Ready (Indien, 2011)

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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel रेडी

Regie Anees Bazmee
Drehbuch Rajeev Kaul, Ikram Akhtar, Rajan Agrawal
Nach einer Story von Kuna Venkat und Gopi Mohan
Produktion Sohail Khan, Nitin Manmohan, Rajat Rawail, Bhushan & Krishan Kumar
Songs Pritam, Devi Shree Prasad
Kamera Sunil Patel
Choreografie Raju Khan, Chinni Prakash, Mudassar Khan
Darsteller Salman Khan, Asin, Paresh Rawal, Mahesh Manjrekar, Anooradha Patel,
Manoj Pahwa, Manoj Joshi, Puneet Issar, Sharat Saxena, Aarya Babbar, Ajay Devgan,
Sanjay Dutt, Kangana Ranaut, Arbaaz Khan, Chunky Pandey, Zarine Khan
Länge 139 Min.

Kinostart 2.6.2011
Box office classification Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.	.

STORY
Prem (Salman Khan) ist der Alleinerbe eines grossen Vermögens und lebt mit seinem Vater (Mahesh Manjrekar) sowie zwei Onkels (Manoj Joshi, Manoj Pahwa) in Thailand. Die Familie will ihn gerne unter die Haube bringen, aber Prem geniesst lieber sein Single-Leben. Da tritt am Flughafen Sanjana (Asin) in sein Leben: ein hübsches Waisenmädchen, das mit zwei Mafia-Paten (Sharat Saxena, Akhilendra Mishra) nach Indien geflogen ist. Beide wollen sie verheiraten, um ihr Erbe abzukassieren, deswegen ergriff Sanjana die Flucht. Und landet in Prems Armen. Nach ein paar Verwechslungen ist Sanjana bereits ein fester Bestandteil von Prems Familie - und erobert langsam auch sein Herz. Doch die beiden Mafia-Clans sind Sanjana auf den Fersen.

REVIEW
Das war hart. Ich habe bei "Ready" kein einziges Mal gelacht. Ein paar Mal Schmunzeln lag drin - doch selbst dieses Ereignis lässt sich an zwei Händen mühelos abzählen. Keine Frage: Diese Komödie ist nicht lustig. Und doch schaffte sie es in die Ränge eines gigantischen Blockbusters. Es scheint, als fahre das indische Publikum noch immer auf die dümmsten Klamotten ab, wenn sie nur starbesetzt sind und richtig promotet werden. Regisseur Anees Bazmee weiss genau, wie das geht, schliesslich hat er uns schon solche "Brüller" wie Welcome, Singh Is Kinng, No Problem und Thank You untergejubelt. Eine Liste von kontinuierlich ranziger werdenden Kassenknüllern.

Die Formelhaftigkeit dieser Fliessband-Hits ist so erschreckend wie ernüchternd. Und Bazmee hat sich auf deren Erfolg noch klarer eingeschworen als etwa Kollege Priyadarshan, der immerhin versucht, etwas Abwechslung in sein Oeuvre zu bringen. Nicht Bazmee. Der weiss, dass die Rupien sprudeln, und denkt nicht im Traum daran, auf das Kassenklingeln zu verzichten. "Ready" ist die neue Spitze des Eisbergs: Ein grässlicher Film, cineastisch amateurhaft, schauspielerisch unter aller Sau, musikalisch durchschnittlich und inhaltlich spindeldürr. Eine Komödie von Menschen, die keine Ahnung von Humor haben.

Und weil sie das eben nicht haben, gibts Humor-Ersatz: in Form von plumpem Slapstick, in Form von vulgären und zweideutigen Dialogen, in Form von chargierenden Nebendarstellern und grauenhaften Stereotypen. Da sind sie alle, die doofen Onkel, die naiven Mütter, die intriganten Tanten, die tumben Gangster, die Schmierfinken und Deppen, die Handlanger und Sidekicks. Niemand hier ist eine echte Figur, jeder Charakter nur ein Abziehbild der Marke "hatten wir schon Mal". All das Zusammengefügt ohne Flair, ohne Gespür für Tempo, geschweige denn Timing.

Und mittendrin Salman Khan. Der Mann war nie ein guter Schauspieler, doch wenn man ihn etwas zügelt und ihm ein paar gute Dialoge schreibt, dann unterhält er in Massen. Zuletzt zu sehen in Dabangg, der den Geist des wilden Masala-Kinos atmete. Nein, es war kein ungemein guter Film, doch gegen "Ready" eine Meisterleistung. Das gilt auch für Salmans Performance, denn in seinem neusten Versuch, die Zuschauer totzuchargieren, grunzt, zappelt und labert er sich und uns ins Delirium. Er war selten öder. Unterboten wird er noch von seinem Co-Star Asin (Ghajini), eine Frau so angenehm wie Salzsäure im Gesicht. Zum Glück bringt Paresh Rawal etwas Ruhe hinein, gibts am Anfang ein paar Gastauftritte. Den Rest kann man in den Wind schiessen.

Oder ins Klo spülen, da wo sich schon das Drehbuch befindet. Die Macher haben wohl gedacht, "vergesst das Geschreibsel, wir improvisieren Mal". Eine gute Idee, wenn man das kann. Bazmee kanns nicht. Und so kriegen wir ein inkoherentes Ding von Handlung, lose basierend auf dem gleichnamigen Telugu-Hit von 2008. Dagegen ergeben selbst dadaistische Texte Sinn: Eine Szene jagt die nächste, doch was alles miteinander zu tun hat, kapiert man kaum. Irgendwelcher Stuss von Mafiarivalität und Familienprobleme, hilflos verwuselt zu einer Zelluloid gewordenen Durchhalteübung. Unterbrochen wird die von mässigen Songs aus der Notenfabrik namens Pritam.

Man kann "Ready" verteidigen, indem man die Formel "Hirn aus und unterhalten lassen" anwendet. Glaubt mir, mein Hirn war abgeschaltet. Nein, es war sogar komatös. Und doch hatte ich das angsteinflössende Gefühl, meine grauen Zellen absterben zu fühlen. Dies ist kein dummer Spassfilm, es ist ein dummer Film Punkt. Kein Spass, keine Unterhaltung, keine Witzgranate, kein Massenfilm. Nur das Produkt eines geldgierigen, aber nahezu talentfreien Produktionsteams, das nun eines weiss: Wir machens immer und immer wieder, denn es funktioniert. Mir tun meine grauen Zellen jetzt schon leid. Abgeschaltet oder nicht ...

SONGS
1) Character Dheela - Halb groovig, aber etwas billig. Visuell hübsch durch Anspielungen auf Sholay, Raj Kapoor & andere (Neeraj Shridhar, Amrita Kak).
2) Humko Pyar Hua - 08/15-Ballade mit schwachen englischen Lyrics zum Auftakt, aber danach schön gesungen (KK, Tulsi Kumar).
3) Dhinka Chika - Solider Stimmungsmacher (Mika Singh, Amrita Kak)
4) Meri Ada Bhi - Typische Punjabi-Rhythmen, gut gesungen (Rahat Fateh Ali Khan, Tulsi Kumar)

MEINE DVD
T Series (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Recht unscharf, starkes Rauschen, Werbe-Einblendungen während den Songs)

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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (1½/5)

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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