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2010
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Trickfilm
Japan 2010
Alternative Titel Puranzetto; プランゼット
Regie und Drehbuch Jun Awazu
Länge 53 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 30.9.10
© Bilder CoMix, Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Jahr 2030 entsteht die erste Station auf dem Mars: Esperanza. Dort können 500'000 Emigranten von
der Erde unterkommen. Doch damit scheinen ungewollt fremde Mächte geweckt worden
sein: 17 Jahre später erscheint nämlich eine ausserirdische Lebensform
namens FOS, die innert sechs Tagen nahezu die ganze Menschheit vernichtet. Nun, 2053,
holt die Menschheit zum letzten Gegenschlag aus. Vom Berg Fuji aus soll eine
gigantische Kanone abgefeuert werden - doch bis sie geladen ist, müssen die
Soldaten um Akeshima Taishi die FOS-Angriffe abwehren, denn die Schutzschilder
um den Fuji müssen für den grossen Schuss gesenkt werden.
REVIEW
Irgendwo zwischen
Transformers, Evangelion, "Independence Day"
und der Protonen-Kanonen-Sequenz in "The Empire Strikes Back" erzählt diese
japanische Trickfilmproduktion keine sonderlich originelle Geschichte. Doch
darum gehts auch nicht. Vielmehr spielt Regisseur Jun Awazu wie ein Bub an
seinem PC: Der Macher des Retro-Kurzfilms Negadon
bringt all das auf die Leinwand, was seine Rechenleistung hergibt. Und weil der
Aufwand dafür wohl ziemlich gigantisch war, lag auch nicht mehr als ein
50-Minuten-Film drin. Das ist immerhin doppelt so viel wie bei Awazus Erstling.
Und für die dünne Story gerade angemessen.
"Planzet" schert sich dafür nicht all zu gross um Charakterentwicklung und Figurenzeichnung. Es gibt zwar Rückblicke in die Jugend der Protagonisten, doch die sind nicht besonders erhellend: Die Leute wolle Rache - und die Alien-Brut vernichten. Das ist in etwa alles, was man an Hintergrundinfos braucht. Der Rest? Science-Fiction und Action in voller Dröhnung. Die Animation der Menschen ist vor allem in der Mimik überaus holprig, von Fotorealismus sind sie meilenweit entfernt. Dafür klotzt Awazu bei den Bildhintergründen und allen Shots, in denen keine Menschen sind. Also Landschaften. Und natürlich alle Bilder, in denen die technischen Gadgets zum Zug kommen.
Anime-Regisseure aus Japan lieben solchen technischen Firlefanz, von Robotern über Aliens bis Kampfanzüge. "Planzet" bietet alles davon. Besonders stylish sind die Rüstungen unserer Krieger, die mit allerlei Waffen ausgestattet sind. Die Aliens indes sind eher eine undefinierbare Bedrohung, man kann nicht recht fassen, ob sie überhaupt organischer Natur sind. Das macht den Kampf der Menschheit gegen sie noch einseitiger: Vernichtung ist das Ziel der Invasoren, Vernichtung ist das unsere. Wo die Sympathien liegen, ist sonnenklar - und man darf 50 Minuten lang mitfiebern.
Zum richtigen futuristischen Mecha-Knüller reicht es "Planzet" dann aber doch nicht ganz. Immer dann, wenn keine Action geboten wird, ist das Gelaber der Charaktere ziemlich anödend. Da die Motivationen plump und die Beziehungen unausgereift sind, kümmert es auch nicht gross, wer was warum will. Das Gerede, vollbepackt mit pseudotechnischen und pseudomilitaristischen Ausdrücken, ist daher nur das: Gerede. Und als solches rasch einmal öde. Und gegen Ende fragt man sich nur noch, wie eine dezimierte Menschheit in relativ kurzer Zeit solch gigantische Bauten vollenden konnte. Aber egal. Zurücklehnen und die Bilder aufsaugen, heisst die Devise.
Immerhin gehörten zum CGI-Team das Studio Shirogumi (Always - Sunset on Third Street) und Malin Post (Sinking of Japan), während die Hintergrundbilder von keinem Geringeren als Takumi Tanji stammen, der schon Background-Malereien für Shinkais The Place Promosed in Our Early Days und 5 Centimeters per Second beisteuerte. Keine schlechte Truppe - und das sieht man auch. Der absichtlich etwas grobkörnige Look des Films ist ein Genuss. Mag sein, dass ich als Sci-Fi-Fan etwas mehr Affinität zu dem Mecha-Overkill habe, aber sieht man vom etwas zu plumpen Finale ab hab ich mich hier gut unterhalten. Wenn Awazu jeden neuen Film doppelt so lang macht, erwartet uns als nächstes endlich ein waschechter Spielfilm. Von mir aus gerne.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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