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2009
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Thriller
Hongkong 2009
Alternative Titel Saat yan faan; 殺人犯
Regie
Roy Chow Hin-Yeung
Drehbuch Roy Chow Hin-Yeung, Christine To Chi-Long
Darsteller Aaron Kwok Fu-Sing, Janine Chang Chun-Ning, Tam Chun-Yat,
Eddie Cheung Siu-Fai,
Josie Ho Chiu-Yi, Chen Kuan-Tai, Chin Kar-Lok, Wong Yau-Nam, Michelle Ye Xuan
Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.12.09
© Bilder Focus,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein Serienkiller, der mit einer Bohrmaschine mordet, terrorisiert Hongkong. Sein
jüngstes Opfer ist der Polizist Tai (Chen Kuan-Tai), der von einem
Hochhaus gestossen wird und nun im Koma liegt. Am Tatort wird der junge
Inspektor Ling Kwok (Aaron Kwok) gefunden, der sich an nichts mehr erinnern
kann. Schlimmer noch: Etliche Beweise deuten auf ihn als Täter hin. Ling ist
verunsichert und fürchtet gar um das Leben seiner schönen Frau Hazel (Janine
Chang) und dem gemeinsamen Adoptivsohn Sonny (Tam Chun-Yat). Ist er vielleicht
wirklich ein Serienkiller? Um sich zu entlasten oder wenigstens die Wahrheit
herauszubekommen, nimmt er die Ermittlungen auf.
REVIEW
Okay, die ersten zwei Minuten sind genial. Die
langsame Kamerafahrt über den Boden, die schöne Musik dazu und dann kawumm,
donnert das Opfer blutüberströmt zu Boden. Doch der Mann lebt und versucht
aufzustehen, worauf sein Bein brutal unten wegbricht. Die Roheit und Direktheit
dieser Szenen zieht einen umgehend in den Film hinein. Danach geht es solide
weiter, wenn Ling seine Ermittlungen aufnimmt und man mindestens mit zweierlei
Resultaten rechnen kann: Ling ist tatsächlich der Killer und jagt sich selbst.
Oder er ist es nicht und es gibt einen spektakulären Showdown.
Doch solcherlei logische Erwartungen sollte man zurückstellen, wenn man "Murderer" geniessen möchte - denn Regiedebütant Roy Chow ist nicht darauf aus, mit Glaubwürdigkeit zu punkten. Nein, sein Thriller geht den Weg des Absurden und wird zu einer Trash-Show, die Ihresgleichen sucht. Kaum ein Mainstreamfilm jüngerer Zeit implodiert wie dieser und bietet eine derart lange Liste cineastischer Fehltritte. Und macht doch irgendwie Spass. Anzeichen für den Weg in den Wahnsinn gibt es ein paar. Zum Beispiel das Spiel von Aaron Kwok, das immer hysterischer wird und etwa bei der 50-Minuten-Marke erstmals aus dem Ruder gerät.
Schon bald darauf gibt sich der Täter preis - und es ist schlicht eine abstruse Offenbarung. Man hat jedoch Zeit, sich vom Schock zu holen, wenn der Fiesling zu einem gut viertelstündigen Monolog ausholt! Alles in Worten, vermischt mit ein paar Rückblenden - man kratzt sich ob dem missratenen Drehbuch, das seine Figuren so lange referieren lässt, am Kopf. Von da an ist immerhin alles möglich und wir Zuschauer sind darauf eingeschworen, dass "Murderer" vom Thriller zur unfreiwilligen Komödie verkommen ist.
Mittendrin der nunmehr 44-jährige Hauptdarsteller Aaron Kwok. Der hat sein Image als talentfreier Jüngling erfolgreich ablegen können und sich mit Filmen wie After This Our Exile oder Detective profiliert. Was ihn dazu bewog, hier den schauspielerischen Super-Gau abzuliefern, das wissen die Götter. Egal ob weit aufgerissene Augen, heftige Hysterie-Anfälle oder eine schlechte Mimik immer dann, wenn er besorgt sein sollte - all das zeigt er hier gleich mehrfach. Er beschreitet den Pfad in die Schauspiel-Hölle aber mit solchem Gusto und solcher Ernsthaftigkeit, dass man nicht anders kann, als zu staunen.
Die anderen Akteure fallen weniger auf, passen sich aber den zunehmend hirnrissigen Begebenheiten an und spielen mit derselben Humorlosigkeit wie Kwok. Niemand hier scheint sich richtig bewusst zu sein, welchen Quatsch sie verbraten! Man weiss nicht, ob man Regisseur Chow dafür verachten oder bewundern soll. Der Debütant, der zuvor als Assistent in den Filmen Fearless und Lust, Caution arbeitete, beweist immerhin Mut darin, einen A-Thriller mit Top-Cast und Top-Crew in Trash zu verwandeln. Die edlen Bilder des gefeierten taiwanesischen Kameramanns Mark Lee (The Sun Also Rises, Claustrophobia) und die Musik von Shigeru Umebayashi (Curse of the Golden Flower) können den Abwärtstaumel auch nicht mehr stoppen.
Man kann es drehen und wenden wie man will: "Murderer" ist ein irres Projekt. Was als Thriller beginnt endet im Sumpf aus Trash, Schwachsinn, Blut und Overacting. Doch das Ganze hat einen erstaunlich hohen Unterhaltungswert, wohl auch, weil man so etwas nicht alle Tage sieht und der Film immerhin nicht in die Kategorie weichgewaschener Fliessbandproduktionen gehört. Macht ihn das gut? Noch lange nicht. Doch man kann sich an die routinierte Technik klammern, an den soliden Start und an die brauchbaren Nebendarsteller - und wenn der "oh mein Gott"-Moment kommt, muss man ihn einfach als das nehmen, was er ist (oder Ling Wahnsinn attestieren), und dann machen auch die letzten 40 Minuten Spass. Auf eine "crazy shit"-Art-und-Weise.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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