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2005
> SARKAR
Gangsterdrama. Indien. Hindi
Alternative Titel
-
Regie
Ram Gopal Varma
Drehbuch Manish Gupta
Produktion Ram Gopal Varma,
Parag Sanghavi
Kamera Amit Roy
Choreografie -
Darsteller Amitabh Bachchan,
Abhishek Bachchan,
Kay Kay Menon,
Katrina Kaif,
Rukshar, Tanisha, Zakir, Supriya Pathak,
Ravi Kale, Jeeva,
Anupam Kher,
Nisha Kothari
Länge 123 Min.
Kinostart 1.7.2005
Trade classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 9.8.05
© Bilder Kria / Yume,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Subhash Nagare (Amitabh Bachchan), genannt Sarkar, ist ein mächtiger Mann. Er
stellt sich über das Gesetz und dient den Menschen der Stadt als Ansprechpartner
bei Problemen. Er hat zwar Schläger und Killer (u. a. Ravi Kale), die für ihn
arbeiten, aber er sieht sich nicht als Gangster. Das passt seinem ersten Sohn
Vishnu (Kay Kay Menon) nicht. Der unkontrollierbare Mann, der meist in Bollywood
Druck macht und es auf schöne Starlets abgesehen hat, will mehr Macht für seine
Familie. Subhashs jüngerer Sohn Shankar (Abhishek Bachchan), der gerade aus
Amerika zurückgekehrt ist, sehnt sich eher nach einem ruhigen Leben - auch, weil
er sich in die "bürgerliche" Pooja (Katrina Kaif) verliebt hat. Die Beziehung
steht auf wackligen Beinen, da Pooja nichts mit Kriminalität zu tun haben will.
Weil Shankar so damit beschäftigt ist, Pooja von seiner Anständigkeit zu
überzeugen, übersieht er, dass sich Avantika (Tanisha), die im Hause Nagare
lebt, in ihn verliebt hat. Die zerbrechliche Idylle der Nagares endet, als
Vishnu einen Schauspieler (Carran Kapur) tötet und der Politiker Motilal Khurana
(Anupam Kher) getötet wird. Subhash ist der Hauptverdächtige. Hat er tatsächlich
einen Mord in Auftrag gegeben? Haben die Schurken Rashid (Zakir) und Swamiji
(Jeeva) ihn vollbracht, um Subhash aus dem Weg zu schaffen?
REVIEW
Den Vergleich mit "The Godfather" hat sich Ram
Gopal Varma selbst auferlegt. Schon im Vorspann erklärt er, wie sehr ihn Francis
Ford Coppolas Meisterwerk inspiriert hat. "Sarkar" ist seine indische Antwort
auf den Klassiker aus dem Jahre 1972. Den Vergleich ziehe ich nicht
gerne, da ich für Ram Gopal Varma viel Respekt übrig habe und seinen Mut achte.
Doch gegen "The Godfather" schneidet er auf jede nur erdenkliche Weise schlechter ab. In keinem
einzigen Belang kann "Sarkar" gegen das übermächtige Vorbild punkten. Das soll
aber nicht heissen, dass Varma kein guter Film gelungen ist. "Sarkar" ist ein
grundsolider Gangsterfilm mit famosen Darstellern. Aber er ist kein "Godfather".
Das beginnt schon bei der zentralen Figur. Amitabh Bachchan ist ohne Zweifel ein eindrucksvoller Schauspieler, dem Regisseure in den letzten Jahren ganz neue Talente entlockt haben. Zum ersten Mal unter Varmas Regie spielt Bachchan eine seiner besten Figuren. Und er tut dies mit Würde und Kraft. Doch es fehlt das Feuer, das in Marlon Brando loderte. Zudem ist Sarkar ein Spürchen naiver als Don Vito Corleone, weshalb man eine Spur weniger mit ihm mitleidet, wenn sich eigene Leute gegen ihn verschwören. Im Falle der Corleones brachen Welten zusammen. Um annähernd denselben Effekt zu erzielen, geht Varma weiter in die Familie hinein, mit den Intrigen. Und trotzdem ist die Wirkung schwächer. Nochmals: Sarkar ist eine Paraderolle für Big B - aber im Gegensatz zum manchmal leicht chargierenden, aber stets den richtigen Ton treffenden Marlon Brando wird sein Auftritt in ein paar Jahren vergessen sein.
An Amitabhs Seite spielt sein Sohn Abhishek, zum zweiten Mal nach Bunty Aur Babli. Die zwei haben leider gar nicht so viele gemeinsame Szenen, aber die Chemie stimmt. Abhishek kanalisiert ganz deutlich Al Pacinos Performance und macht dies solide. Erst nach der Pause kann er aber richtig glänzen. Und am Schluss ist er genial. Er hat einige der besten Sätze - wie "Ich bin ein Atheist" an einer perfekten Stelle. Und seine Konfrontation mit Zakir ist göttlich.
