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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie
Harry Baweja
Drehbuch Dharamveer Ram nach einer Story von
Harry Baweja
Produktion Tarlochan S. Baweja
Songs Anand-Milind
Kamera Damodar Naidu
Choreografie Chinni Prakash
Darsteller
Mithun Chakraborty, Deepa
Sahi, Shilpa Shirodkar, Amrish Puri,
Anupam Kher,
Dharmendra,
Kader Khan, Shakti Kapoor, Gulshan
Grover, Mac Mohan, Anjana Mumtaz
Länge 156 Min.
Kinostart 26.7.1991
Trade classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
.. |
© Text Marco,
molodezhnaja 13.8.06
© Bilder Madhu,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Raja (Dharmendra) wird vom Musikproduzenten Singhania (Anupam Kher) zum neuen
Star-Sänger ernannt. Als Raja jedoch herausfindet, dass dies nur ein Trick war,
um ihn auf seinen Touren als Drogenkurier zu missbrauchen, wehrt er sich.
Singhania lässt ihn dafür vor den Augen seiner Frau Seema (Deepa Sahi)
verbrennen. Die schwangere Seema entkommt und gebärt vor einem Tempel ihr Baby
Shiva, danach fällt sie ihn Ohnmacht. Die kinderlose Maria Fernandes (Anjana
Mumtaz) findet die zwei und nimmt das Baby mit, im Glauben, seine Mutter sei
tot. Sie nennt das Kind Tony und er wächst bei Maria und Pater Patrick (Anupam
Kher) auf. Seema rächt sich derweil an ihren Peinigern und wird für einen Mord
hinter Gitter gesteckt. Sie schwört, wenn sie frei kommt, auch Singhania zu
töten. Viele Jahre später ist Tony (Mithun Chakraborty) ein erwachsener Mann und
verbringt die Zeit lieber mit dem Umschwärmen von Mona (Shilpa Shirodkar) statt
mit Arbeiten. Da bietet sich jedoch die Chance auf eine Gesangskarriere - für
niemand anders als Singhania.
REVIEW
Mit seinem Regiedebüt "Trinetra" knüpft Harry
Baweja (Main Aisa Hi Hoon,
Teesri Aankh) an die Masala-Streifen der 70er an, indem er auf das
Lost-and-Found-Thema zurückgreift, einen Charakter nach den Titelfiguren von
Amar Akbar Anthony benennt und generell in
bester Masala-Manier Comedy, Gewalt und Pathos zu einem Thriller der trashigen
Art mixt. Das Ganze macht durchaus Spass und hat Momente, die einem mehr oder
weniger gewollt ein Staunen entlocken - doch es holpert an allen Ecken, weshalb
ein schaler Nachgeschmack zurückbleibt. Allen Fans des wilden und harten
80er-Bollywood-Kinos ist diese Produktion aus dem Jahre 1991 jedoch durchaus zu
empfehlen.
Zum einen wegen der Frisuren. Etliche der Charaktere haben ein gehöriges Haar-Handicap - vom Vokuhila-Schurken Amrish Puri über Rasta-Ekel Gulshan Grover bis Edel-Toupetträger Anupam Kher. Die Haarpracht, die einem hier entgegen strahlt, ist unglaublich. Die Schauspieler, die darunter stecken, passen sich oft mit genussvollem Chargieren an. Amrish Puri macht das am Besten. Zu Beginn glänzt er als intriganter Fiesling, später entdeckt er seine Vorliebe für die Kunst und malt gerne, während Mac Mohan die Geige foltert. Und zum Schluss singt er im psychedelischen Song "Nach Aise Dhikaungi" mit weit aufgerissenen Augen "miau miau" - das muss man gehört und gesehen haben.
Die zentralen Stars selbst sind auch nicht übel: Mithun Chakraborty gibt seinen typisch starren Blick zum Besten, Deepa Sahi (Maya Memsab) spielt die rachsüchtige Mama mit Innbrunst und Shilpa Shirodkar - die ältere Schwester von Miss India 1993 / Schauspielerin Namrita Shirodkar - braucht nicht viel zu zeigen, ausser ihrem Körper. Deshalb ist sie in den Tanzszenen auch am effektivsten. Die Song-and-Dance-Nummern gehören sonst nicht zu den Highlights des Films. Zum einen bleibt die Musik von Anand-Milind unter Durchschnitt, zum anderen stimmt die Platzierung nicht: Im zweiten Drittel dämpfen die Stücke die Dramatik ganz gehörig. Das verstärkt das Gefühl der uneinheitlichen Dramaturgie, die bereits wegen der wenig stringent erzählten Geschichte vorherrscht. So gibt es gleich zwei Comedy-Nebenhandlungen, von denen jene mit Laxmikant Berde schnell nervt und jene mit Kader Khan und Shakti Kapoor bald repetitiv wird. Dazu wird auch Mithun immer wieder in Spass-Szenen verwickelt, etwa in ein paar alberne Gags um eine dicke Kollegin Monas.
Nonsens wie dieser passt nicht in den sonst sehr dramatischen Film, der vor allem im wuchtigen Rache-Thema aufblüht. Auf der anderen Seite gibt es auch genügend unfreiwillige Lacher, welche die Heftigkeit wohl sowieso gestört hätten. Grinsen musste ich etwa, als Seema mit Müh und Not ihr Kind gebärt und in Ohnmacht fällt, als sie danach aber gefunden wird, liegt das Baby sauber und ohne Nabelschnur neben ihr im Arm. Ist es da hochgekrochen und hat sich dabei geduscht - geschweige denn schnell die Nabelschnur durchgebissen? Es hat ein paar solcher seltsamer Szenen, nicht zuletzt eine, in der Mona während eines Songs mit Tauben in der Hand wild herumtanzt und die armen Viecher einfach davon schleudert.
Deshalb rutscht der Film wohl auch Richtung Trash. Nimmt man die amüsanten Szenen, die holprige Erzählweise, die schrillen Bösewichter mit ihren schrägen Haarbüscheln, den "Miau Miau"-Song und das fatalistische, masslos übertriebene Finale dazu, ist "Trinetra" auf jeden Fall für die Fraktion besser geeignet, die um Karan-Johar-Filme lieber einen Bogen macht. Ist der Streifen gut? Kaum. Doch ich hatte 156 Minuten meinen Spass und angesichts der servierten Kuriositäten habt ihr den hoffentlich auch.
MEINE DVD
Madhu (IND), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen, französischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Bild oft ziemlich scharf,
dazwischen aber auch zu dunkel und ohne Tiefenschärfe. Generell etwas matt)
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