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Actionfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
प्रिंस

Regie Kookie V. Gulati
Drehbuch Shiraz Ahmed
Produktion Renu Taurani, Kumar S. Taurani
Songs Sachin Gupta
Kamera Vishnu Rao
Choreografie Bosco-Caesar, Pony Verma
Darsteller Vivek Oberoi, Aruna Shields, Nandana Sen, Neeru Singh, Sanjay Kapoor, Dalip Tahil
Länge 137 Min.

Kinostart 9.4.2010
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 22.8.10
©  Bilder Tips, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Superdieb Prince (Vivek Oberoi) überfällt in Südafrika einen Diamantengrosshandel. Nach diesem gigantischen Coup wacht er ohne Erinnerungen wieder auf. Nur sein Butler und eine Frau, die sich Maya (Nandana Sen) nennt, stehen ihm bei, damit er seine Gedanken wieder ordnen kann. Angeblich sei er ein Undercover-Cop, dessen Auftrag es ist, den steinreichen Schwerverbrecher Sarang (Isaiah) festzunageln. Der hat es auf eine ungemein wertvolle Münze abgesehen, die in Prince' Besitz sein soll. Doch schon bald weiss der gebeutelte Mann nicht mehr, was er glauben soll, denn es tauchen weitere Frauen (Aruna Shields
, Neeru Singh) auf, die Maya sein wollen. Und ein Verrat folgt auf den nächsten. Während Prince grübelt, wem er vertrauen soll, heftet sich der Cop Ali Khan (Sanjay Kapoor) an seine Fersen.

 

REVIEW
"Prince" ist Mal wieder die übliche Bollywood-Actionroutine: Die Anfangsminuten sind aus Snatch geklaut - ja er übernimmt sogar seine Musik. Gerade als man denkt, es würde nun etwas einfallsreicher voran gehen, kommen kleinere und grössere Diebstähle aus "Iron Man", "Crank" oder "The Matrix". Und die Story heftet ein paar Ideen aus "The Bourne Identity" zusammen. Immerhin ist der Film an sich kein Plagiat, sieht man von den ersten Minuten ab. Doch ihm fehlt jegliche Originalität, er wirkt wie ein Flickwerk von Drehbuchautor Shiraz Ahmed (Race, Wanted), der sich ein paar Hollywoodfilme reingezogen hat und gefolgert hat "hey, das kann ich auch". Kann er nicht. Und er ist nicht der einzige ...

Allan Amins Actionszenen sind immer derselbe Kawumm-Stuss, mit den Autos, die bei der Explosion per Katapult in die Luft springen, oder den in seltsam unlogischen Kurven durch die Lüfte hechtenden Leuten. Dazu gibts dann noch mässige Computertricks wie CGI-Wasserfälle. Action ist was Tolles. Doch wenn sie nicht echt wirkt, wandelt sie sich im Nu von beeindruckend zu lachhaft. Das ist das grösste Problem von Regiedebütant Kookie V. Gulati: Sein Werk ist lachhaft. Oft etwas trashig, dann abstrus, meist aber einfach plump. Die Kameraarbeit und die netten Lieder verdienen ein wenig Lob. Es ist bezeichnend, dass der beste Mann im Team aber aus Frankreich kommt - der Cutter Nicolas Trembasiewicz ("The Transporter"). Er montiert die Szenen hochroutiniert zusammen, so dass mehr Dringlichkeit entsteht, als Schauspieler, Regisseur und Autor zu erzeugen fähig sind.

Und wie schlagen sich die Akteure? Im Grossen und Ganzen mittelmässig. Vivek Oberoi erntete für seine Heldenrolle viel Lob, und ein Teil davon ist verdient. So ist er fraglos ein cooler Typ, die Klamotten stehen ihm, seine Dialoge kommen gut. Aber den ganzen Film über konnte ich einen Gedanken nicht aus meinem Kopf verbannen: "Lach mal, Junge!" Dieses grimmige Gesicht wird mit der Zeit ungeheuer anstrengend. Wären nicht die paar Minuten im Song "Tere Liye", er würde seine gehässigte Visage die ganze Handlung hindurch tragen. Merke, Vivek: Wahre Coolness wird von einem Lächeln nicht zerstört.

Dennoch ist Vivek hier klar die Nummer eins. Alle anderen sind höchstens Begleiterscheinungen. Das zeigt sich vor allem bei den Frauen, die alle denselben Namen haben und auch tatsächlich austauschbar sind. Die Bengalin Nandana Sen (Marigold) hat das janusgesichtige Spiel noch halbwegs brauchbar drauf, doch sie nervt rasch. Die Anglo-Inderin Aruna Shields ("Mr. Singh Mrs. Mehta") sorgt für viel Sex Appeal, doch ihr Spiel ist hölzern, nicht zuletzt darum, weil sie nachsynchronisiert werden musste. Und wenn dann Mal die Debütantin Neeru Singh (Phoonk 2) auftaucht, hat man genug von diesen wechselnden Leading Ladies ohne Charisma.

Die Damen passen indes ganz gut zum Film, denn "Prince" ist austauschbare Fliessbandware. Bollywood-Action, wie man sie alle paar Monate sieht, und die sich kaum gross unterscheidet, weder in der Machart, noch in der Qualität - Letztere ist meistens bescheiden. "Prince" ist sicher nicht so langweilig wie Blue oder so übel wie Cash, aber jenen konnte man wenigstens von Herzen hassen. An diesen überlangen Brei aus Actionklischees möchte man dagegen keine Emotion vergeuden. Das ist der Film nicht wert. Vivek-Fans können ihn sich anschauen, schliesslich sieht man den Star nicht alle Tage in einer Solo-Heldenrolle mit solchem Coolness-Faktor. Doch alle anderen dürfen ihn gerne unter "auslassen" einordnen.

 

SONGS
1) Mere Khuda - Rockiges Titellied, ganz nett (Atif Aslam).
2) Jiyara Jiyara - Typisches "lasziv tanzende Tussen"-Video, aber der Beat ist der Hammer (Alisha Chinai, Hard Kaur).
3) Kaun Hoon Main? - Kurz angespielter Hintergrundsong, passabel (Atif Aslam).
4) Tere Liye - Hübsches Liebeslied, v.a. schön gesungen (Atif Aslam, Shreya Ghosal).
5) Aa Bhi Jaa Sanam - Ganz kurz angespieltes, melodiöses Stück (Atif Aslam).

 

MEINE DVD
Tips (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen, französischen, holländischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bild etwas unscharf und dunkel, in hellen Szenen Blockbildung)

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (1/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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