In einer etwas kleineren Rolle ist Kay Kay Menon (Silsiilay) souverän, Zakir ist stoisch sadistisch und Anupam Kher (in einem Mini-Auftritt, deshalb ist das Bild unten kein echter Spoiler) solide. Doch wo sind die Frauen? Dies ist für mich eines der gravierendsten Felder, in denen Varma den Kürzeren zieht. Nichr nur gegenüber "The Godfather", sondern auch gegenüber seinem früheren Schaffen. In "The Godfather" waren die Frauen moralische Stützen und kritische Stimmen, verkörpert von grandiosen Schauspielerinnen. Hier bekommen wir Kajols Schwester Tanisha und die Boom-Debütantin Katrina Kaif? Die zwei machen passable Arbeit, aber sie spielen deutlich die zweite Geige und bekommen höchstens eine wirklich gute Szene. Wenn also manche Kritiker behaupten, "Sarkar" sei Varmas bester Film, dann wage ich das insbesondere bei der Figurenzeichnung der Frauen zu bezweifeln. Company hatte spannende Frauenfiguren und einige der besten Szenen des Films fanden mit den Frauen statt. Nicht nur darin ist Company in meinen Augen der bessere Film: Er hatte auch mehr Pep.
Klar sind die Jump-Cuts und Kamera-Aktivitäten in Company etwas zuviel Stilklotzerei - etwas, was man "Sarkar" mit seiner ruhigen, überlegten Inszenierung nie nachsagen dürfte. Aber mit Vivek Oberoi hatte er ein dynamisches Zentrum. Es passierte etwas. In der ersten Stunde von "Sarkar" passiert dagegen fast nichts. Die Leute sitzen und reden. Es ist in gewissem Sinne das, was man den ersten zwei "Star Wars"-Prequels vorgeworfen hat: endloses Debattieren. Nicht nur das: Varma lässt seine Akteure auch lange Pausen zwischen den Sätzen machen. Das kann man Mut zur Stille nennen - oder der etwas bemühte Versuch, den Dialogen mehr Schwere zu verleihen. Mir gefiel die erste Stunde, weil sie Plots aufgleiste und interessant gefilmt war - oft beleuchtet durch Gitter oder Gegenstände - aber Genie entdecke ich nirgens. Um auch hier "The Godfather" heranzuziehen: Der war besser gefilmt, besser ausgeleuchtet, stimmungsvoller bebildert. Und ganz wichtig: Coppola gönnte sich zwischen den ruhigen Szenen pulsierende Sequenzen.
Bestes Beispiel ist der Anfang, bei dem im Corleone-Haus eine Hochzeit stattfindet, der lebensfrohe Kontrast zur Kult-Szene mit Marlon Brando und dem Bittsteller in seinem dunklen Büro. Den Empfang des Bittstellers gibts auch am Anfang von "Sarkar". Bloss eben ohne danach eine kontrastvolle Szene zu bringen, welche Energie bergen würde. Und auch das Payoff ist nicht halb so gut. Wir erinnern uns: In "The Godfather" trauerte Brando, dass sein Gegenüber nur zu ihm komme, wenn er etwas brauche. Das hat einen tragischen Gehalt, da sogar selbst erklärte Freunde Mafiosi nur aufsuchen, wenn sie in Not sind. Sonst geht man ihnen lieber aus dem Weg. In "Sarkar" findet kein solches Résumé statt. Amitabh heisst das Gesuch einfach gut. Fertig. In solchen Momenten hatte ich das Gefühl, Varma habe die Essenz von Mario Puzos Roman und Coppolas Film nicht ganz verstanden.
Aber ich kann es nur nochmals betonen: Obwohl "Sarkar" nicht an "The Godfather" heranreicht und in meinen Augen nicht einmal Varmas bester Film ist, so handelt es sich doch um ein höchst solides Gangsterdrama mit umwerfenden Darbietungen der beiden Bachchans, Kay Kay, Zakir und Ravi Kale (als Schläger der Nagares). Es ist ein behäbiges, aber sauber und selbstbewusst inszeniertes Werk, das zum Schluss immer mehr Kraft bekommt und in gewissem Sinne auf einem Hoch endet. Das ist für einen Film immer besser, als gut zu beginnen und danach Dampf zu verlieren. Wäre "Sarkar" nicht der x-te Gangsterfilm, den Varma in den letzten Jahren inszeniert oder produziert hat, er würde noch mehr aus dem Rahmen fallen und noch mehr auffallen. So verströmt er etwas das Gefühl von "been there, done that" - wohl auch, weil ein gewisser "Pate" das Ganze eben schon besser abgehandelt hat. Aber "Sarkar" ist gut. Und ich gönne ihm den Erfolg an den Kinokassen. Manche Kritiker würden trotzdem gut daran tun, einen mutigen, soliden Film nicht gleich in den Himmel zu heben. Da lobe ich mir die fast etwas zu böse Kritik von rediff, die einen Kern Wahrheit hat: "Sarkar is Coppola by numbers".
Fortsetzung: Sarkar Raj (2008)
SONGS
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MEINE DVD
Kria / Yume (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Ausserdem deutsche französische, italienische, spanische, holländische und
arabische Untertitel von schlechter Qualität. Kurze Übersetzungen sind okay,
längere teils unverständlich. Beispiele hier.
Disk Rating * * ½ (Schlankes Digipack, Ton okay,
ein paar Extras, (nicht-englische) Untertitel schlecht, Bild etwas unscharf und
ohne Tiefenschärfe).
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EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (3½/5)
Planetbollywood (7.5/10)
BBC (3/5)
Glamsham ("Ram
Gopal Varma's by far best work")
Rediff.com
("Godfather dumbed down")
SCREENSHOTS
SCREENSHOTS
MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN
(Die automatisierte Übersetzung
erzeugt ein paar witzige und viele komplett unverständliche Texte)
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