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Trickfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Jugal Hansraj
Drehbuch Jugal Hansraj
Produktion Aditya Chopra
Songs
Salim-Sulaiman
Choreografie Gogwathi Rajeev, Mini Johny
Sprecher Saif Ali Khan, Kareena Kapoor, Javed Jaffery, Vrajesh Hirjee, Tanaz Irani, Suresh Menon
Länge 93 Min.

Kinostart 23.10.2008
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 17.1.09
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Einst führte der Hund Romeo (Saif Ali Khan) in einer Villa ein Luxusleben. Doch als seine Herrchen-Familie nach England zog, wurde er ausgesetzt. Nun treibt er sich auf den Strassen Mumbais herum. Eines Tages kommt er in Konflikt mit einer Kläffer-Gang. Doch weil er seinen Kopf schlau aus der Schlinge zieht, freundet er sich mit dem Quartett an: mit Anführer
Guru (Vrajesh Hirjee), der Filmfan Interval (Suresh Menon), Hero English (Kiku Sharda) und Mini (Tanaz Irani), einer Katze, die glaubt, ein Hund zu sein. Zusammen eröffnen sie ein Haarstudio. Doch dort taucht der schmierige Chhainu (Sanjai Mishra) auf, der Schutzgeld für seinen Boss Charlie Anna (
Javed Jaffery) einziehen will. Romeo wirft ihn raus und wird zum Boss zitiert. Auch diesmal kann sich der schlaue Hund retten. Wiederum befreit von Sorge, verguckt er sich in die schöne Hündin Laila (Kareena Kapoor) und verspricht mutig, mit ihr zu tanzen. Mutig darum, weil bereits Charlie ein Auge auf sie geworfen hat ...

 

REVIEW
Vor vielen Jahren hat 20th Century Fox den Zeichentrickfilm "Anastasia" in die Kinos gebracht. Das opulente Werk fiel bei den Testvorführungen beinahe durch. Zu Testzwecken wurde derselbe Film angeblich mit dem Logo von Walt Disney gezeigt - und das Resultat fiel deutlich wohlwollender aus. Das war 1997 und der Name Disney bürgte für Qualität, die automatisch jedes Produkt aufwertete. Mittlerweile ist die Ära der legendären Disney-Zeichentrickfilme mit Ach und Krach zu Ende gegangen, doch durch die Firmenfusion mit den Computertrick-Genies von Pixar (Wall-E, Ratatouille) raffte sich Onkel Walts Traditionsstudio wieder etwas auf. Der Name zieht wieder. Vor allem auch in einem Land wie Indien, wo erfolgreiche Namen, anders als bei uns, viel eher Respekt als Neid ernten.

Warum diese Abhandlung? Weil "Roadside Romeo" von Disney co-produziert wurde und dadurch ein bestenfalls mittelmässiges Filmchen in die Liga grosser Trickfilme aufstieg, in die es nicht gehört. Warum das Traditionsstudio seinen Namen hergab, ist leicht zu sehen: In Indien leben über 300 Millionen Kinder unter 14 Jahren und es ist von Vorteil, einen Fuss in diesem Markt zu haben. Disney ging zudem in derselben Zeit eine Partnerschaft mit UTV ein und lässt bereits einen Teil seiner eigenen Trickfilme in Indien durch die Rechner rattern. Es geht also in erster Linie um Geld. Beim künstlerischen Aspekt drückten die Produzenten ein Auge zu und vertrauten darauf, dass Partner Yashraj, immerhin eines der angesehensten Studios des Landes, das Kind schon schaukeln würde.

Tun sie nicht. Studio-Guru Aditya Chopra heuerte für die Regie den Schauspieler Jugal Hansraj an, der in seinem eigenen Mohabbatein einst mitspielte. Einen solch unerfahrenen Debütanten an die Spitze eines Prestige-Produkts zu setzen, war nur der erste Fehler in einer ganzen Serie von schlechten Entscheidungen. Eine weiterer war die Ausrichtung auf Hunde. Hat die Welt nicht schon genug Hundefilme gesehen? Nein, dieses langweiligste aller Kinotiere musste mal wieder herhalten und die Story taugt denn auch (wenig überraschend) absolut gar nichts. Auf diesem ultradünnen Drehbuch kann kein brauchbarer Film aufbauen. Man merkt deutlich, dass hier Marktentscheidungen eine Rolle spielte: Handlung und Figuren sollen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht werden, damit auch ja ein breites Publikum erreicht werden kann. Das Resultat dessen ist völlige Verwässerung und Banalisierung, bei der ein paar Tänze und Anspielungen (u.a. Chopras DDLJ oder Schauspieler wie Shahrukh Khan und Sunny Deol) noch die grössten der Bollywood-Gefühle darstellen.

