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Drama
Japan 1964
Alternative Titel Suna no onna;
砂の女

Regie Hiroshi Teshigahara
Drehbuch Kobo Abe
Darsteller Eiji Okada, Kyoko Kishida, Koji Mitsui, Sen Yano, Kinzo Sekiguchi

Länge 147 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 22.7.07
©  Bilder criterion, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein Lehrer und Hobby-Insetktenkundler (Eiji Okada) reist von Tokio in eine Sandeinöde am Meer. Dort hofft er, auf eine unbekannte Käferart zu stossen, um ihr seinen Namen zu geben. Als er den letzten Bus verpasst, überredet ihn ein paar Ortsansässige, bei einer Frau (Kyoko Kishida) zu nächtigen, die in einer Holzhütte in einem Sandloch lebt. Der Mann sagt zu und ist verblüfft über die Lebensweise der Frau, die jede Nacht den Sand wegschaufeln muss, der von den Wänden herunterfällt und völlig auf die Hilfe von aussen angewiesen ist. Am nächsten Morgen wird dem Mann bewusst, dass die Leiter weg ist und er in eine Falle getappt ist: Er soll als Ehemann der Frau in der Sandgrube leben! Er versucht, zu fliehen, doch seine Bemühungen bleiben erfolglos.

 

REVIEW
Für seinen zweiten Langspielfilm nach Pitfall holte sich Hiroshi Teshigahara erneut die Hilfe von Komponist Toru Takemitsu
sowie Drehbuchautor und Theaterlegende Kobo Abe. Das Trio legte mit "Woman in the Dunes" dann auch gleich sein bekanntestes Werk vor, welches international gefeiert und unter anderem mit zwei Oscar-Nominationen (Regie, fremdsprachiger Film) geehrt wurde. Von den bizarren Credits mit ihrem an den später entstandenen "Planet of the Apes" erinnernden Klängen taucht man ein in eine faszinierende Welt. Die modernen Hintergrundsgeräusche weichen den archaischen Tönen, wodurch bereits der Vorspann das Thema des Films kundtut: Das Durchschneiden der Zivilisationsfesseln und Eintauchen in eine altertümliche, einfache Welt, wo es nur ums Überleben geht, um den Kampf gegen die Kräfte der Natur: "Lebst du, um Sand weg zu schaufeln oder schaufelst du, um zu leben?"

Weil der bis zur letzten Filmminute namenlose Protagonist nicht freiwillig in diese neue Welt eintaucht, könnte man in den Film lesen, er unterstütze die Unterordnung des Einzelnen in ein System wie jenes dieses Wüstenvolkes. Individualität des modernen Menschen gehört zurückgestuft. Doch dies ist nur eine Lesung von vielen, denn gerade weil "Woman in the Dunes" derart viele Facetten aufweist, ist er so bestechend. Zivilisation-gegen-Natur ist nur ein Element, andere sind existenzialistischer, psychologischer oder gesellschaftskritischer Natur. Und sexueller. Schon bevor Mann und Frau hier aufeinandertreffen, quillt "Woman in the Dunes" über vor Erotik. Der Sand wird zum sinnlichen, wenn auch bedrohlichen Element, die Wüste mit ihren sanften Wellen wird zur Ankündigung des Erotischen. Später manifestiert es sich in etwas deutlicheren Sexszenen, die Teshigahara verführerisch einfängt.

Die Frau, grandios verkörpert von Kyoko Kishida, lebt einem Sandkäfer gleich in ihrem unnatürlich konstruierten und wirtschaftlich völlig aberwitzigen Loch, das im Film aber doch zu 100% natürlich und glaubwürdig erscheint, weil Teshigahara es so realistisch wie möglich filmt und präsentiert. Die Frau lockt den Mann an und unterwirft sich ihm - im Gegenzug opfert er seine Freiheit. Er wiederum, nicht minder überzeugend gespielt von Eiji Okada, denkt erst an Flucht, doch langsam dämmert ihm, dass er in der Stadt auch keine Freiheit hatte und er nun nur eine Gefangenschaft gegen eine andere eingetauscht hat.

Seine Themen und die eigentlich recht dünne Handlung packt Teshigahara in grandiose Bilder einer überaus agilen Kamera. Jeder Shot ist berauschend, jede Bewegung dynamisch, jede Nahaufnahme präzise gewählt. Teshigahara lotet jeden Winkel dieses Sandlochs aus und gerade durch die Beschränkung auf so einen kleinen Raum, fällt der Regisseur nicht der Versuchung anheim, unnütze Nebenhandlungen einzubauen, was unter anderem in The Face of Another und Pitfall der Fall war. "Woman in the Dunes" ist vielmehr stringent, eine eindringliche Parabel mit tollem Cast und grandiosen Bildern. Unglaubwürdig in manchen Belangen, aber dank dem Talent des Regisseurs, der durch surreale Inszenierung selbst das Konstruierte natürlich wirken lässt, stets glaubhaft. Kein Wunder eigentlich, gilt dieser hypnotische Klassiker auch heute noch als Teshigaharas reifstes und bestes Werk.

 

MEINE DVD (Criterion)
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.

 

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amazon.com (USA)

 

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imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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