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Horrorfilm
Südkorea 2006
Alternative Titel Roommates; D-Day; One Day Suddenly: 4 Horror Stories; 4 Horror Tales, Vol.3;
D-day - Eoneunnal kabjagi cheotbeonjjae iyagi; Destination Hell;
D-day - 어느 날 갑자기 세번째 이야기

Regie Eun-kyung Kim
Drehbuch Il-han Yoo
Produktion Byeong-ki Ahn, Yong-dae Kim
Darsteller
Ri-na Kim, Eun-seong Lee, Joo-hee Yoo, Jin-yong Heo, Yeong-jin Sin

Zuschauer 12'891 
Länge
92 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.3.07
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


ÜBERSICHT
1) February 29 - Kinostart 20.7.2006 * *
2) Forbidden Floor - Kinostart 27.7.2006 * * *
3) Roommates - Kinostart 3.8.2006 * * *
4) Dark Forest - Kinostart 17.8.2006
* ½

 

STORY
Die Younghwa Mädchen-Akademie unter Rektorin Mi-Ja Hong hat einen ausgezeichneten Ruf. Obwohl in dem Gebäude vor drei Jahren ein Feuer wütete und etliche Mädchen, die in den Zimmern eingeschlossen waren, in den Tod riss, schicken Eltern ihre Töchter auch dieses Jahr wieder in grosser Zahl an diese Schule, die ein Jahr vor der SAT-Abschlussprüfung intensives Lernen verspricht, damit die Sprösslinge auf die Uni können. Die Wahrheit sieht trostloser aus: Die Mädchen werden in Einheitsuniformen gesteckt, müssen alle Habseligkeiten abgeben und werden danach von Morgens bis Abends unterrichtet. Der Stress ist enorm, die Disziplin hat oberste Priorität - sonst wendet die Dekanin Myung-hwa Oh brutale Methoden an. Darunter zu leiden hat die rebellische Yoo-jin (Joo-hee Yoo), die sich gegen die Unterdrückung sträubt und dafür von den Lehrkräften schikaniert wird. Ihre Zimmergenossinnen - die intelligente Eun-su (Ri-na Kim), die schüchterne Bo-ram (Eun-seong Lee) und die naive Da-young (Jin-yong Heo) - können ihr nicht helfen, ohne selbst Opfer der Schul-Tyrannei zu werden.

 

REVIEW
Regisseur Byeong-ki Ahn (Phone, APT) produzierte mit vier Regisseuren eine vierteilige Reihe von Low-Budget-Horrorfilmen, die innerhalb eines Monats an den südkoreanischen Kinos anliefen und alle auf Geschichten des Horror-Autors Il-han Yoo basieren. Inhaltlich sind die vier nicht verknüpft und thematisch verschieden; Ziel war es, unterschiedliche Facetten des Geister-Horrors zu beleuchten. Regisseurin Eun-kyeong Kim, die sich davor mit Kurzfilmen einen Namen machte, nutzte das Geisterthema nur als Aufhänger, oder sogar nur als Hintergrundgeräusch. Viel stärker konzentriert sie sich auf den Psychohorror an einer knallharten Schule. Dieses Thema verarbeitet sie zu "Roommates", dem besten Film des Quartetts.

Die Ausgangslage ist für Ostasien, wo die Schüler(innen) regelrecht auf den SAT-Hochschul-Eignungs-Test hin gedrillt werden und ein Durchfallen als grosser Fauxpas gilt, stets brandaktuell. Wie weit Eltern gehen, ihre Sprösslinge zu Eliteschülern zu trimmen und mit welchen Mitteln die Vorzeigeschulen die Kinder erziehen, kann man oft nur erahnen. "Roommate" gibt diesbezüglich einen beängstigenden Einblick. Zwar mögen die Praktiken in diesem speziellen Fall übertrieben sein und erinnern bisweilen eher an einen "Women in Prison"-Film - doch es wird deutlich, dass die Jugend psychologisch terrorisiert wird und dass die tägliche Dosis an Drill und Lernmarathon nicht wenige Schüler überfordert. Nervenzusammenbruch, bleibende Schäden oder Suizid werden in Kauf genommen - zum "Wohle" der Allgemeinheit und dem hohem Bildungsniveau. Wir Europäer mögen die Disziplin und Strenge der Schulsysteme von Korea & Co. oft bewundern, doch welcher Preis dafür zu zahlen ist, bleibt uns meist verborgen.

Kim überzeichnet diese Attacke, wie angedeutet, ziemlich stark, doch sie sitzt. Die jungen, meist unbekannten Schauspielerinnen verleihen dem Prozedere die nötige Glaubwürdigkeit und man leidet schnell mit diesen gepeinigten Teenagern mit. Der Hass auf die Lehrerinnen und ihre sadistischen Methoden staut sich derart stark auf, dass es eine Geisterhandlung nebenbei eben gar nicht mehr brauchen würde. Der alltägliche Schulhorror ist beklemmend und beängstigend genug. Das scheint auch Eun-kyeong Kim zu erkennen und flicht die übersinnlichen Komponenten nur ganz selten in die Handlung ein. Wenn sie stärker wird, vor allem gegen Schluss, wird auch der Film etwas schwächer.

Doch für ein Low-Budget-Unterfangen bleibt "Roommates" so oder so faszinierend: Die Digitalkamera fängt einige spannende Bildkompositionen ein, die Schauspieler sind durchs Band überzeugend, das Erzähltempo stimmt. Bis auf ein paar unheimliche Szenen ist der Film weniger gruselig, als beängstigend, denn was an dieser Schule abläuft, geht an die Nieren. Und der Gedanke, dass Eltern ihre Kids an solche Institutionen geben, im starren Glauben, nur eine gute Bildung würde jemals wichtig sein im Leben, steigert das Unwohlsein noch. Gerade weil der Film derartige Reaktionen auszulösen vermag, ist er so überzulegend. Innerhalb der "4 Horror Tales"-Reihe ist er der beste - und er dürfte sogar um den Thron als bester koreanischer Horrorfilm des Jahres buhlen. Dass es knapp nicht auf 3½ Sterne reicht, da die letzte halbe Stunde etwas nachlässt und die Budget-Limiten manchmal sichtbar werden, sollte jedenfalls niemand davon abhalten, sich den Film anzusehen. Vor allem Fans von Memento Mori und der ganzen "Whispering Corridors"-Reihe dürften ihre Freude haben.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch Dolby Digital 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.
(Koreanische DVD out of print)

 

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SCREENSHOTS

 


 

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