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Sci-Fi-Action. USA 2007
Alternative Titel
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Regie Michael Bay
Drehbuch Roberto Orci, Alex Kurtzman
Produktion Lorenzo di Bonaventura, Tom DeSanto, Don Murphy, Ian
Bryce
Ausführende Produzenten Steven Spielberg, Michael Bay
Musik Steve Jablonsky
Kamera Mitchell Amundsen
Darsteller Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Dushamel, Jon Voight, Tyrese
Gibson, Rachael Taylor,
John Turturro, Anthony Anderson, Kevin Dunn, Julie Wright, Bernie Mac, Peter
Cullen, Hugo Weaving
Länge 144 Min.
US-Kinostart
03.07.2007
CH-Kinostart 31.07.2007
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 6.7.07
© Bilder DreamWorks/Paramount,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Teenager Sam Witwicky (Shia LaBeouf) bekommt von
seinem Vater (Kevin Dunn) einen nicht mehr gerade fabrikneuen Camaro, mit dem
Sam die angebetete Schönheit Mikaela (Megan Fox) beeindrucken will. Doch das
Auto entpuppt sich als ausserirdischer Roboter namens Bumblebee und der holt
schon bald seine Kollegen auf die Erde, angeführt vom mächtigen Optimus Prime
(Stimme: Peter Cullen). Der erklärt Sam, dass sie von einem hochtechnisierten
Planeten kommen, auf dem ein Krieg zwischen den guten Autobots und den bösen
Decepticons tobt. Um diesen Krieg für sich zu entscheiden, sei der böse Megatron
(Stimme: Hugo Weaving) auf der Suche nach dem Allspark-Würfel, dessen Energie
ein Gerät erst zu einem Roboter macht. Und da der Allspark auf der Erde sein
soll, verlagert sich der Krieg der Roboter auf unseren Planeten. Die Autobots
müssen daher unbedingt zuerst an den Würfel gelangen. Dabei kann ihnen nur Sam
helfen. Derweil attackieren einzelne Decepticons bereits Stützpunkte der
US-Armee und versetzen den Verteidigungsminister (Jon Voight) ebenso in
Aufregung wie die geheime Abteilung Sector 7.
REVIEW
Die "Transformers" fand ich immer etwas albern.
Eigentlich seltsam, denn ich bin als Teenager völlig auf Hardware abgefahren -
von echten Militärjets bis "Star Wars"-Gerätschaften. Und auch Roboter, die sich
in etwas verwandeln können, faszinierten mich. Aber nicht die "Transformers".
Vielleicht, weil ich nie ein Autofetischist war. Den Film von 1986 hab ich
folglich auch nie gesehen. Das erweist sich nun als gar nicht so schlecht, denn
daher ist die ganze Diskussion, ob Optimus nun Flammen auf seinem Chassis hat
oder wer Megatron nun spricht völlig an mir vorbeigegangen. Ich kann den Kult
nachvollziehen, ich hab auch meine Babies, die man nicht von einem Filmemacher
verschandelt sehen möchte, doch im Fall von "Transformers" kam es mir eigentlich
ganz gelegen, dass ich diese Details gar nie abfuhr.
Daher konnte ich Michael Bays Live-Action-Adaption als das geniessen, was sie ist: ein lauter, aufgeblasener Krawall-Blockbuster für Buben, die gerade erst angefangen haben, Testosteron zu produzieren. Also genau das, was Bay am besten kann. Und der Kritikerschreck ist hier auch wahrlich in seinem Element. Allergrösstes Lob verdient er dafür, dass er zum Mythos der Transformer steht und sie kaum der Lächerlichkeit preisgibt. Ich als Nicht-Fan finde die Grundidee noch immer ziemlich lachhaft, habe meine liebe Mühe mit der Motivation der Roboter und ihrer technischen Funktionstüchtigkeit. Doch Bay nimmt diese Kerle, pflanzt sie in seine Welt und legt los. Genau der richtige Weg, um selbst Skeptiker wie mich an Bord zu holen.
Noch besser: Er hatte Steven Spielberg als Produzenten an Bord - der Meisterregisseur dachte sogar lange Zeit nach, den Film selber zu drehen. Tatsächlich gibt es Elemente, die sind klassisch Spielberg. Der Bub aus der Vorstadt, der sich mit seinem ersten Auto anfreundet, der etwas schüchtern das Mädel anmacht und der sich freut wie ein Marienkäfer, wenn er erkennt, dass er nun seinen Hausroboter hat - das ist Spielbergs Terrain. Auch wenn der Bub-bekommt-Roboter-der-ihn-vor-anderen-Robotern-schützt-Plot eigentlich eher "Terminator 2" in Erinnerung ruft, so ist dieser ganze Teil von "Transformers" prädestiniert für Spielberg. Nicht jedoch für Bay, denn der kennt Machos, der kennt Kerle mit Hoden aus Stahl, aber keine etwas unbeholfenen Teens. Umso erstaunlicher, dass er dies alles mit Spielbergs Hilfe hinbekommt. Und es deutlich besser ist, als der "Bay-Teil".
