> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2006
> TEESRI AANKH: THE HIDDEN CAMERA

 


 

Actionthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Teesri Aankh

Regie Harry Baweja
Drehbuch Harry Baweja
Produktion Pammi Baweja
Songs Sukh Shinder Shinda, Harry Aanand, Nitz & Sony
Kamera Chirrantan Das, Ayananka Bose
Choreografie Ganesh Acharya, Remo, Pony Verma
Darsteller Sunny Deol, Amisha Patel, Neha Dhupia, Aashish Chaudhary,
Mukesh Rishi, Aarti Chhabria, Murli Sharma, Mukesh Tiwari,
Ayub Khan
Länge 110 Min.

Kinostart 3.3.2006
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. ..

©  Text Marco, molodezhnaja 9.4.06
©  Bilder Adlabs, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sapna (Neha Dhupia) will bald den Polizisten ACP Arjun Singh (Sunny Deol) heiraten. Doch vorher möchte sie es im Leben noch zu etwas bringen und nimmt ein Model-Angebot in London an. Der Organisator des Shootings, Sudana Pandey (Mukesh Rishi), ist jedoch ein Pornokönig, der seine Models mit versteckten Kameras beim Umziehen beobachtet und die Bilder auf CD verkauft. Die schönsten Opfer zweigt er gleich noch für seine Sexfilme ab - ob die Frauen wollen, oder nicht. So gerät auch Sapna eines Nachts in die lüsternen Fänge von Sudanas Handlangern Dinesh (Murli Sharma) und Dinesh (
Mukesh Tiwari). Als sie sich zur Wehr setzt, töten sie sie. Die Bluttat beobachtet die stumme Produktionsassistentin Ammu (Amisha Patel), die auf der Flucht an Arjun gerät, der in London gegen den Pornoring ermittelt. Doch Arjuns Partner Vikram (Ayub Khan) arbeitet für Sudana und sorgt dafür, dass Ammus Schwester (
Aarti Chhabria) und ihr Freund (Aashish Chaudhary) auch auf die Abschussliste kommen.

 

REVIEW
Eine stumme Frau, die auf einem Filmset einen Mord beobachtet? Ja, auch schon mal gehört - in dem packenden Low-Budget-Thriller "Mute Witness" (DVD), dessen Ideen der Kopierboy Harry Baweja für seinen Actionthriller "Teesri Aankh" plündert. Das ist der Harry Baweja, der unter anderem das schamlose The Rock-Remake Qayamat drehte. Doch während sein Diebstahl
dort in einem halbwegs unterhaltsamen, weil flotten Film resultierte, geriet er diesmal zum Schlamassel. "Teesri Aankh" ist holprigstes Kino, inhaltlich grotesk und szenenweise nur noch unfreiwillig komisch. Spätestens wenn in den Actionsequenzen Sunny Deol einen Kleinbus mit einem blossen Fusstritt davon kickt oder er zwei fahrende Motorräder von Hand aufhält, ist es bloss noch lächerlich. Man ist vom bulligen Punjabi-Supermann Deol ja vieles gewohnt, aber das hier nimmt man selbst ihm nicht ab.

Laut Credits absolviert Deol ja nur einen "Gastauftritt", doch er ist spätestens in der zweiten Filmhälfte der eigentliche Star. Und einer, mit dem es abwärts geht. Seit Hero hatte er keinen richtigen Big-Budget-Kracher mehr zu verzeichnen, letztes Jahr trat er sogar nur in einem einzigen Film auf (Jo Bole So Nihaal) - und der floppte. Mit schlechtem Toupet, gewohnt grimmiger Miene und mindestens einem Schreianfall versucht er sich in "Teesri Aankh" aufzufangen. Erfolglos. Es ist eine abgenudelte, hundert Mal durchgespielte Rolle, die selbst in den Schlägereien nicht mehr punktet. Deol ist am Ende und "Teesri Aankh" zeigt dies eindrücklich. Selbst mit Amisha Patel, neben der er im All-Time-Überflieger Gadar spielte, vermag er hier keine richtige Chemie aufzubauen. Die Schauspielerin selbst wirkt unglücklich besetzt: Da sie nicht sprechen darf, chargiert sie noch mehr als von ihr gewohnt. Doch sie gibt immerhin eine passable "Anti Scream Queen" ab.

