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2008
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Mysterydrama
Hongkong / China 2008
Alternative Titel
Sam hoi tsam yan;
深海尋人
Regie
Tsui Hark
Drehbuch Tsui Hark
Produktion Tsui Hark
Darsteller Angelica Lee Sin-Je,
Chang Chen, Isabella Leong Lok-Si,
Tony Leung Ka-Fai,Guo Xiaodong, Zhang Zhen-yue
Länge 117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 10.8.08
© Bilder Deltamac,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Psychiaterin Gao Jing (Angelica Lee) verliert ihren Freund, den
Fotografen Dave Chen Guo-Dong (Guo Xiaodong), bei einem Tauchunfall vor der
Küste der japanischen Insel Yonaguni. Daran erinnern kann sich Jing jedoch nicht
und weiss daher auch nicht, wieso von der Leiche ihres Freundes der Kopf fehlt.
Obwohl es daher noch viele Unklarheiten gibt, macht Jing mit der Beerdigung
vorwärts, sehr zum Unbehagen von Guo-Dongs Schwester Helen alias Xiao-Kai
(Isabella Leong), die überzeugt ist, bei der Leiche handle es sich nicht um jene
ihres Bruders. Sie glaubt, er lebe noch, darum begibt sie such auf die Suche
nach ihm. Derweil erhofft sich Jing Hilfe von ihrem Chef Tang (Tony Leung), der
sie hypnotisiert. In Trance spricht Jing japanisch. Bald darauf erzählt ihr
Patient Simon (Chang Chen), dass er Guo-Dongs Geist sehen könne. Und auch Jing
macht bald Bekanntschaft mit übersinnlichen Kreaturen. Und Xiao-Kai ist nach
ihrem Trip durchgeknallt. Was ist los?
REVIEW
Tsui Hark war ab Ende der 70er-Jahre ein
Erneuerer des Hongkong-Kinos und schuf als Produzent und Regisseur einige der
berühmtesten Filme, die die Filmindustrie der damaligen Kronkolonie
hervorbrachte. Man nannte ihn sogar den Spielberg des Ostens. Nach Chinas
Machtübernahme ging es mit der Karriere Tsuis jedoch langsam bergab und nunmehr
steckt er in einer Talsohle.
Zu Warriors war
ein Desaster, das epische Comeback
Seven Swords enttäuschte und
sein Beitrag zum Episodenfilm Triangle fiel fad aus.
"Missing" bringt leider keine Wende. Im Gegenteil. Der Mix aus Geisterfilm und Liebesdrama gehört stark gekürzt und vorher nochmals gründlich überarbeitet. Im Kern steckt eine übersinnliche Romanze, aus der man vielleicht etwas hätte machen können, doch Tsui holt nicht einmal das Minimum an Spannung heraus und viele seine Geister-Kreationen wirken unfreiwillig komisch. Er setzt zu sehr auf CGI und Tricks, verliert darob aber den wahren Auftrag aus den Augen: Zu unterhalten. Zu Gruseln. Nur ganz selten gibt es Szenen, die kurz zusammenzucken lassen oder kurios faszinierend Geister-Figuren erzeugen. Aber auf fast zwei Stunden verteilt bleiben sie rar.
Dass es mit der Inspiration nicht weit her ist, zeigt schon die Besetzung von Angelica Lee in der Hauptrolle. Sie sah schon in The Eye Geister und muss es nun wieder tun. Sie leistet dabei brauchbare Arbeit, macht auf verstört und hysterisch, doch die Rolle bringt sie nicht zum Aufblühen, oft schaut sie nur abwesend in die Welt hinaus. Chang Chen (Silk) ist derweil als durchgedrehter Patient ungewöhnlich und daher nicht schlecht, Isabella Leong (Isabella, Diary) agiert gewohnt solide, selbst in den etwas gar übertriebenen Momenten. Und für Altstar Tony Leung Ka-Fai reichts immerhin zu einem netten Kurzauftritt.
Keine zu üble Besetzung also. Auch die Bilder lassen sich sehen - so klotzt Tsui schon im Vorspann, bei dem er die Credits auf Meer und Küste projiziert und episch anmutend an ihnen vorbei fliegt. Das wirkt grosskotzig, aber ungewöhnlich. Auch später macht der Film optisch was her, visuelle Schwächen findet man eher selten, nur dann, wenn die Geister und ähnliche Erscheinungen aufs Trickbudget drückten und zu offensichtlich aussehen, zu wenig unheimlich.
Die grösste Baustelle bleibt also im erzählerischen Bereich. Der Film ist viel zu lang und wenn er endlich zu Ende zu sein scheint, startet ein Twist ihn beinahe nochmals neu. Die vorher mühsam aufgebaute Geschichte ist schlagartig von der Rolle, wohl nur, weil Tsui bei dieser Koproduktion Chinas und Hongkongs die Festlands-Zensoren besänftigen wollen, die nicht gerne Geister in Filmen sehen. All dies zu Ungunsten von "Missing". Nun sehnt man einen Schluss herbei, aber er will nicht kommen, stattdessen rutscht der Film immer tiefer ins Nichts. Er bleibt als Gruselfilm ebenso auf der Strecke wie als Liebesfilm. Ersteres wird nämlich über den Haufen geworfen und man fragt sich danach, warum überhaupt Geister vorkommen mussten. Und die Romanze erstickt im Keim, weil einen die involvierten Figuren nicht einen Deut interessieren.
Tsui Hark, der früher seine eigenen Ideen hatte und ganze Trends auslöste, äfft hier erfolglos die Pang-Brüder nach (vor allem The Eye und Diary), bloss mit einem Schuss mehr Schmalz, Langeweile und Überlänge. Beim durch Orchestermusik aufgeblasenen Finale bleiben dann nur noch unfreiwillige Lacher und das Wissen, dass einer der wichtigsten Hongkong-Regisseure in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht ist. Vom Titel "Spielberg des Ostens" darf er heute nur noch träumen und sein neuster, schwacher Beitrag ist gerade mal noch knappe 2 Sterne wert.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 6.1 und DTS sowie Mandarin 6.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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