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2010
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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -
Regie Chandan Arora
Drehbuch Chandan Arora, Sunita Rajwar nach einer Story von Sunita Rajwar,
Iqbal Merchant
Produktion Chandan Arora
Musik Shri
Kamera P.S. Vinod
Darsteller Siddharth, Ankur Vikal,
Anupam Kher, Vidya Malvade, Seema
Biswas,
Padmapriya, Aditya Pancholi, Nicolette Bird, Rajendra Gupta, Anup Soni
Länge 127 Min.
Kinostart 5.2.2010
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 28.3.10
© Bilder Studio 18,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Suryakant Sarang (Siddharth) wuchs im Mumbaier Ghetto
Malvani
auf. Schon früh kam er mit Verbrechen und Gewalt in Kontakt. Abwechslung vom
Alltag bietet ihm nur das Carrom-Spiel, in das ihn sein Bruder Chandrakant
(Anoop Soni) eingeführt hat. Als junger Mann tritt Surya, angespornt von seinem
Kumpel Zaid (Ankur Vikal), in die Dienste des Gangsterbosses Jaleel (Aditya
Pancholi), der eine Spielhalle betreibt. Dabei plagen ihn moralische Bedenken,
denn Jaleel terrorisiert das Quartier schon lange und hatte in seiner Jugend
auch seinen Bruder übel zugerichtet.
REVIEW
Wenn "Striker" sich etwas besser entscheiden
könnte, was er eigentlich sein möchte, dann wäre der Film noch etwas besser. Er
pendelt jedoch etwas ziellos zwischen realitätsnahem Ghettodrama, leicht
filmisiertem Spielerdrama und Sozialdrama. Da all diese Genres jedoch nahe
beieinander liegen, fallen die Wechsel gar nicht so deutlich auf. Doch sie sind
da, manchmal von Szene zu Szene. So wirkt etwa der zentrale Plot um das
Carrom-Spielen unseres Helden stets etwas zu pump verkauft. Es liegt eine Art
Revanche in der Luft, fast wie "The Sting", es liegt Dramatik in der Luft, aber
nie kommt der Spielzug, der so richtig Spannung herausholt.
Vielmehr wird die Story unterbrochen durch weniger relevante Nebenhandlungen, die "Striker" länger erscheinen lassen, als er tatsächlich ist. Doch Chandan Arora, der seine Karriere als Cutter von Ram Gopal Varma begonnen hat und danach mit Main Meri Patni Aur Woh und Main Madhuri Dixit Banna Chahtni Hoon zwei skurril-amüsante, aber wenig erfolgreiche Regiearbeiten abgeliefert hat, drehte dem zum Trotz ein absolut sehenswertes Werk. Man kann die Handlungssprünge auch als Facetten abtun und das Drama als eine Art Einblick in das Ghetto Malvani anschauen, erzählt über mehrere Jahrzehnte.
Im Zentrum steht dabei stets Süd-Star Siddharth. Seine Karriere machte dank des Hindi-Hits Rang De Basanti den grössten Sprung nach vorne, doch er taucht heutzutage primär in Filmen aus dem südlichen Landesteil auf. "Striker" dürfte das nicht ändern, schliesslich floppte das Drama heftig an den Kinokassen. Aber es ist allemal eine Freude, den jungen Star in dieser Hauptrolle zu sehen, denn er passt bestens in diese Welt. Er kombiniert einen rebellischen Charme mit jugendlicher Frische und dramatischer Angespanntheit, in die ihn seine etwas missliche Lage führt.
Die anderen Darsteller agieren ebenfalls überzeugend. Besonders Ankur Vikal, der mit einer natürlichen Lockerheit aufspielt. Anupam Kher kommt etwas zu kurz, doch er bringt die Nötige Ruhe in seinen Part. Für etwas Weiblichkeit sorgen derweil Nicolette Bird (Rock On!!!), Vidya Malvade (Chak De! India) und Mrs. Bandit Queen Seema Biswas, die zwar alle nur kurz vorkommen, aber dennoch Akzente setzen. Aditya Pancholi spielt derweil den Erzbösewicht der Story etwas klischeehaft und auch richtig fassbar wird er als Mensch nicht. Doch generell erblüht hier ein starkes Schauspiel-Bouquet.
Aber nicht nur die Darsteller sind durchs Band überzeugend, dasselbe lässt sich auch über die Kameraarbeit sagen - vielleicht die beste technische Komponente am ganzen Film. P.S. Vinod (Neal 'N' Nikki) findet selbst in unspektakulären Winkeln und Einstellungen eine Eleganz, selbst im Realismus etwas Schönes. So lässt er die drei Jahrzehnte auferstehen, in denen der Film spielt - zwischen Ende 70er und Ende 1992, als die Bombay Riots der Stadt Tod und Leid brachten. Die Ausstattung, die Autos, die Kleider, all das sieht nie grossartig nach früheren Zeiten aus, doch daran stört man sich angesichts der kompetent arrangierten Bilder nicht gross. Vielmehr kümmert sich der Film nicht um Ausstattungsorgien, um zum Beispiel künstlich die 70er heraufzubeschwören, sondern setzt auf Zeitlosigkeit. Nur die Einblendungen der Jahreszahlen oder etwa, wenn Ende 1988 der legendär-trashige "Indian Superman" auf der Leinwand läuft, erinnern uns daran, dass wir nicht in der Gegenwart sind.
Wirklich schlechte Beigaben sind derweil nicht auszumachen. Am ehesten noch eine nicht wirklich in die Figurenzeichnung passende Vergewaltigung. Auch die süsse Lovestory mit Suryas Nachbarin (Nicolette Bird) wird etwas zu eiskalt abgewürgt und wir erfahren nicht einmal, wohin das muslimische Mädchen gebracht wurde. Da mag der Regisseur hoffen, die Fantasie fülle die Lücken auf, doch etwas mehr wäre da wohl Besser gewesen. Und nicht zuletzt hängt die Geschichte im Mittelteil durch, weil man nicht genau weiss, auf welche Karte das Drehbuch setzt. Gerade weil Carrom seiner enormem Popularität zum Trotz, kaum je filmisch aufbereitet wird, wäre es hier spannend gewesen, mehr darauf zu setzen, ähnlich einem amerikanischen Pokerfilm. Doch da wird nie dieselbe Spannung erzeugt, das Spiel wird eher Dekoration als dramaturgisches Mittel.
Als Ganzes gesehen ist "Striker" aber überzeugendes Kino moderner Art. Also mit eher zurückhaltendem Musikeinsatz, unaufdringlicher Bildsprache und kompetenten Akteuren. Regisseur Chandan Arora beweist, dass er ein Mann mit Talent ist und Siddharth führt uns einmal mehr vor, dass er zu jenen Jungstars Indiens gehört, auf die eigentlich immer Verlass ist. "Striker" bleibt sicherlich nicht zu lange im Gedächtnis haften und wird es Ende Jahr kaum zu einem Preissegen bringen - doch das sollte niemanden daran hindern, sich das Werk anzuschauen. Lohnend ist es allemal.
MEINE DVD
Studio 18 (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * ½ (Scharfes Bild mit solidem
Kontrast)
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff (3/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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