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Fantasyfilm
China/HK/J/SK 2005
Alternative Titel
Wu ji; Wu ji: Reiter der Winde; Master of the Crimson Armor; 無極
Regie
Chen Kaige
Drehbuch Chen Kaige, Zhang
Tan
Produktion Chen Hong, Han Sanping, Dong-ju Kim, Ernst Etchie Stroh
Darsteller Dong-Kun Jang, Hiroyuki Sanada, Cecilia Cheung
Pak-Chi,
Nicolas Tse Ting-Fung, Liu Yeh, Chen
Hong,
Yu Xiaowei
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 24.1.06
© Bilder Moonstone / Coeco,
Screenshots molodezhnaja
STORY
General Guangming (Hiroyuki Sanada, Aegis),
der Meister der purpurnen Rüstung, schlägt mit List und Grausamkeit eine
Schlacht. Er besiegt den Feind, aber die als Kanonenfutter eingesetzten Sklaven
sterben. Bis auf einen: Kunlun (Dong-Kun Jang,
Taegukgi), der so schnell rennen kann, wie der Wind. Der General macht ihn
zu seinem Leibsklaven. Als er unterwegs in die Hauptstadt vom mysteriösen
Schneewolf (Liu
Yeh) angegriffen wird, übergibt er
seine Rüstung Kunlun. Der reitet in die Stadt und tötet den König
(Cheng Qian),
da dieser mit seinem Schwert die Prinzessin Qingchen (Cecilia Cheung
Pak-Chi, White Dragon)
bedrohte. Er rettet die Prinzessin vor den Augen des intriganten Herzogs Wuhan
(Nicholas Tse) und reitet davon. Qingchen verliebt sich in ihn, im Glauben, er
sei General Guangming. Dieser verliebt sich derweil auch in die Prinzessin, obwohl
die Göttin Manshen (Chen
Hong) ihn ermahnte, wenn er Liebe
finde, müsse er sterben. Auch Qingchen ist belastet mit Prophezeiungen: Sie
werde reich und mächtig sein - aber jeden Mann verlieren, den sie liebt.
REVIEW
"The Promise" ist nicht der neue
Kampf-Poesie-Knüller im Stile von Crouching Tiger,
Hidden Dragon, Hero oder
House of Flying Daggers. Regisseur Chen
Kaige widmet sich vielmehr einem Wuxia-Märchen. Einem waschechten Fantasyfilm.
Da dieses Genre in Kritikerkreisen seit eh und je etwas stiefmütterlich
behandelt wird, sieht man mal vom Alibi-Triumphzug von The
Return of the King ab, fielen die Bewertungen denn auch tendenziell eher
negativ aus. Und obwohl ich den aufgeblasenen, farbenprächtigen Film keinesfalls
zu sehr in Schutz nehmen möchte, so kann ich doch erst einmal festhalten: Dies
ist ein ambitioniertes, mutiges und in seiner eigenen Welt durchaus
faszinierendes Werk. Man muss sich öffnen für waschechtes Fantasy-Kino, dann
entfaltet sich hier eine Pracht.
Aber eine mit Tücken. Da ist zuerst einmal die Story. Das Märchen-Konstrukt aus Rollenwechseln, Helden, Schurken, Prinzessinnen und Göttinnen ist überraschend dünn und trotzdem verwirrend. Chen baut den Plot als Vierecksgeschichte auf, ohne ihr echten Tiefgang zu geben. Stattdessen verliert er sich in mysteriösen Prophezeiungen der wahllos auftauchenden Göttin oder irren Massenszenen, welche selbst in einem Fantasy-Universum, in dem speziellen Regeln gelten, die Glaubwürdigkeit arg strapazieren. Ein wenig ironische Moral steckt auch noch in den Ereignissen drin, etwa dadurch, dass selbst der Bösewicht seine Rechtfertigung hat und man lernt, dass jede Untat ihre Folgen hat, sei sie noch so marginal.
