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2007
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Thrillerdrama
Südkorea 2007
Alternative Titel
Geu nom moksori;
그놈 목소리
Regie Jin-pyo
Park
Drehbuch Jin-pyo Park
Darsteller Kyung-gu Sol, Nam-ju Kim, Dong-won Kang, Yeong-cheol Kim
Zuschauer
2'950'033
Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 3.10.07
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1991 entführt ein Unbekannter (Stimme:
Dong-won Kang) den kleinen Sang-woo, den übergewichtigen Sohn des
Star-Nachrichtensprechers Kyung-bae Han (Kyung-gu Sol) und dessen Frau Ji-sun Oh
(Nam-ju Kim). Er fordert 100 Millionen Won Lösegeld, was das Ehepaar auch bereit
ist, zu zahlen. Doch die Übergabe scheitert, Ji-sun alarmiert in Panik die
Polizei. Es beginnt ein Katz-und-Mausspiel zwischen dem Entführer, den
Ermittlern und den panischen Eltern. Ist der Sohn vielleicht schon tot? Wie
können sie sein Überleben sichern?
REVIEW
Ich habe das noch nie erlebt, dass eine ganze
Filmindustrie ins kollektive Mittelmass gefallen ist. Koreas Filmoutput in den
ersten zwei Dritteln des Jahres 2007 spiegelt aber genau das: Eine nicht enden
wollende Serie kompetenter und solider Filme, von denen keiner es schafft, aus
der Masse herauszustechen und zu einem zeitlosen Werk zu reifen. Das war die
Jahre davor anders. Dieses Jahr jedoch gehen mir die Synonyme für "solide" aus.
Und bei jedem Film versuch ich von neuem, ihn zu lieben und ihn besser zu
bewerten - und es geht einfach nicht. Neuster Fall: "Voice of a Murderer", der
wirklich klasse beginnt und dann abfällt. Abfällt auf das obere Mittelmass. Er
ist, und dieses Wort wird mich ins Grab verfolgen, grundsolide. Hochroutiniert
inszeniert, stark gespielt und bisweilen spannend. Doch es fehlt etwas. Man
vergleiche den Film nur mit zwei überlegenen, aber verwandten Filmen: "Zodiac"
und Memories of Murder. Beide sind besser. Beide sind speziell. "Voice of a
Murder" ist es nicht.
Regisseur Jin-gyo Park (You Are My Sunshine) macht dabei nicht einmal wirklich etwas falsch. Er nimmt als Grundlage einen wahren Fall, den er etwas modifiziert. Aus dem realen Geschäftsmann wurde ein Nachrichtensprecher. Aus dem 70 Mio. Won Lösegeld deren 100. Doch das kann man freilich alles verzeihen, das passiert im Dienste der Kunst oder eher der Dramaturgie. Diese True-Crime-Story verarbeitet Park zu einem einnehmenden Thrillerdrama, das von Anfang an das Interesse weckt. Wie etwa die Eltern mit dem pummeligen Sohn umspringen, ist speziell, und macht spätere Szenen dankbar, wenn sie bereuen, dass sie ihren Sohn manchmal gehänselt haben wegen seines Specks. Seine Körperfülle macht aber auch klar, dass Mama und Papa ihn richtig verwöhnt und verhätschelt haben. Umso stärker ist also ihre Liebe. Und auf der baut der Drama-Aspekt auf.
Kyung-gu Sol (Oasis, Cruel Winter Blues) und die seit 5 Jahren nicht Kino-aktiv gewesene Nam-ju Kim verkörpern das Elternpaar mir Stärke und ansteigender Panik-Kurve. Jungstar Dong-won Kang (Duelist) verleiht dem Entführer eine unheimliche Stimme. Das Psychoduell zwischen ihm und den Eltern macht den Kern der Dramatik aus. Doch auch hier liegt bereits ein Problem. Es ist nicht dramatisch genug. Gerade im Mittelteil hätte die Spannungsschraube stärker angezogen und vor allem die Ermittlungen der Polizei eindringlicher gestaltet werden können. Da zieht sich zu viel dahin, die Polizeirecherchen wirken zu beliebig, kurze Comedy-Szenen mit Young-Cheol Kim stören den Erzählfluss, der Nebenaspekt um Glauben und Beten wird unter Wert verkauft. Zudem wird das Leid der Eltern repetitiv. Das mag zynisch klingen, immerhin macht der Horror der Eltern die Seele des Films aus. Doch mit der Zeit hat man diese Szenen, in denen hoffnungsvoll zum Telefon gegriffen und danach wieder geheult wird, mal gesehen. Das wiederholt sich einfach zu oft und wird monoton. Nie gut für die Spannung.
Das Ende mit seiner überdramatischen Szene mit Kyung-gu Sol ist dann wieder gelungen. Doch der Energieschub kommt zu spät. Nach über zwei Stunden haben sich zu viele Längen eingeschlichen. "Zodiac" war zwar länger, doch jene Mörderjagd hatte mehr Raffinesse. Auch bildgestalterisch. Jin-pyo Park bringt nämlich einige schicke Einstellungen fertig und filmt mit hoher Professionalität - doch das letzte Fünkchen Flair fehlt. So ergeht es dann eben dem ganzen Film. Nichtsdestotrotz kann man sich hier zwei Stunden lang in einen faszinierenden Fall hineinversetzen lassen, technisch profund, schauspielerisch vorzüglich und inhaltlich bedrückend. Das ist der Stoff, aus dem gute Thriller gemacht sind. Selbst dann, wenn sie hätten noch besser sein können.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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YesAsia (Liefert
aus HK)
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