The Sum of All Fears (2002)

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US-Start: 31.05.2002
CH-Start: 15.08.2002

Regie

Phil Alden Robinson - Field of Dreams, Sneakers

Buch

Paul Attanasio - Sphere, Donnie Brasco, Quiz Show, Disclosure
Daniel Pyne - Any Given Sunday, Doc Hollywood, White Sands
nach dem Roman von Tom Clancy

Executive Producers

Tom Clancy - Clear and Present Danger, Patriot Games, The Hunt for the Red October
Stratton Leopold - The General's Daughter, Bless the Child, They Live
Musik Jerry Goldsmith - Star Trek I, V, VIII, IX, X, Rambo, Alien, Omen, Hollow Man, The Mummy
Kamera John Lindley - Pleasantville, You've Got M@ail, Sneakers, Lucky Numbers
Darsteller Ben Affleck
Morgan Freeman
James Cromwell
Liev Schreiber
Alan Bates

Philip Baker Hall
Bruce McGill
Ron Rifkin
Pearl Harbor, Daredevil, Bounce, Armageddon, Dogma
Seven, High Crimes, Nurse Betty, Deep Impact
L.A.Confidential, Babe, Space Cowboys, Deep Impact
Kate & Leopold, Scream 1-3, Sphere,
Gosford Park, The Mothman Prophecies, Alexis Zorbas
Magnolia, Boogie Nights, Rush Hour, The Insider, The Contender
Shallow Hal, Ali, Exit Wounds, The Insider, Cliffhanger
L.A.Confidential, Dragonfly, The Majestic, Boiler Room
Links imdb, upcomingmovies.com, Dark Horizons, Offizielle Website
Verleih / © Paramount
Bewertung
Kritik Hier klicken für meine ausführliche Kritik
Andere Stimmen James Berardinelli (USA) 3/4 ... enough shocks and surprises to keep us guessing, and never lets up on the suspense.
Roger Ebert (USA) 3½/4 ... a spellbinding job of cranking up the tension, [...] a portrait of convincing realism.

Budget: $120+ Millionen


Tom Clancys CIA-Held Jack Ryan wurde bereits von Alec Baldwin ("The Hunt for the Red October") und Harrison Ford ("Patriot Games" und "Clear and Present Danger") gespielt. Da Ford einen dritten Ryan-Auftritt ablehnte, weil ihm das Drehbuch nicht zusagte, kommt nun ein dritter Ryan-Darsteller ins Spiel: Ben Affleck. Er spielt die Hauptrolle in "The Sum of All Fears" zusammen mit einer ganzen Riege versierter Darsteller (Morgan Freeman, James Cromwell, Philip Baker Hall ... wow). Clancys ursprünglicher Roman dreht sich übrigens um Moslems, die dem US-Superbowl mit einer gestohlenen Nuklearbombe attackieren. Das wurde geändert: Nun sind die Terroristen europäische Neonazis! Der Wechsel geschah vor 9/11 - aber Paramount ist nun über den Wechsel sicher nicht unglücklich. Der Start wurde nach 9/11 übrigens nie verschoben. Dagegen war eine kurze Zeit lang die Rede davon, "The Sum of All Fears" ganz auf Eis zu legen. Blödsinn.

Im Frühling 2002 bekam der Film neue Dynamik. Bilder erschienen, der geniale Trailer lief an - und erste (positive) Kritiken waren im Netz zu lesen. Zudem berichtete die L.A. Times, Ben Afflecks Kumpel Matt Damon habe einen Cameo-Auftritt als Kellner im Weissen Haus. Ob die Szene drin bleibt, ist ungewiss.

Hier ein paar Bilder, um euch einzustimmen:

 


Review

"The Hunt for Red October", "Patriot Games" und "Clear and Present Danger" geniessen bei Thriller-Fans ein gutes Ansehen. Die Hollywood-Hits basieren auf den Büchern von Tom Clancy und handeln von den Abenteuern des CIA-Agenten Jack Ryan. In "October" war Alec Baldwin Ryan, in den beiden anderen Harrison Ford. Nun ist Ben Affleck Ryan. Affleck? Der ist doch viel zu jung? Ja, aber das ist egal, denn man darf die Filme nicht als Reihe betrachten, sondern als unabhängige Werke mit demselben Protagonisten. Affleck ist nicht einmal ein "junger Ryan", da "The Sum of All Fears" heute, also definitiv nach den drei Vorgänger-Filmen spielt.

