Ali (2001)
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US-Start: 25.12.2001
Michael Mann - The Insider, Heat, The Last of the Monicans, Miami Vice | ||
Buch | Michael Mann - The Insider, Heat, The Last of the Monicans, Miami Vice Eric Roth - The Insider, Forrest Gump, The Postman, The Horse Whisperer |
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Produktion | Michael Mann - The Insider, Heat, The Last of the Mohicans, Miami Vice A. Kitman Ho - JFK, The Doors, Platoon, Born on the Fourth of July, Wall Street Jon Peters - Wild Wild West, Batman Returns, Batman, The Color Purple Paul Ardaji - erste Produktion James Lassiter - erste Produktion |
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Musik | Pieter Bourke - The Insider Lisa Gerrard - Gladiator, Mission: Impossible 2 |
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Kamera | Emmanuel Lubezki - Sleepy Hollow, Meet Joe Black, Reality Bites | |
Darsteller | Will Smith Jamie Foxx Jon Voight Mario Van Peebles Ron Silver Jada Pinkett Smith |
Wild Wild West, Men in Black, Men in Black 2 Bait, Any Given Sunday, Held Up Pearl Harbor, Tomb Raider, Mission: Impossible New Jack City, Riot The Arrival, Timecop, Blue Steel Will Smiths Frau - Scream 2, Set it Off, Bamboozled |
Links | imdb, upcomingmovies.com, official website | |
Verleih / © | Columbia Pictures | |
Bewertung | ||
Kritik | Hier klicken für meine ausführliche Kritik | |
Andere Stimmen | Roger
Ebert (USA) 2/4 ... long, flat, curiously muted [...] There
is little joy here. James Berardinelli (USA) 3/4 ... bare facts, but no real depth [...] still manages to entertain. |
Muhammad Ali ist zweifellos einer der grössten Sportler, wenn
nicht einer der grössten Persönlichkeiten der letzten hundert Jahre. Dem mittlerweile an
der Parkinson'schen Krankheit leidenden Boxer, der unter dem Namen Cassius Clay geboren
wurde, ist bereits der "Oscar"-gekrönte Film "When We Were Kings"
gewidmet - doch nun hat sich Visionär Michael Mann daran gemacht, Alis Leben zu
verfilmen. In der Hauptrolle: Will Smith. Dies sorgte für einigen Unmut, immerhin gilt
Smith als Comedy-Star ohne besonders viel Tiefgang. Aber Smith legte sich ins Zeug und
trainierte wie wahnsinnig. Zumindest eine optische Ähnlichkeit zu Ali ist bei diesen
Bildern nicht mehr von der Hand zu weisen:
Der US-Start von "Ali" an Weihnachten verlief nicht gerade vielversprechend: Am ersten Tag legte Michael Manns Epos zwar beachtliche 10.2 Millionen Dollar vor und belegte damit hinter dem weiterhin starken "Lord of the Rings" den zweiten Platz, doch am 26.12. stürzten die Einnahmen schon auf die Hälfte. Das darauffolgende Wochenende brachte mit 15 Millionen gar nur den dritten Platz hinter LOTR und dem in der vierten Woche immer noch stark laufenden "Ocean's Eleven" - was für ein Jahr für WarnerBros: LOTR, Harry Potter und Ocean's Eleven sind alles WB-Produkte und alle liefen enorm gut ... aber zurück zu "Ali" - worauf läuft das Einspielergebnis heraus? Die Konkurrenz wird nun zwar abnehmen, aber "Alis" Box Office wird trotzdem sinken. Ich rechne nach den schlechten Wochenendergebnissen mit 7-8 Millionen nächstes Wochenende und einem total-BO von etwa 50-60 Millionen.
Die üblen Prognosen haben sich bewahrheitet: Ali kam in seiner 5. Woche auf ein Total von 55 Millionen - und auch in Sachen Awards siehts schlecht aus: Keine Preise bei den Golden Globes und nur 2 "Oscar"-Nominationen (Will Smith, Jon Voight).
Ich bin kein Boxfan, ich bin kein Sportfan und
kein besonderer Fan von Muhammad Ali. Seit er an Parkinson leidet, ist er jedermanns
Schätzchen, doch lange galt er as Grossmaul und etwas übereifriger Moslem. Nun ja, er
ist dennoch eine interessante Persönlichkeit und eine Biografie über ihn sicher eine
dankbare Sache. Michael Mann hat denn auch viele interessante Facetten in seine filmische
Ode an den Box-Weltmeister hineingepackt - aber, und das ist gleich der grösste Vorwurf,
ohne den Zuschauern etwas Neues über den Menschen Ali zu vermitteln. Mann klappert einfach
die Stationen in Alis Leben 1964-1974 ab. Das macht er zweifellos auf inszenatorisch
höchster Stufe (auch wenn man etwa 20 Minuten wegschneiden hätte können) und die
Schauspieler (allen voran Will Smith, Jon Voight und Jamie Foxx) sind erstklassig - aber
man fragt sich schon, warum eigentlich dieser Film. "When We Were Kings" nahm
alles ja schon vorweg, oder?
In Manns Film sehen wir all das, was zwischen Alis erstem Weltmeisterkampf und dem
berühmten "Rumble in the Jungle" passiert ist: Die drei Frauen, Malcolm X,
Cassius Clays Namenswandel zu Muhammad Ali, seine Weigerung, in den Vietnamkrieg zu
ziehen. etc. Alles sehr interessant, aber eben: Grosse Einblicke in die Seele von Ali
kriegt man nicht. Manchmal bricht es durch Smiths Performance durch, doch dann untergräbt
Mann alles mit einem unnötigen Musikeinsatz, einer Montage oder einem Schnitt. Mann ist
ein Meister der Ästhetik, aber vielleicht ist er in Sachen Emotionen nicht so der Champ.
Dennoch: "Ali" ist zweifellos sehenswert.
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