Die Charaktere selbst sind auch kein Genuss. So ging mir Romeo schon in den Trailern auf den Keks und der Film unterstreicht das Gefühl mit Leichtigkeit. Der arrogante Köter mit seinem nervtötenden "ich bin ja so cool"-Gehabe ist kein Sympathieträger. Ich habe mir einen Laster herbeigesehnt, der das Tier überrollt. Ende Romeo, hallo Spass. Aber nein, der Schnösel, wenig euphorisch gesprochen von Superstar Saif Ali Khan, darf weitermachen, sich mit dem Klischee-Schurken Charlie anlegen und sich in die hässlich animierte Laila verlieben - deren Stimme von Saifs realem Schätzchen Katreena Kapoor beigesteuert wird. Zum Schluss leistet sich der Film übrigens noch eine Anspielung auf deren medial breitgeschlagene Affäre, als Romeo ein Tattoo mit ihrem Namen zeigt - was im echten Leben der Stars zuvor für Rummel sorgte.

Mit faden Figuren, einer dünnen Story, schwachen Songs und einer lahmenden Dramaturgie hat "Roadside Romeo" die denkbar schlechtesten Voraussetzungen dafür, zu gefallen. Doch die Probleme drängen sich selbst in das Feld vor, in dem der Film eigentlich hätte auftrumpfen sollen: Animation. Das liegt daran, dass Disney bei diesem Teil der Arbeit kaum etwas beisteuerte, ausser ein paar gut gemeinten Wünschen. Alle technische Arbeit kam vom indischen Computertrickstudio VCL, das zur Outsource-Technikfirma Tata Elxsi aus Indiens Silicon Valley in Bangalore gehört. Die Männer und Frauen dort haben zwar die bislang beste indische Computertrickanimation in Spielfilmen vorgelegt, aber auf West-Niveau spielt dies noch lange nicht. So bewegen sich die Charaktere steif und ungelenk, dass sie auf Hinterbeinen gehen, macht die Sache auch nicht besser. Und eine klarere Abstimmung von Lippenbewegungen und Stimmen wäre auch wünschbar gewesen.

Klar ist die Technik besser als bei bisherigem indischem CGI-Ramsch wie Bal Ganesh oder Krishna, schliesslich steckte auch mehr Geld drin. "Roadside Romeo" macht dahingehend also immerhin einen Schritt vorwärts. Trotzdem gibts nur zwei Sterne, wie auch bei den erwähnten weniger guten Filmen. Der Grund ist, dass man von Firmen wie Yashraj und Disney einfach Besseres erwarten muss, als dieses gebotene 08/15-Proodukt. Bal Ganesh und Krishna mögen nicht viel taugen, doch da waren Leute am Werk, denen man eh nichts zutrauen würde. Hier hingegen setzen talentierte und mit Know How ausgestattete Macher eine lahme Geschichte in fast allen Belangen in den Sand. Das Filmchen mag halbwegs gut aussehen, doch es taugt nichts. Wenn schon Hundefilm, dann gibts weltweit eine ganze Serie von Alternativen - nicht zuletzt den im selben Jahr entstandenen "echten" Disney-Computertrickfilm "Bolt". Jener ist auch keine Meisterleistung, aber ein ideenloses Vehikel wie "Roadside Romeo" beerdigt er mit links. Der Name Disney ist eben doch was wert. Aber nur, wenn die Firma künsterlisch mitreden darf.

 

SONGS
1) Main Hoon Romeo - Eingängig, aber etwas fades Geplätscher (Kunal Ganjawala).
2) Apni Dumm Bhi Oonchi Ho - Hippe Gruppennummer, aber schlaff arrangiert und als Lied mässig (Anushka Manchanda, Earl Edgar, Jugal Hansraj, Kunal Ganjawala, Salim Merchant).
3) Choo Le Na - Ansprechend gesungen, aber vom Refrain bis zur Präsentation eher belanglos (Sunidhi Chauhan, KK, Sudesh Bhonsle).
4) Cool Cool - Doofes Lied mit mühsamem Rap der Stars (Saif Ali Khan, Jaaved Jaffrey, Marianne D’Cruz, Naresh Kamath).
5) Roadside Remix - Netter Remix mit zu wenig Power (Kunal Ganjawala)

 

MEINE DVD
Yashraj (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und Malayalam-Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Meistens scharf, aber auch mit einigen Verpixelungen)

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk (Liefert aus GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS


 

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