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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Namastey London – Jetzt bockt die Braut

Regie Vipul Amrutlal Shah
Drehbuch Suresh Nair
Produktion Blockbuster Movie
Songs Himesh Reshammiya
Kamera Jonathan Bloom
Choreografie Saroj Khan, Ashley Lobo, Rajeev Surti, Ponny Verma
Darsteller Akshay Kumar, Katrina Kaif, Rishi Kapoor, Upen Patel, Clive Standen,
Jawed Sheikh, Tiffany Mulheron, Nina Waida, Shaana Diya, Ritesh Deshmukh
Länge 131 Min.

Kinostart 23.3.2007
Box office classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.5.07
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Jasmeet Singh (Katrina Kaif) lebt mit ihrem Vater Manmohan Singh (Rishi Kapoor) und Mutter Bebo (Nina Waida) in London. Die junge Inderin nennt sich Jazz, hängt gerne an Partys rum - und hat einen weissen Freund namens Charlie Brown (Clive Standen). Das passt dem Papa gar nicht: Er beschliesst, mit der Familie nach Indien zu reisen, um dort einen Gatten für Jazz zu finden. Nach langem Suchen landen sie in Manmohans Heimat, dem Punjab. Dort wiederum fällt Papa der adrette Arjun (Akshay Kumar) auf, der Sohn eines Freundes. Umgehend wird die Heirat arrangiert und Jazz fügt sich. Doch kaum zurück in England lässt Jazz ihren Gatten stehen: Nach englischem Recht sei die Ehe nicht gültig, sie habe nur mitgemacht, um unbeschadet aus Indien herauszukommen. Der tieftraurige Arjun bleibt in London und da er Jazz seit dem ersten Augenkontakt liebt, sorgt er für ihr Wohlbefinden.

 

REVIEW
Ich könnte einen Grossteil der Kritik von Humko Deewana Kar Gaye hierfür übernehmen - nicht nur, weil Katrina Kaif und Akshay Kumar hier abermals zusammen auftreten, sondern weil viele der Qualitäten und Schwächen dieselben sind. "Namastey London" ist ein belangloser, vorhersehbarer und klischeereicher Liebesfilm, doch einer, der weitgehend amüsiert, bisweilen ans Herz geht und mit Charme unterhält. So ein Werk ist nicht dazu da, um Preise abzustauben oder Kritikerlob einzuheimsen, sondern um für knapp über zwei Stunden im Kino träumen und lachen zu lassen und das Publikum gut zu amüsieren.

Wenn man die Klischees und Stereotypen alle aufführen will, wird es eine lange Liste - vom ständigen Herumstehen an den Baudenkmälern wie der Tower Bridge bis hin zu den plumpen Gegensätzen zwischen Briten und Indern. Gerade Letzteres sorgt für einige etwas bemühte Szenen, eine, bei der Akshay einem rassistischen Briten die Leviten liest (was beim indischen Publikum sicher gut ankommt). Am Störendsten ist jedoch Manmohans Verhalten gegenüber seiner Tochter: Sie hat einen tollen Beruf, einen adretten Freund, der sogar bei Prinz Charles ein und aus geht, und obwohl sie an Partys gerne einen drauf macht, ist sie ein nettes Mädchen. Trotzdem sieht er in ihr das Übel des Westens und will ihr das "blamable" Verhalten austreiben. Das ist nicht nur arg konservativ, das ist schon ziemlich albern angesichts des durchaus geregelten Lebensstils der Tochter. Hier zeigt sich dann auch die Geistesverwandtschaft zu Manoj Kumars ähnlich konstruiertem Klassiker Purab Aur Pachhim.

Doch zu einem gewissen Mass ist man diese Moral-Einprügelei ja gewohnt und es gibt ein paar Momente, die gerade solche Stereotypen wieder demolieren. Wichtiger bleibt, dass die Story nachvollziehbar ist, selbst in den groben Zügen, in denen Waqt-Regisseur Vipul Amrutlal Shah sie erzählt. Shah hält das Tempo stets hoch, sieht man von ein, zwei unnötigen Songs ab, inszeniert technisch kompetent und oft überraschend nüchtern und setzt Humor wohl dosiert ein. So amüsieren Dialogzeilen wie "sie ist rein wie die Themse" genauso wie ein Hochzeitsanwärter mit Filmtick - will heissen, er wiederholt alles zu einem dramatischen, eingebildeten Zoom dreimal. Eine amüsante Parodie bollywood'scher Möchtegern-intensiven Kamera- und Montagespielchen.

