> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
>
korea
> 2008
> PUBLIC ENEMY RETURNS

 


Thriller
Südkorea 2008
Alternative Titel Public Enemy 3; Kang Chul-jung: Gonggongui jeog 1-1;
Kang Cheol-joong: Public Enemy 1-1; 강철중: 공공의 적 1-1

Regie Kang Woo-suk
Drehbuch Kang Woo-suk, Jang Jin
Darsteller Sol Kyung-gu, Jeong Jae-yeong, Kang Shin-il, Moon Seong-geun

Zuschauer 4'200'000
Länge
127 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.11.08
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
15 Jahre lang hat der cholerische Detective Kang Chul-jung (Sol Kyung-gu) für die Polizei gearbeitet. Das einzige, was es ihm gebracht hat, sind Schulden und einen lädierten Körper. Daher reicht er bei seinem Vorgesetzten Uhm Choong-il (Kang Shin-il) die Kündigung ein. Doch zuvor gibt es noch etwas zu erledigen: Der aalglatte Lee Won-sul (Jeong Jae-yeong) muss hinter Gitter. Skrupellos bildet er Schulabgänger zu Schlägern und Killern aus. Und damit verdient er sich eine goldene Nase. Das macht Chul-jung doppelt rasend. Als ein Schüler von einem Schergen Lees getötet wird, greift Chul-jung auch selbst zu Gewalt, um ans Ziel zu kommen.

 

REVIEW
Brauchte es wirklich einen dritten Teil? Ich war kein gewaltiger Fan des harten, kleinen Public Enemy (2002) und seines aufgeblasenen, aber gestylten Sequels Another Public Enemy (2005). Beides solide, aber letztendlich wenig erinnerungswürdige Filme. Von mir aus hätte man es daher bei zwei Episoden belassen können. Und selbst Fans der beiden Actionhits haben nach einen dritten Ausflug in die Welt von Schlägercop Kang Chul-jung wohl nicht gerade gebettelt. Nun ist er trotzdem da - und schliesst nahtlos an die Vorgänger an: unterhaltsam, stylish, ruppig, aber auch bald wieder vergessen. 

Um die Sache wenigstens ein wenig aufzupeppen, holte Regisseur Kang Woo-suk den Drehbuchautor und Regisseur Jang Jin an Bord. Der gehört zu den innovativeren Köpfen in Südkoreas Filmszene und zeichnet in wechselnder Funktion für Filme wie The Big Scene, Welcome to Dongmakgol oder Righteous Ties verantwortlich. Sein etwas schräger Witz ist denn auch stets spürbar in "Public Enemy Returns". Und er passt meistens ganz gut, zumal die Art von Rüpel-Cops, auf die sich Schauspieler Sol Kyung-gu (Voice of a Murderer) spezialisiert hat, reif wäre für eine Parodie. Veräppelt wird hier zwar nicht, doch der fluchende Kang Chul-jung und seine groben Methoden werden immerhin ironisch gebrochen.

Leider ist Jang Jin nicht die treibende Kraft bei dem Projekt. Die bleibt Cinema-Service-Mitbegründer Kang Woo-suk, der nach rein kommerziellen Gesichtspunkten dreht. Schon in den 90ern kam er mit Thrillern und Komödien zu Erfolg, mit Silmido landete er den ersten Film, der in Südkorea über 10 Millionen Zuschauer anlocken konnte, und da 2006 sein patriotischer Thriller Hanbando finanziell ebenso enttäuschte wie künstlerisch, kehrt er zu Bewährtem zurück. Zu gelackter, massentauglicher Unterhaltung eben. Und die ist an sich nicht schlecht. Die Bildsprache zeugt von Erfahrung, die Schlägereien haben Pep, die Dialoge sind geschliffen und die Akteure leisten Vorbildliches. Sol spielt Rollen wie die des Cops Chul-jung mit links. Und Jeong Jae-yeong (Welcome to Dongmakgol) gibt einen schön schmierigen Schurken ab, obwohl er bisher auf die Rolle des Sympathieträgers abonniert war.

Auch die meisten Teenager-Darsteller überzeugen, weil sie wunderbar die eingebildeten jungen Racker-Typen verkörpern, die glauben, das Gangsterleben sei cool, und mit etwas Fluchen seien sie bereits harte Kerle. Bei dieser Zeichnung greift die typische Jang-Jin-Ironie, die dadurch verstärkt wird, dass bald darauf der blutige Ernst folgt: Das Gangsterleben endet tödlich. Der Kontrast von brutalem Alltag im Milieu und hintergründigem Witz macht den Film sehenswert. Wenn sich etwa Chul-jung beim Elterntag vor der Klasse blamiert und die Schüler zu drillen beginnt, wenn das Kündigungsschreiben bei einem ganzen Stapel von vorherigen Kündigungen im Schreibtisch landet, oder wenn der ungehobelte Chul-jung als Klingelton Beethovens Fünfte hat, dann ist das zum Schmunzeln.

Nur eben zum grossen Knüller reicht das nicht. Ähnlich wie die Vorgänger spielt auch Teil drei im Mittelfeld - etwas besser als der zweite, etwas schwächer als der erste, an den er direkt anknüpft (darum auch der koreanische Titel "Public Enemy 1-1"). Zusätzlich problematisch ist, dass seit dem Debüt des ersten Films vor nunmehr sechs Jahren eine ganze Schwemme von Thrillern die Kinolandschaft Koreas überflutet hat. Man kann die vielen gut gemachten, aber austauschbaren Werke kaum mehr auseinanderhalten. Und in dieser Genre-Masse geht "Public Enemy Returns" mangels Einfällen unter. Ein Pflichtkauf ist der routiniert gemachte Film daher nicht, doch wer die Vorgänger toll fand, der wird auch hier seinen Spass haben. Auf einen vierten Teil könnte ich für meinen Teil aber getrost verzichten.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7