger, weil Amitabh einmal mehr auf hip getrimmt mit seinem Sohnemann (5) und sexy Girls tanzen muss. Ähnlich wie in "Say Shava Shava" K3G. Diese Szenen wirken langsam etwas peinlich.

Und letztendlich sind eben auch die Schauspieler sehenswert. Nicht ihre Rollen, nicht ihre Chemie untereinander, nicht ihr Mitleide-Faktor - sondern rein ihr Spiel. An Amitabh, der wunderbaren Shefali Shetty (6), Boman Irani (7) und Rajpal Yadav gibt es wenig zu meckern. Akshay meistert den Part ebenso überzeugend, sieht man von schwachen Schluchzern gegen Schluss und einer seltsam anmutenden expressionistischen Tanzszene (8) ab. Priyanka ist etwas verschwendet und ausserhalb der Songs nicht immer vorteilhaft gefilmt. Ich mag sie sehr, doch hier wäre eine "wärmere" Schauspielerin besser besetzt gewesen.

"Waqt" ist deshalb weniger als die Summe seiner Einzelteile. Der Beweis, dass auch die besten Zutaten nicht immer ein genussvolles Ganzes ergeben können. Der durchkonstruierte und distanzierte Familienfilm verkauft seine Moral plump, versagt beim Melodrama noch stürzt im Finale ab. Er ist technisch nicht übel, doch selbst Gast-Kameramann Ashok Mehta (Kisna, Chalte Chalte) kann die Bilder nicht allzu weit über Durchschnitt heben. Und dass etliche Szenen in Sync Sound gedreht wurden (also nicht wie üblich im Studio nachvertont), sorgt für ein paar ungewohnte Stimmlagen - vor allem Amitabh redet am Anfang etwas hoch und quakig. Das macht den Film eine Spur billiger, als er sein sollte. Aber das sind die kleinsten Probleme. Es ist schlicht kein Film, der mich bewegte. Trotz allen offensichtlichen Attacken auf meine Tränendrüsen, blieb ich regungslos zurück, dabei bin ich bei Bollywoodfilmen für Sentimentalitäten sehr empfänglich. Hier hats nicht geklappt und das ist der endgültige Beweis für das Scheitern eines Films, der nur eines will: Seine Zuschauer zum weinen bringen. Mission nicht erfüllt.

 

SONGS
1) Chhup Ja Chhup Ja - Fahles Lied, aber hübsch und knisternd inszeniert (9).
2) Apna Jahan Ke - Disco-Track mit Amitabh und Akshay beim Abtanzen. Manchmal peinlich, manchmal cool (10).
3) Miraksam - Choreografiert in bestem Farah-Khan-Stil, von Amitabh selbst schwungvoll gesungen: Das Herzstück des Films (11).
4) Let's Play Holy - Pink is beautiful in diesem freudvollen Farbfestivals-Lied (12).
5) Subah Hogi - Atemberaubende Landschaften in Marokko, aber das Lied ist trotzdem nicht der Knüller (13).
6) Toot Gaya - Nur als Backgroundmusik laufende Ballade. Okay.

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * * * (Solides Bild, Extras: Premierenspecial, Making-of, Interviews und mehr, alles nicht untertitelt, aber z.T. in Englisch)
Achtung: Bei Songs wird Ringtone-Werbung eingeblendet, mitten im Film Werbung für erosentertainment.com - ärgerlich!!

 

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EXTERNE REVIEWS 
OliBlog (6/10)
indiafm.com (3½/5)
Planetbollywood (8/10)
Radio Sargam (7/10)
Glamsham (
"straight from the heart.")
Rediff.com ("
Waqt loses the race")

BBC (1/5)

 

SCREENSHOTS
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Priyanka Chopra, Akshay Kumar Boman Irani, Rajpal Yadav Song: Chhup Ja Chhup Ja - mit Priyanka Chopra Song: Apna Jahan Ke - mit Amitabh Bachchan, Akshay Kumar Shefali Shetty, Amitabh Bachchan Boman Irani Akshay Kumar Song: Chhup Ja Chhup Ja - mit Akshay Kumar, Priyanka Chopra Song: Apna Jahan Ke - mit Akshay Kumar Song: Miraksam - mit Priyanka Chopra Song: Let's Play Holy - mit Priyanka Chopra, Akshay Kumar Song: Subah Hogi - Priyanka Chopra, Akshay Kumar

 


 

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