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2008
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Liebesthriller
Südkorea 2008
Alternative Titel
Modeo boi;
모던 보이
Regie Jung
Ji-woo
Darsteller Park Hae-il, Kim Hye-su, Kim Nam-gil, Kim Joon-bae, Kim
Yeong-jae
Zuschauer
780'000
Länge 127 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 7.2.09
© Bilder CJ Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Seoul in den 1930er-Jahren. Die Stadt wird von den Japanern kontrolliert, was
weiten Teilen der Bevölkerung missfällt. Nicht
Lee Hae-myeong (Park Hae-il).
Er sieht sich als moderner junger Mann und geniesst den gehobenen Lifestyle der
Stadt in vollen Zügen - nicht zuletzt dank seines einflussreichen Freundes, des
japanischen Staatsanwalt Sinseuke Hidaka (Kim Nam-gil). Beim Besuch in einem
Nachtclub erblicken die beiden die schöne Jo Nan-sil (Kim
Hye-su), die unter dem Namen Laura als Sängerin auftritt.
Hae-myeong ist umgehend fasziniert von der geheimnisvollen Frau und arrangiert
alles so, dass er sie treffen kann. Zwischen den beiden knistert es heftig. Doch
ohne Vorwarnung ist Nan-sil verschwunden. Und mit ihr Hae-myeongs halbes Hab und
Gut. Dies erst noch, nachdem im japanischen Hauptquartier eine Bombe hochging.
Hae-myeong dämmert, dass seine Angebetete zu den koreanischen
Unabhängigkeitskämpfern
gehören könnte.
REVIEW
Fiese Schurken, schöne Frauen, wackere Rebellen
- "Modern Boy" enthält alle möglichen Zutaten für ein massenkompatibles
Unterhaltungsvehikel im Agenten- und Spionagemilieu. Doch Regisseur Jung Ji-woo ("Close to You")
nutzt allfällige Groschenroman-Elemente nur als Verkaufsargument für einen
ansonsten eher zögerlichen Film. Man stelle sich Ang Lees
Lust, Caution vor, ziehe eine halbe Stunde
Lauflänge, die inszenatorische Raffinesse sowie den ganzen Sex ab und übrig
bleibt in etwa dieses Werk. Obwohl kürzer, wirkt es länger, denn es mangelt ein
wenig an Spannung. Edel anzuschauen ist es allemal, dank ansprechender
Historienkulissen aus dem Computer und trotz Wackelkamera oder Vaseline auf der
Linse, doch für grosses Kino bräuchte es noch etwas
mehr. Eine knisterndere Liebe, virtuosere Action oder mehr Tiefgang. Doch bei
allem kratzt Jung eher an der Oberfläche.
Problematisch vielleicht auch das Setting: Der Film spielt während der japanischen Besatzungszeit, womit er sich 2008 in guter Gesellschaft befand. Ob Dachimawa Lee, Radio Dayz, Once Upon a Time und der Blockbuster "The Good, The Bad, The Weird": Sie alle nutzen diese prägende Zeit als Hintergrund für ihre Geschichte. Das sorgt für eine angenehme Optik mit klassischen Kostümen, jazzigem Soundtrack und warm-braunen Bildfärbungen, doch der Nachteil ist der fast unausweichliche Patriotismus. In "Modern Boy" stört er weniger als in anderen koreanischen Spielfilmen jüngerer Zeit, die gerne auf die nationalistische Karte setzen, weil er nie plakativ daherkommt. Nichtsdestotrotz sabotiert er etwas den Schwung, den der Film gewinnen könnte.
Ohne Wenn und Aber wunderbar in diese Zeit passt dagegen Hauptdarstellerin Kim Hye-su (My Eleventh Mother, Tazza). Mit ihrem markanten Gesicht und der reifen Erotik verkörpert sie die geheimnisvolle Sängerin der Ära mit Bravour und Eleganz. Nicht einmal wirkt es irritierend, dass sie sieben Jahre älter ist als Co-Star Park Hae-il (The Host) - im Gegenteil: Das macht sie noch deutlicher zur überlegenen Partnerin in dieser Beziehung. Er ist jung, angeberisch und ziemlich naiv. Sie ist verführerisch, kalkulierend und überaus gerissen. Eine Dynamik, die vor allem in der Anfangsphase sehr gut funktioniert.
Doch "Modern Boy" verliert sich etwas in seinen Ambitionen. Was als romantische Komödie beginnt wird zum Thriller mit dramatischem Einschlag. Und obwohl der Wechsel an sich gelingt (man kann ihn festnageln auf den Zeitpunkt, als Hae-myeong Nan-sils Bruder wiedersieht), so bleibt doch eine leicht unvorteilhafte Dramaturgie. Die Energie der ersten Stunde, die mit lockerem Schnitt und kurzweiliger Annäherung an die Figuren von statten ging, weicht einem ernsteren und trägeren Inszenierungsstil. Der Film will nie komplett zum packenden Spionagefilm reifen, dazu hat Park Hae-il auch nicht genügend Charisma und die Geschichte zu wenige Überraschungen. Doch "Modern Boy" bleibt stets hübsch anzusehen und bietet zwischen Witz, etwas Suspense und einer tragischen Romanze doch immer wieder Grund zum Dranbleiben.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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