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Melodrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Harry Baweja
Drehbuch Bhavani Iyer nach einer Story von Harry Baweja
Produktion Pammi Baweja
Songs Himesh Reshammiya
Kamera Ayananha Bose
Choreografie Ganesh Acharya
Darsteller Ajay Devgan, Sushmita Sen, Esha Deol, Rucha Vaidya, Anupam Kher
Länge 161 Min.

Kinostart 6.5.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 27.5.05
©  Bilder Spark, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die von zuhause ausgerissene Partykönigin und Gelegenheitskifferin Maya Trivedi (Esha Deol) verpasst im idyllischen Simla den Bus und landet im Haus von "Neil" Indraneel Thakur (Ajay Devgan). Der geistig behinderte Mann hat den Verstand eines 7-Jährigen, aber ein grosses Herz. Deshalb verliebt sich die seelisch angeknackste Millionärstochter in ihn (1) und wird bald  schwanger. Doch ihr Baby schaut sie nicht einmal an: Sie flüchtet gleich nach der Entbindung (2). Neil zieht das Kind mit Hilfe von "Tante" Ritu (Lillete Dubey) auf. Als Gungun (Rucha Vaidya) in die Schule geht, taucht Mayas Vater Dayanath Trivedi (Anupam Kher) auf (3) und verlangt das Sorgerecht für das Kind. Doch Neil will kämpfen, denn seine Tochter liebt ihn über alles (4) und er sie ebenso. Also heuern sie die gestresste Anwältin Neeti Khanna (Sushmita Sen) an, die "bestest" Anwältin der Stadt (5). Die lässt sich erst erweichen, als sie merkt, wie wenig Liebe sie ihrem eigenen Sohn gibt, wenn sie sich mit Neil vergleicht. Sie tritt vor Gericht.

 

REVIEW
Brauchts das wirklich? Ein Bollywood-Remake von I Am Sam? War das Original nicht klebrig genug? Regisseur Harry Baweja, Macher des "The Rock"-Remakes Qayamat, setzt jedenfalls in Sachen Sentimentalität und Kitsch noch eins drauf. Sein "Main Aisa Hi Hoon" ist nicht wahnsinnig viel schlechter, hat aber einen gravierenden Nachteil gegenüber dem Original: Er ist noch länger und dadurch noch langweiliger. Die zusätzliche Laufzeit ergibt sich nämlich durch mehr Rückblende und natürlich Bollywood-konforme Songs, die nicht gerade berauschend sind.

Die Story bleibt eng am Original dran, sieht man mal vom völlig verkitschten Ende ab. Im Original habe ich das Ende als verlogen betitelt, weil niemand den Mut hat, Fragen zu stellen, ob es denn tatsächlich die richtige Lösung sei. In "I Am Neil", sorry, "Main Aisa Hi Hoon" geht Baweja einen anderen Weg - indem er sich aus der Verantwortung stiehlt und mit einem Schlag den ganzen Prozess herumreisst. Zum einen ist die Wendung absolut unglaubwürdig. Zum anderen macht sie den Prozess, die moralische Frage - ja eigentlich den ganzen Film hinfällig. Neetis Akt im Finale würde ich jedenfalls als einen der Gründe werten, warum "Main Aisa Hi Hoon" etwas schwächer ist, als "I Am Sam".

Doch es gibt noch mehr Gründe: Die Inszenierung. Bawejas Erzähltempo ist zu langsam, sein Kameramann gehört auf den Mond geschossen. Muss er den ganzen Film hindurch sein Arbeitsgerät wie ein Parkinsonkranker bedienen? Muss jedes Bild wackeln wie rote Grütze bei einem Erdbeben? So macht man doch keinen Film, Mensch! Wenns ein Thriller wäre, könnte ich es ja noch akzpetieren, aber ein stieres Melodrama? Es ist nicht die einzige inszenatorische Fehlleistung, aber absolut die grösste. Ein weiterer Faktor, der den Film unter das Original zieht, sind die Schauspieler. Das kleine Mädchen ist niedlich, aber Dakota Fanning eine Liga besser. Und Ajay Devgan müht sich zwar wahnsinnig ab, aber er ist kein Sean Penn. Der wurde für die Rolle (unverdient) "Oscar"-nominiert und Devgan kommt nicht an ihn ran. Auch wenn seine Performance nicht halb so schlimm ausfiel, wie ich nach Ajays letztem Behindertenfilm Tera Mera Saath Rahen befürchtet habe.