Etwas besser noch die solide aufspielende Neha Dhupia, die in Bawejas Qayamat einst ihr Hindi-Debüt gab und hier wirklich nur einen Gastauftritt absolviert, den sie bald mit einem blutigen Abgand beendet. Auf der andern Seite die Schurken um Mukesh Rishi, die oft Gesehenes wiederholen. Fünftes Rad am Wagen sind die Jungschauspieler Aarti Chhabria und Aashish Chaudhary, die kaum gebraucht werden. Gleiches gilt übrigens für die Songs. Man kann einen Actionthriller mit Songs anreichern - aber bitte nicht so. Jedes Stück wirkt deplaziert und reisst einen aus der Handlung. Da die Lieder zudem nicht besonders gut, die Choreografie schlüpfrig und die Tänze mässig sind, kommt überhaupt keine Freude auf dabei.

Baweja beweist den ganzen Film hindurch sowieso Mühe mit Montage, Dramaturgie und Tempo: Die Songs passen nicht, die Rückblenden verwirren (eine ganze Politiker-Episode zurück in Indien ist nutzlos) und die hysterischen Jump-Cuts nerven. Kombiniert mit ätzenden Sound-Effekten und schwacher Kameraführung ergibt sich eine Inszenierung auf Kindergarten-Niveau. Von einem durchaus profilierten Mann wie Harry Baweja kann man wahrlich Besseres verlangen.

Inhaltlich siehts nicht gelungener aus: Dass der Plot geklaut ist, kostet Originalitätspunkte. Dass alle Logik auf der Strecke bleibt, kostet Glaubwürdigkeit: Wieso darf ein Inder einfach so in London ermitteln? Wieso ist Arjuns Partner der federführende Beamte in Ammus Fall? Wieso scheint Arjun nach kurzem "böse Augen machen" überhaupt nicht mehr daran zu denken, dass seine Frau ermordet wurde? Der Film strotzt vor Unglaubwürdigkeiten. Gut, in einem Actionfilm sucht man auch eher was anderes - namentlich Explosionen, Crashes und Prügel, doch auch in diesem Bereich bleibt der Film eine Enttäuschung, da die Seil-unterstützten Stunts mies und die Explosionen nicht vorhanden sind. Nur die Verfolgung von Ammu bringt etwas Power.

Das sind kurze Momente in ansonsten drögen 110 Minuten. Obwohl "Teesri Aankh" nämlich überraschend kurz ist, kommt er nie in Schwung. Die Action lahmt, die Schauspieler sind müde, der holprig dargebotene Plot ödet an und die Botschaft ist abstrus. Nicht nur, dass es einmal mehr verlogen wirkt, wenn ein Film die Sexindustrie anklagt und zwischendurch die schlüpfrigsten Musikvideos einspielt, sondern auch, weil das internationale Sexgeschäft hier noch naiver dargestellt wird als jüngst in Kalyug. Für Baweja scheint auch klar, dass man diesem Schmutz Einhalt gebieten kann, indem man jedes Sexbildchen bekämpft und vor allem die Frauen wieder an den Herd kettet. Wieso? Als Sapna ihrem Arjun erklärt, sie wolle es noch zu etwas bringen, brummelt er unzufrieden. Verheiratete Frauen brauchen doch keine Karriere - und siehe da, der Moral-Gott schlägt zu und bestraft die "karrieresüchtige" Frau mit Fast-Vergewaltigung und blutigem Ableben. In einem Sunny-Deol-Film sind Werte eben noch traditionell.

 

SONGS
1) Titliyan Titliyan - Durchschnittliche Masala-Nummer mit öder Inszenierung (Shweta Pandit, Sonu Nigam)
2) Sharaabiyon - Passabler Dance-Track (Asha Bhosle)
3) Assi Teri Gal Karni - Coverversion eines Lieds des pakistanischen Sängers Abrar Ul Haq: Schlecht platziert und mit hässlichem Neha-Dhupia-Rap (Sonu Nigam)
4) Chuck De Punjabi - Flotter, aber uninspirierter Disco-Punjabi-Track mit knapp bekleideten, Hintern schwingenden West-Girls (Jazzy B)

 

MEINE DVD
Adlabs (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Schlankes Digipack.
Ziemlich scharfes, farbechtes Bild).

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk (GB)
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1/5)
BBC (1/5)
Rediff.com ("Terrible is an understatement")

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0