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Sci-Fi-Film. USA/D 2009
Alternative Titel
Star Trek 11; Star Trek: The Future Begins

Regie J.J. Abrams
Drehbuch Roberto Orci, Alex Kurtzman
Produktion J.J, Abrams, Damon Lindelof
Ausführende Produzenten Roberto Orci, Alex Kurtzman, Jeffrey Chernov, Bryan Burk
Musik
Michael Giacchino
Kamera Daniel Mindel
Darsteller Chris Pine, Zachary Quinto, Karl Urban, John Cho, Zoe Saldana, Simon Pegg, Anton Yelchin,
Leonard Nimoy, Eric Bana, Bruce Greenwood, Winona Ryder, Ben Cross, Chris Hemsworth
Länge 126 Min.

US-Kinostart 08.05.2009
CH-Kinostart
07.05.2009

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 29.4.09
©  Bilder Paramount, Screenshots molodezhnaja


STORY
Aus einer Anomalie im All erscheint ein mächtiges romulanisches Bergbau-Schiff - und attackiert das Föderationsraumschiff U.S.S. Kelvin. Da der Captain des Schiffs an Bord des romulanischen Schiffs getötet wird, übernimmt George Kirk (Chris Hemsworth) das Kommando. Er fliegt das Raumschiff auf den Feind und explodiert. Die meisten Crewmitglieder konnten entkommen - unter ihnen auch Kirks Frau, die an Bord des Shuttles ein Kind zur Welt bringt: James Tiberius Kirk. Einige Jahre später ist aus ihm ein rebellischer junger Mann (Chris Pine) geworden, der als Farmerjunge in Iowa lebt und im Schatten seines legendären Vaters steht. Genau deswegen kann Captain Christopher Pike (Bruce Greenwood) ihn für die Sternenflotten-Akademie rekrutieren. Dort steigt Kirk bald zu einem der vielversprechendsten Kadetten auf. Da er beim Kobayashi-Maru-Test betrügt, gerät er an den jungen Commander Spock (Zachary Quinto), der den Test programmiert hat. Spock ist halb Vulkanier und halb Mensch und zerrt Kirk vor den Schul-Ausschuss. Just in dem Moment erreicht die Föderation ein Notruf vom Planeten Vulkan. Auch die U.S.S. Enterprise unter Captain Pike macht sich auf den Weg. Doch Kirk ahnt, dass es eine Falle ist: Das romulanische Schiff ist wieder da. Tatsächlich vernichtet der romulanische Kommandant Nero (Eric Bana) alle herbei eilenden Schiffe. Nur die Enterprise lässt er in Ruhe. Er holt Pike zu sich, wodurch Spock das Kommando übernimmt. Kann der junge Vulkanier die Vernichtung seines Heimatplaneten noch stoppen? Und kann er den rebellischen Kirk besänftigen, der ihn ständig mit seinen unkonventionellen Ideen nervt?

 

REVIEW
Die Drehbuchautoren von "Star Trek" haben The Wrath of Khan genau studiert, das merkt man. Denn nahezu alle Anspielungen auf die vorherigen Abenteuer des Raumschiffs Enterprise stammen aus jenem meisterhaften zweiten Spielfilm. Eines muss man den vielbeschäftigten Autoren Orci und Kurtzman (Transformers) lassen: Sie holten Inspiration am richtigen Ort. Doch ihre Hauptaufgabe bestand nicht darin, möglichst viele Verbeugungen vor der Kultserie einzubauen, sondern ein Skript zu verfassen, dass "Star Trek" zu neuem Leben erweckt. Das neue Fans rekrutiert. Das den Massengeschmack trifft und alte Trekkies dennoch nicht verstört. Ein Kraftakt sondergleichen. Und den meistern sie bemerkenswert gut.

Eins vorweg: Mit "Star Trek" wie wir es lieben hat dieser Reboot nicht mehr viel zu tun. Wir kennen die Namen, wir kennen die Schiffe, wir kennen die Politik im All - doch visuell und dramaturgisch ist hier alles neu, denn durch das Erscheinen des romulanischen Schiffs entstand eine neue Zeitlinie. Und auf der bewegen wir uns fortan. Alles, was wir vorher über "Star Trek" wussten, wird damit wenigstens teilweise hinfällig. Man mag das bedauern, doch nach dem herben Flop von Star Trek: Nemesis und dem enttäuschenden Absaufen jüngerer TV-Serien wie "Enterprise" und "Voyager" war eine Generalüberholung unumgänglich.

Nun ist sie da. Und sie ist toll. Erst einmal der Look. "Lost"-Erfinder und Mission: Impossible III-Regisseur J.J. Abrams benutzt die Kostüme der alten Serie (TOS) und einige ihrer Modelle als Vorlagen. Doch diese filmt er auf ungewöhnliche Weise ab. Die Bilder wirken etwas weniger kunterbunt, dafür ungeheuer stark beleuchtet. Überall sind Lichtquellen, überall gibt es Reflektionen auf der Linse. Kann sein, dass dies nicht aussieht wie "Star Trek", doch ich für meinen Teil fand den Look auf der "Enterprise"-Brücke genial. Der Überschuss an Licht erzeugt fast psychedelische Stimmung. Die dazugehörigen Spezialeffekte sind famos, kaum einer geht als schlecht oder unglaubwürdig durch. Beeindruckende Sache.

