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2007
> THE SUICIDE SONG
Mysteryfilm
Japan 2007
Alternative Titel
Densen uta;
伝染歌
Regie Masato
Harada
Drehbuch Masato Harada und Daisuke Habara nach einer Story von Yasushi
Akimoto
Darsteller Ryugeu Matsuda, Yuuko Oshima, Yusuke Iseya, Haruna Kojima,
Atsuko Maeda
Länge 128 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.10.08
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Eine High School in Japan: Aus heiterem Himmel nimmt sich die Schülerin Kana
(Atsuko Maeda) das Leben. Ihre Freundin Anzu Natsuno (Yuuko Oshima) hat
kurz davor gehört, wie Kana ein Lied gesungen hat. Der Reporter Riku Nagasei
(Ryuhei Matsuda) vermutet, dass es sich um einen
Todessong handelt - ähnlich
wie das in den 30er-Jahren entstandene
Stück "Gloomy Sunday" von László Jávor und Rezső Seress, das der urbanen
Legende zufolge mehrere Menschen in den Suizid trieb. Riku, Anzu und ihre
Kollegen gehen der Spur nach.
REVIEW
Nein, ein Horrorfilm ist dies nicht, auch wenn die
Trailer es den Zuschauern so eintrichtern wollten. Nichts mit "Ring per
Musikstück" also. Doch was ist es dann? Schwer zu sagen. Ein Mysterydrama mit
gesellschaftsrelevanten Elementen - und viel Satire. Man sieht den Witz oft
nicht, denn er versteckt sich im Detail, doch vielleicht gibt schon der
Regisseur Aufschluss darüber, dass man keinen 08/15-Film erwarten sollte. Der
Mann heisst Masato Harada und zeichnet unter anderen verantwortlich für den
Wirtschaftsthriller Jubaku, das
Gruseldrama
Ingumai und den Teeniefilm
Bounce ko gals. Alle drei sind nicht einfach
einem Genre zuzuordnen, sondern unterwandern oft geschickt die Erwartungen des
Publikums. Das passiert auch hier.
Doch tut Harada es auch tatsächlich geschickt? Daran scheitern sich die Geister. Manches an "The Suicide Song" scheint wahrhaft beseelt und schön schräg, anderes wirkt deplaziert oder konfus. Und das Ganze ist mit 128 Minuten entschieden zu lang. Ohne Zweifel auf ihre Kosten kommen jedoch die Fans von AKB48. Dabei handelt es sich um eine 2005 gegründete japanische Idol-Band, die in drei Gruppen à ca. 16 Mitglieder aufgeteilt ist. Die Teenie-Mädels verdingen sich nicht nur auf ihrer eigenen Bühne, sondern lassen sich gerne für Shows und Serien anheuern. Hier tummeln sich nun einige von ihnen in einem Kinofilm und wer sie kennt, dürfte daran seine Freude haben.
Neben den jungen Frauen spielen zwei bekannte Männer: der stark übertreibende Yusuke Iseya (Memories of Matsuko, Casshern) und der gewohnt schläfrige Ryuhei Matsuda (Nightmare Detective). Letzterer sorgt mit seiner grotesken Frisur für unfreiwillige Lacher, schauspielerisch setzt er dagegen wenig Akzente. Grossartige Performances darf man in dem Film eh nicht erwarten: Alle Beteiligten agieren solide, doch im Fokus steht eher die Handlung (basierend auf einer Story von One Missed Call-Autor Yasushi Akimoto) mit ihren vielen Nebenschauplätzen. Gerade dieses Ausfransen, das immer wieder von der eigentlichen Geschichte wegführt, sorgt für Durchhänger. Vielleicht wäre wirklich etwas herauszuholen gewesen aus der "Suicide Song"-Geschichte, doch Harada schafft es nur bedingt - oder war zu wenig interessiert an der eigenen Grundidee. Ihm scheint das Drumherum mehr zu liegen.
Und so verschwendet er viel Zeit mit einer deplaziert wirkenden Paintball-Sequenz, mit Zurückspulen der Filmhandlung und anderen teilweise kurios wirkenden Einfällen. All das macht es schwer, den Film zu empfehlen. Der Mix aus Mystery-Horror, J-Pop-Cast und Sozialsatire birgt in der Vorstellung mehr Reiz als in der tatsächlichen Ausführung. Als scheitere Masato Harada diesmal an seinen eigenen Ambitionen. Viele Zuschauer mögen gerade die Widerborstigkeit des Films loben, seine Verweigerung der Schubladisierung anerkennen. Andere dürften sich dadurch ausser Stande fühlen, sich in das Geschehen oder die Figuren hineinzufühlen. Ich stehe irgendwo in der Mitte: Langweilig wurde es mir nie und der Genre-Mix weckte mein Interesse, doch letztendlich liess all der Leerlauf meinen Goodwill verpuffen und am Ende blieb doch eher Verwirrung als Begeisterung.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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