Der Bay-Teil besteht aus: Sonnenuntergängen, Militär-Hardware in Zeitlupe, heroischer Musik, mutigen Soldaten, jede Menge Schiesserien, Videoclip-Ästhetik, polternde Politiker, Macho-Sprüche, Heldenvergötterung, noch mehr Sonnenuntergänge - und schlecht choreografierte Action. Schlecht heisst: Bay ist kein James Cameron. Er weiss nicht, wie er einen geografischen Raum, in dem die Action abgeht, korrekt einführt und ihn danach nutzt als Background für eine ausgeklügelte Choreografie, die einen in die Geschehnisse direkt hineinzieht. Das können Cameron, Peter Jackson und Steven Spielberg, aber auch andere Actionveteranen. Bay kann das nicht. Er zerstückelt Shots, geht zu nahe dran, verliert sich im Getümmel.
Diesen Bay-Teil kann man hassen, denn er repräsentiert all das, was Kritiker (und auch manche Filmfans) an diesem Mann so schrecklich finden. Und ich würde ihn nicht mal in Schutz nehmen. Ich mag "Armageddon", ich mag "The Island" und "The Rock", herrjeh, ich fand sogar "Pearl Harbor" nicht so übel. Aber Bay ist ein Mann mit aufgeblähtem Ego und bescheidener Vision, einen, den man gar nicht so recht verteidigen möchte. Was ich indes bewundere ist, dass er das, was er tut, ernsthaft verfolgt, dass er seinen 15-25-jährigen Fans das gibt, was sie wollen. Er repräsentiert das amerikanische, heroische und gelackte Actionkino wie kaum ein zweiter und ab und zu brauch ich genau diese Form von Kino. Da können mir gerne die letzten paar iranischen Problemfilme den Buckel runter rutschen, dann brauchts eine Infusion Bay. Einen Kick aus Bombast, Lärm und Pathos.
Und eben: Hier macht es die Kombination. Wir kriegen dieses Bay'sche Zeug, das für sich bereits einen guten Film ausmachen würde - ich mochte etwa die Slow-Motion-Szenen im grossen Roboter-Finale, bei dem der Bass die halbe Luft aus dem Kino zu saugen droht: der akustische Wahnsinn! Und zu diesem Kawumm-Kino gibts eben noch den Spielberg-Teil, den Film um einen Vorstadt-Geek und sein Auto. Und sein sexy Girl. Da sind die Dialoge plump, aber amüsant, selbst die etwas holprigen Szenen wie Mamas Masturbations-Kommentar passen da einfach rein. Ich hätte mir eigentlich mehr davon gewünscht, anstatt eine Stunde Krawall-Finale.
Und man hätte auch spielend anderswo noch schneiden können, denn, obwohl ich "Transformers" als Ganzes genoss, ging mir manches gehörig auf den Keks. Der kleine Roboter zum Beispiel, der ist eine Pest und jede Sekunde mit ihm war eine zuviel. Das Armee-Pathos? Das Wegzappen nach Qatar, statt bei Sam zu bleiben? Alles Quatsch - weg damit. Dieser Armee-Fetisch von Bay ist auf Dauer anstrengend, auch wenn er zwischendurch das Adrenalin antreibt. Und die Liste der Defizite wird noch länger: Megan Fox ist sexy, aber schauspielerisch eine Niete. Jon Voight als Verteidigungsminister, der selbst zum MG greift, ist peinlich. Mit dem Product Placement wird etwas übertrieben. Manche der Roboter-Dialoge schwelgen mir zu sehr im Pathos. Einige Roboter-Szenen (Ghetto-Slang, Öl-Pisse, Versteckspiel) waren zu infantil. Die Roboter-Transformationen sind famos, aber manchmal etwas chaotisch, vor allem, wenn sie während einer Actionszene passieren und danach nur noch Pixel-Metallkolosse aufeinander prallen. Story und Logik (Wieso den Allspark nach L.A. bringen? Zu Millionen von Menschen?) waren nicht immer auf der Höhe. Und last but not least: Das finale Duell zwischen Megatron und Optimus ist etwas enttäuschend.
Doch die meisten Szenen rund um den charmanten Shia LaBeouf, der einen Michael-J-Fox-Vibe aufkommen lässt, entschädigen dafür wieder. "Transformers" hat seine Höhen und Tiefen, doch mit schlicht atemberaubenden Effekten (bei nicht gerade gigantischem 150-Millionen-Dollar-Budget), cooler Boy-and-Robot-Story und einem unerschütterlichen Gespür für Sommer/Teenager/Nonsens-Fun heizt dieser Sci-Fi-Actionkracher einfach ein - auch wenn er nicht, wie ein Kerl im Film sagt, "hundertmal cooler ist als Armageddon". Mir ist jedenfalls egal, ob ich etwas alt bin für die Zielgruppe: Michael Bay bringt immer wieder den Technik-verliebten Teenager in mir heraus. Sprechende Roboter, die sich in Autos verwandeln und einen Krieg auf Erden entfachen find ich zwar immer noch etwas doof. Aber weil Bay damit einen Film auf die Beine stellte, der einfach fegt, ohne Rücksicht auf Verluste, kann ich mich wohl doch noch für diese Transformers erwärmen. Einfach 20 Jahre zu spät.
Fortsetzung: Transformers - Revenge of the Fallen (2009)
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EXTERNE INFOS & REVIEWS
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Roger Ebert (3/4)
James Berardinelli (1½/4)
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