Den grössten Anteil am positiven Eindruck des Films haben aber zweifellos Akshay und Katrina. Er spielt angenehm zurückhaltend, eine richtige Wohltat nach den vielen hysterischen Komödien, die er in letzter Zeit abgekurbelt hat. Und obwohl sein Part ein wandelndes Klischee ist, so birgt er doch Charme, Sympathie und Herz. Katrina, einst gegeisselt als steif und Schauspiel-untauglich, legt hier wieder einen Zacken zu und profiliert sich als ernst zu nehmende Aktrice. Nicht mit grossen Gesten, aber mit einem freundlichen Gesicht und viel Ausstrahlung. Eine Szene etwa, in der um sie herum die Familie zu lachen beginnt und sie regelrecht damit ansteckt, ist unbezahlbar.

Solide Performances kommen auch vom restlichen Cast, etwa Altstar Rishi Kapoor und Gaststar Ritesh Deshmukh. Am unteren Ende der Skala die beiden Schönlinge im Team: Jungstar-Hoffnung Upen Patel (36 China Town) in einer bedeutungslosen Nebenrolle, die von ihm nur verlangt ein paar Mal sein Shirt auszuziehen. Und seine Filmfreundin Tiffany Mulheron, deren Augen zwar betörend leuchten, deren Spiel aber ohne Ausdruck bleibt. Die beiden passen dafür gut zum Soundtrack - Himesh Reshammiya repräsentiert das moderne und sexy Indien, das etwas kalte und urbane Bollywood. Deshalb passt er hier nicht so richtig hin. Überdeutlich wird das bei "Rafta Rafta", einem vermeintlich traditionellen Punjabi-Stück, das in Himeshs Händen nicht annähernd so gut gelingt wie bei jemandem à la Jatin-Lalit. Die Lieder an sich sind nicht übel, teilweise sogar gut, doch Himesh ist eine Fehlbesetzung für den Score zu einem so angenehm altmodischen Film.

Und das ist "Namastey London" allemal: Angenehm altmodisch - vielleicht nur dann unangenehm, wenn er bei der Moral punkten will. Der Rest gefällt weitgehend. Am Ende des Jahres dürfte der Liebesfilm in kaum einer Bestenliste auftauchen, sicher auch nicht in meiner, doch er garantiert leichtes Entertainment, ohne Nebenwirkungen zu Konsumieren und danach im schlimmsten Fall schnell wieder vergessen. Wenn Katrina Kaif und Akshay Kumar nach Humko Deewana Kar Gaye und nun "Namastey London" sozusagen auf diese Art Film eingeschworen sind, dann nur zu: Von der kann man sich auch gerne noch mehr anschauen, wenngleich ja zu hoffen ist, beim nächsten Mal würde auf den lästigen Patriotismus verzichtet.

 

SONGS
1) Main Jahan Rahoo - Solide Patriotennummer mit Himesh-ungewöhnlichem Gesangsteil (Rahat Fateh Khan, Krishna).
2) Dilrooba - Routine-Disconummer (Zubeen Garg, Alisha Chinai).
3) Rafta Rafta - Reshammiyas urbaner Stil passt nicht richtig in dieses Ambiente, doch das Lied ist cool, der Rhythmus eingängig (R.D.B.).
4) Yehi Hota Pyar - Einfaches, unspektakuläres Stück (Himesh Reshammiya, Sunidhi Chauhan).
5) Aanan Faanan - Süss gesungen, aber passt nicht so richtig zur Musik (Jayesh Gandhi, Akriti Kakkar).
6) Chakna - Klassisches Himesh-Material. Nicht überragend, aber okay (Himesh Reshammiya).
7) Veeraniya - Solide Ballade (Himesh Reshammiya).

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Viele Verpixlungen, Farbkontrast wechselt zwischen zu steil und zu flach)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (3½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (2½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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