Abrams lässt uns die glänzenden neuen Designs nie lange anschauen, er schneidet mit einem atemberaubenden Tempo. Doch nicht etwa auf Michael-Bay-Weise, dass man nicht mehr versteht, was abgeht, sondern hochkonzentriert und effizient. Kaum ist ein Dialog zu Ende, folgt der Cut. Schnell. Das entzieht manchen Szenen etwas Leben, doch injiziert dem Film eine enormer Energie. 126 Minuten volle Power voraus. Das einzige technische Element, das mir nicht zusagte, ist die Musik. Michael Giacchino (Speed Racer, Ratatouille) baute den ganzen Film hindurch keine einzige Note aus den bisherigen Trek-Soundtracks ein, sondern benutzt einen etwas austauschbaren, wenn auch imposanten eigenen Score. Erst im Abspann ist das Titelstück der TOS zu hören (zusammen mit Spocks legendärem Monolog). Schade, denn in einigen Spielfilmen kamen grandiose Tracks von Jerry Goldsmith und James Horner zum Einsatz. Die bleiben nun aussen vor.

Doch "Star Trek" war nie nur Technik - die Menschen sind wichtiger. Und Abrams vergisst dieses Mantra nicht. Sein Neustart etabliert die Figuren, die wir an sich kennen, aber die nun neu eingeführt werden müssen. Dabei bewies er ein famoses Casting-Händchen: Chris Pine wirkt jung und rebellisch, aber reif genug, in Kirks Fussstapfen zu treten. Und er passt bestens zu Zachary Quinto, dem neuen Spock, der eine starke Aura entwickelt. Karl Urban ist als Pille genauso solide wie John Cho als Sulu. Erstaunlich ist, dass Cho schon 36 Jahre als ist: Es handelt sich also nicht um eine Teenie-Crew, wie man manchmal denken könnte. Chekov (alias Anton Yelchin) ist 17, doch er scheint der jüngste zu sein. Alle anderen haben durchaus etwas Reife, trotzdem kommt man nicht drum herum, zu Schmunzeln, wenn das Flagschiff komplett in den Händen von Jünglingen ist.

Zoe Saldana ist schön und feurig, Simon Pegg sorgt in der zweiten Hälfte für viel Witz, Leonard Nimoy verleiht dem ganzen viel Würde, auch wenn man ihn manchmal nicht so gut versteht, Eric Bana ist als Bösewicht blass, aber erledigt seinen Job, Bruce Greenwood ist gewohnt gut und Winona Ryder tritt nur kurz in Erscheinung als Spocks Mutter. Eine Crew, an die man sich gewöhnen muss, aber die man schnell ins Herz schliesst. Die Dynamik in der Truppe funktioniert vorzüglich - und darum gehts. Auch hier gilt: vergesst nicht alles, was ihr von der Serie kennt, aber erlaubt Abrams und dem Film, das Bekannte neu anzuordnen und umzubauen. Wer mitmacht, wird belohnt.

Dann übersieht man auch die teilweise heftigen Logiklöcher. Dass zum Beispiel Kirk eine wichtige Person auf einem Eisplaneten zufällig trifft, ist beinahe lachhaft (ist das Universum so klein?). Warum die Romulaner für ihre Pläne erst mühsam ein Loch in den Planeten, den sie attackieren, bohren müssen, hat auch nur Dramatik-steigernde Gründe - weniger logische. Und es gibt noch vieles mehr. Zufälle. Unglaubwürdigkeiten. Doch in sich funktioniert alles wie Zahnräder. Wie gesagt: Es war ein Kraftakt für Orci und Kurtzman - da bin ich bereit, Fehler zu vergeben. Solche gibts auch sonst noch: Der Monsterkampf auf dem Eisplaneten zum Beispiel, der eher an das Lucas-Evangelium erinnert ("The Phantom Menace" am ehesten).

Bei einem Satz musste ich schmunzeln, weil er beinahe wie die Umkehr von "Star Wars" klingt: I am not our father. Falsche Serie? Egal, der Satz ist gut plaziert. Und die restlichen Dialoge rufen eher "Star Trek" in Erinnerung, wie es sich gehört. Zu Ohren kommt uns etwa das Sherlock-Holmes-Zitat if you eliminate the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth aus "The Undiscovered Country" oder der schöne Satz I have been and always shall be your friend zu Ohren, den Spock in "Wrath of Khan" sagt. Noch mehr Khan? Der Kobayashi-Maru-Test, der jenen Film beginnt und hier vorkommt. Das macht Freude, denn diese Anspielungen sind nicht penetrant, sondern schön gestreut, für Fans gut erkennbar. Hier ein Satz, dort ein Soundeffekt. Immer wieder darf man wohlig berührt lächeln.

Für mich war "Star Trek" daher immer als solches erkennbar. Diese Welt, so neu sie sich auch präsentiert, ist eine, in der ich mich wohl fühle. Doch viel wichtiger ist, dass der Film cineastisch funktioniert: Er liefert extrem gute Unterhaltung mit Tempo, Action, Witz, Spannung, Tricks, Wucht, Raffinesse. Man muss bei der Logik ein paar Augen zudrücken, bei einigen Szenen wackelt die Kamera etwas stark, doch das schmälert den Reiz nur ganz minimal. Schon bedauerlich finde ich, dass die alten "Star Trek"-Scores radikal ausgemustert wurden. Wenn etwa in "The Motion Picture" die Enterprise erstmals ins Bild kommt und Jerry Goldsmiths Melodie erklingt, dann ist das grosses Tennis. Hier wirkt alles weniger orchestral, weniger triumphal, aber bodenständig und kernig. 4 Sterne kriegt der Film daher mühelos und reiht sich hinter "First Contact" und "The Wrath of Khan" als bisher drittbester Film ein. Bitte mehr davon!

 

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