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Katastrophenfilm
Japan 2006
Alternative Titel Japan Sinks; Nihon chinbotsu;
日本沈没

Regie Shinji Higuchi
Drehbuch Masato Kato nach dem Roman von Sakyo Komatsu
Darsteller Tsuyoshi Kusanagi, Kou Shibasaki, Ersushi Toyokawa, Mao Daichi,
Mitsuhiro Oikawa, Mayuko Fukuda, Hideko Yoshida, Akira Emoto, Koji Ishizaka

Länge 134 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. ..

©  Text Marco, molodezhnaja 7.2.07
©  Bilder Toho, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die tektonische Platte, auf der die japanischen Inseln liegen, wird nach Berechungen einiger Forscher in ein paar Jahren im
Erdinneren versunken sein. Japan wäre ausgelöscht. Premierminister Yamamoto (Koji Ishizaka) und seine Beraterin Saori Takamori (Mao Daichi) beginnen, Evakuationsszenarien zu entwerfen, während erste Erdbeben bereits die Inseln erschüttern. Saoris Ex-Mann, der Forscher Dr. Yusuke Tadokoro (Etsushi Toyokawa), errechnet jedoch, dass Japan bereits in weniger als einem Jahr untergehen wird. Anfänglich glaubt ihm niemand, aber als Vulkane, Erdbeben und Flutwellen grosse Teile des Landes zerstören, handelt die Regierung und beginnt damit, die Bevölkerung in alle Länder der Erde zu evakuieren. An der Katastrophenfront macht sich derweil die Helferin Reiko Abe (Kou Shibasaki) nützlich, die sich während dieser schweren Zeit in Dr. Todokoros Assistenten Toshio Onodera (Tsuyoshi Kusanagi) verliebt hat.

 

REVIEW
Die zweite Verfilmung von Sakyo Komatsus Katastrophenroman nach der 1973er-Version Submersion of Japan klotzt in fast allen Belangen. Das Studio Toho versucht damit offensichtlich, an amerikanische Genrevorbilder jüngerer Zeit wie "The Day After Tomorrow" anzuknüpfen. Doch Regisseur Shinji Higuchi (Lorelei), ein ehemaliger Effektprofi und Stuntkoordinator, ist bestenfalls für die spektakulären Desaster-Szenarien, die Explosionen und CGI-Exzesse brauchbar, seine Geschichte säuft jedoch rasch ab, seine Figuren langweilen von der ersten Minute weg. Was diesem gross zelebrierten Untergang fehlt, ist Leben.

Die Schauspieler um Kou Shibasaki (Maison de Himiko) und Popstar Tsuyoshi Kusanagi von der Band SMAP geben ihr Bestes, um gegen die Trickflut, den überhasteten Schnitt und die leere Story anzukommen, doch es bleibt vergebene Müh. Die Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptfiguren ist sogar noch künstlicher als alles, was Michael Bay je in seine Katastrophenfilme gedrückt hat, und wenn sie in einer Umarmung zum passenden Popsong führt, ist das ebenso tranig wie der schwächste Teil von "Armageddon" - die Affleck-Tyler-Romanze zu "Aerosmith"-Gejohle.

Als Gegenargument, und das benutze ich bei "Armageddon" auch gerne, taugt hier jedoch: Wer interessiert sich schon für Akteure? Zählen nicht die Schauwerte? Das Spektakel? Doch, klar dominieren die einen Film dieser Art. Doch aller  Aufwand, alles Geklotze verpufft, wenn man als Zuschauer nicht emotional involviert ist. Man kann, um nochmals "Armageddon" herbeizuziehen, noch so lange über Bays Meteoriten-Hit klagen, aber Bruce Willis' Schlussszene bewirkt etwas im Zuschauer, das Pathos der heldenhaften sorgt für ein Anschwellen der Brust (und bei den Hassern des Films für eine aktive Galle) - hier jedoch löst kaum etwas eine Reaktion aus, sieht man von einem kurzen Staunen ab, was die Macher hier fertig gebracht haben: Eine Stadt ausradiert. Schick. Ein Haus in Trümmern. Cool. Eine halbe Nation am Boden. Eindrücklich. Nur emotionale Resonanz bleibt aus.

Selbst im Film wirken die Katastrophen nur halbbatzig nach. So ist bereits halb Japan ersoffen, aber die Leute, die noch leben, funktionieren in alltäglichen Mustern. Strom geht, Rettung läuft koordiniert - wo ist das menschliche Drama, wo die Angst, wo der Untergang abseits der physischen Katastrophe? Selbst die politische Komponente darüber, dass andere Nationen die Flüchtlinge nur zögerlich aufnehmen, spart "Sinking of Japan" weitgehend aus - da hat ihm sogar die Trash-Parodie The World Sinks Except Japan etwas voraus. Vom Humor ganz zu schweigen, denn diese aufgeblasene 134-Minuten-Show nimmt sich themengerecht extrem ernst, was auf Dauer doch für Abnutzungserscheinungen sorgt.

Zu sehen gibt es in "Sinking of Japan" viel: gute Schauspieler, eindrückliche Bilder, überzeugende CGI-Tricks, beängstigende Katastrophen. Doch all das ist im Eiltempo montiert, atmen kann keine Szene, entwickeln kann sich keine Beziehung. Wir werden unbeteiligte Zeugen eines orchestrierten, wissenschaftlich in fast allen Belangen hirnrissigen Untergangs. So wenig Zeit lässt Higuchi seinem Film, dass er selbst einen der potentiell rührendsten Momente gegen Schluss (eine Rede von Saori) im besten Moment abklemmt. Tempo ist schliesslich angesagt, der nächste teure Spezialeffekt wartet. Und so geht Japan mit viel Getöse unter, ohne jemanden zu bewegen. Das ist eine ziemlich grausige Vorstellung ...

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Japanisch 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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