Soweit die Vorgeschichte. Nun zu "The Sum of All Fears": Blendend gemachter Thriller. Affleck ist recht gut in der Rolle, Unterstützung kriegt er dabei von einigen der Schauspieler, die bei mir am höchsten im Kurs stehen - darunter James Cromwell ("Babe") als US-Präsident, Morgan Freeman ("Seven") als CIA-Boss, Ron Rifkin ("L. A. Confidential") als Aussenminister und Philip Baker Hall ("Magnolia") als Verteidigungsminister. Wahre Schauspielpower. Die Stars machen das beste aus etwas limitierten Rollen. Am besten gefiel mir Rifkin als einzig gemässigte Stimme in dem Chaos ... nun wird es wohl Zeit, über dieses Chaos zu reden. Es entsteht wegen Terroristen. Nein, nicht islamischen Terroristen, sondern Neonazis. Der Film wurde vor 9/11 gedreht, der Terrorakt hatte also keinen Einfluss auf die Story (und darüber bin ich froh - insbesondere Cromwells finale Rede würde heute anders tönen). Die Terroristen um einen typisch klischierten österreichischen Fascho wollen eine Atombombe in den USA zünden und die Sache den Russen in die Schuhe schieben - so würde der 3. Weltkrieg ausbrechen. Was genau das den Faschos bringen würde, sei mal dahingestellt, aber das ist die Ausgangslage.

Die Story ist ja nicht neu ("Octopussy" hatte einen ähnlichen Subplot), doch es sind die kleinen politischen Details, die das Bekannte mit Politspannung durchsetzen. So ist der Tschetschenien-Konflikt ein zentrales Thema, eine Rückblende zeigt, wie die Atombombe im Arabisch-Israelischen Krieg 1973 "verloren" ging und die Politik in Russland wird überraschend genau beleuchtet. Regisseur Phil Alden Robinson ("Field of Dreams") schafft einen wunderbaren Spagat zwischen verdammt viel Polit-Infos und einem spannenden Film. Die erste Hälfte ist vielleicht etwa 15 Minuten zu lang, doch es zahlt sich alles in der zweiten Hälfte aus. So kann der Zuschauer etwa die Weltreise der Bombe sehr nahe verfolgen. Der Schrecken wird plausibel, wird greifbar. Über die Glaubwürdigkeit wollen wir hier nicht diskutieren - seit 9/11 wissen wir, dass alles möglich ist. Und so weit hergeholt ist das Szenario keineswegs.

Die spannende zweite Hälfte startet mit einem Knall, zu dem ich nicht mehr sagen möchte. Er fährt in die Knochen. Danach schaukeln sich die Grossmächte immer höher und drohen, in den atomaren Krieg zu schlittern - es ist wirklich ein Schlittern: Basierend auf mangelnden Informationen fällen die Mächtigen ihre Entscheidungen. Eine wahrhaft furchterregende Vorstellung. Robinson hat zwar etwas Mühe, mit dem Hin- und Herschaukeln das Vorangegangene noch zu toppen, doch ähnlich wie etwa "Thirteen Days" liefert "The Sum of All Fears" ein interessantes Bild einer solchen Situation. In die ganze apokalyptische Hektik mischt sich die Kritik an Massenvernichtungswaffen. Auch etwas, was ach 9/11 vielleicht nicht mehr so gebracht hätte werden können.

Negatives? Nun, die Faschos kommen wie wandelnde Klischees daher und eben, ihr Nutzen bei der ganzen Sache wird nie ganz deutlich. Dann, um Gottes Willen, hätte man nicht einen deutschen Schauspieler für den deutschen Handlanger des Fascho-Führers Dressler (Alan Bates) nehmen können? Es ist echt peinlich, da man keines der anscheinendend deutschen Worte versteht! Ach, und 15 Minuten weniger wären besser gewesen. Und noch ein paar Kleinigkeiten - aber die sind letztendlich kein Massstab: "The Sum of All Fears" ist intelligent gemachtes Thriller-Kino, das mehr auf persönliches Drama und Polit-Suspense baut, als auf Action. Es hat Action, keine Angst, doch die dient ganz der packenden Story. Ben Affleck ... Mission bestanden. Du darfst nochmals ran.




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