Sushmita Sen ist völlig überzeugend als Anwältin (8), solche Rollen spielt sie eigentlich mit links und sticht aus dem Ensemble spielend heraus. Auch der Umstand, dass sie zur wahren Heldin des Films avanciert, ist fortschrittlich. Esha Deol sieht aus, als ob sie Krämpfe habe, wenn sie leiden soll, aber sie ist auch okay. Und Anupam Kher ist toll, wie er alle richtigen Emotionen beim Zuschauer hervorruft. Die Schauspieler trifft am Misslingen von "Main Aisa Hi Hoon" sicher die kleinste Schuld.

Die allergrösste habe ich aber noch nicht genannt. Die geht an Bhavani Iyer. Wer? Frau Iyer hat zuletzt das Drehbuch von Black geschrieben und da zwar auch bei einem US-Vorbild geklaut, aber wenigstens stilvoll. Hier bringt sie kaum etwas Indisches in das Thema hinein und adaptiert das Original-Skript so lustlos, dass man es schlicht hätte lassen können, überhaupt ein Drehbuch zu schreiben. Von den Logiklöchern und Unglaubwürdigkeiten ganz zu schweigen. Witzigerweise spielt MAHH auch in Shimla und die Kirche von Black ist zu sehen (7) - Frau Iyer hat also bei ihren bisherigen zwei Skripts ein paar Konstanten drin: Simla, Remake, Behindert. Doch während das eine eine Glanzleistung des Bollywood-Jahres darstellt, ist das andere ein Ablöscher.

Und so ist die Frage vom Anfang eigentlich längstens beantwortet. Braucht es ein Remake? Oh nein, absolut nicht. Ist es trotzdem gelungen? Ebenfalls nein. "Main Aisa Hi Hoon" ist ein überlanger, manipulativer Tränendrücker, der sich zum Schluss einer Antwort verweigert und einen billigen, everybody-is-happy-Ausweg sucht, der einem sauer aufstossen muss. Dazu ein paar fade Songs und fertig ist ein Flop, der kaum einem der Beteiligten viel Lorbeeren einbringen dürfte.

 

SONGS
1) Teri Galiyon Se - Recht coole Disco- und Kiffer-Nummer (8).
2) Deewanapan Deewangi - Der Song wurde zu leise und nicht lippensynchron eingespielt. Aber ansonsten ist er ganz okay (9).
3) Just Walk in to My Life (I) - Kurzes, hübsches Lied, später mehr davon.
4) Papa Mere Papa - "I love you, Papa"-Liedlein. Ganz nett (10).
5) Dil Mera Todo Na - Eher fad.
6) Raat Hai - Ein Einschlafliedchen, auch nicht schlecht, aber kaum was zum mitsingen.
7) Papa Mere Papa (II) - Nochmals angestimmt.
8) Just Walk in to My Life (II) - Diesmal in voller Länge. Kein schlechtes Wohlfühl-Lied (11).

 

MEINE DVD
Spark (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * ½ (Mässiges Bild, Extras: 20-minütiges Making-of ohne Untertitel, mehrere Trailer. Schlankes Digipack).

 

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EXTERNE REVIEWS 
BBC (3/5)
indiafm.com (2/5)
mid-day (2/5)
now running (
"the movement of the plot is far from even")
Rediff.com ("worth a miss")

 

SCREENSHOTS
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Esha Deol, Ajay Devgan Esha Deol Anupam Kher Rucha Vaidya, Ajay Devgan Ajay Devgan, Sushmita Sen Sushmita Sen Simla Song: Teri Galiyon Se - mit Esha Deol Song: Deewanapan Deewangi - mit Esha Deol, Ajay Devgan Song: Papa Mere Papa Song: Just Walk in to My Life (II) - mit Sushmita Sen, Ajay Devgan

 


 

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