Vor der Substanz kommt trotzdem jederzeit der Stil. Und auch der kann nicht nur begeistern: So sind einige CGI-Effekte richtig schlecht (Beispiel: Die Kuh-Herde) und manche Dekors zu überladen. Es fehlt auch an visueller Konstanz. Zwar ist jedes Bild für sich sehr schön, einen verbindenden Leitfaden sucht man jedoch vergebens. Jahreszeiten wechseln, der Farbton wechselt - und alles in nicht wirklich abgestimmter Reihenfolge.
Immens überwältigend ist das allemal. Chen und Kameramann Peter Pau tischen eine beeindruckende Farbpalette auf. Dekors, Kostüme und Spezialeffekte fusionieren zu einem Rausch für die Augen. Genial etwa Kunluns Befreiung der Prinzessin aus dem gigantischen Vogelkäfig oder die surreale und beinahe unpassend absurde Vorstufe zur Ermordung des Königs auf dem Dach seines Palasts - neben der strippenden Cecilia Cheung. All dies stets begleitet von der pompösen Musik des Hans-Zimmer-Zöglings Klaus Badelt ergibt eine fulminante Sinnes-Attacke, die ihre eigene Welt erzeugt. Darum bin ich auch bereit, einige nicht perfekte CGI-Tricks zu verzeihen. Der Film ist derart anderweltig, dass reale Massstäbe gar nicht angesetzt werden können. Wände bewegen sich plötzlich, Tücher und Gewänder entwickeln geradezu ein Eigenleben. Da all dies sowieso schon aus den Angeln der Realität und Logik gehebelt scheint, fallen auch exzessive Computer-Spielereien nicht so sehr ins Gewicht. Von besserer Qualität hätten sie dennoch sein müssen, wenn man sie schon so oft und ausgiebig einsetzt.
Ob man "The Promise" mag, hängt davon ab, ob man für manchmal fast Cartoon-hafte Fantasy bereit ist, welche den audiovisuellen Bereich vor alle anderen setzt. Chen hatte mich im Verlauf des Films durchaus soweit. Aber das Frust-Potential ist schon gross. Die Handlung ist zu dünn, die Effekte sind zu unausgegoren, die soliden internationalen Schauspieler können sich nicht gewaltig entfalten, der Schnitt ist mit seinem Übermass an Fade-to-Black-Cuts etwas holprig. Letztendlich wiegt für mich die Faszination dennoch höher als die Frustration. Man hätte mehr draus machen können, immerhin ist "The Promise" mit Kosten von umgerechnet 30 Millionen Dollar die teuerste chinesische Produktion aller Zeiten. Da hätten auch ein paar Dollar für ein besseres Skript und bessere Effekte drin gelegen. An der Pracht des Films nagt dies indes nicht. Es ist ein eindrückliches Erlebnis, was sich auch daran zeigt, dass man von jeder neuen Einstellung am liebsten gleich einen Screenshot machen würde. Wenn Chen die faszinierenden Geschichten seiner früheren Jahre mit dem hier angewendeten Bombast-Stil kombinieren könnte, dann wäre das in der Tat ein echter Grund zum Jubeln.
PS: International wird eine gestraffte 102-Minuten-Version in die Kinos kommen.
MEINE DVD
China, Code 0, PAL [Zoke Culture]
Letterboxed Widescreen
Mandarin Dolby Digital 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
Cover meint anamorph, kam mir nicht so vor.
Lauflänge steht 101 Min plus 93 Min - auch nicht korrekt: Auf der ersten Disk
sind 101 Minuten, auf der zweiten 15 Minuten plus Bonusmaterial. Dass
chinesische DVDs das Logo dauernd im Bild haben, ist ja üblich. Dass ein Film
unnötigerweise auf zwei Disks gepresst wurde, ist neu. Zusätzliches Ärgerniss:
Disk 2 beginnt mit nicht skip-barer Werbung. Danach hasst man Rémy Martin aufs
Blut.
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