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2006
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Thriller
HK 2006
Alternative Titel
Mon seung; 妄想
Regie Oxide Pang Chun
Drehbuch Oxide Pang Chun, Pang
Pak-Sin
Produktion Pang Brothers, Alvin
Lam, Cheung Hong-Tat
Darsteller
Charlene Choi Cheuk-Yin, Shawn Yue
Man-Lok, Isabella Leong Lok-Si
Länge 85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 5.1.07
© Bilder Universe,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Winnie Leung Wing-Na (Charlene Choi) lebt einsam und zurückgezogen, seit ihr
Freund Seth Lau sie wortlos verlassen hat. Sie verbringt ihre Zeit fortan damit,
ihr Leid dem Tagebuch zu beichten und Holzpuppen zu basteln. Da entdeckt sie Ray
Fan Wai-Ha (Shawn Yue), der ihrer verflossenen Liebe aufs Haar gleicht. Sie lädt
ihn zum Essen ein, woraus sich eine Beziehung entwickelt. Doch Winnie wird immer
unberechenbarer.
REVIEW
"Diary" ist weniger ein ausgewachsener Film, als
eine Fingerübung. Oxide Pang, die eine Hälfte der Pang Brothers, setzt dabei
voll auf sein Talent als Bildgestalter und Cutter (assistiert von Neffe Curran
Pang), bleibt jedoch erzählerisch auf der Strecke. Die Idee hinter "Diary" ist
ein Verwirrspiel, ein Psychothriller um eine verlassene Frau, die wegen ihres
traumatischen Erlebnisses dem Wahnsinn anheim zu fallen droht. Doch schon früh
ist klar, dass Pang mit uns spielt: In einer Einstellung ist das Sofa zum
Beispiel leer, bei der nächsten sitzt Shawn Yue darauf. Auch Schnitte und
Kameraführung suggerieren, dass hier etwas nicht stimmt. Von Winnies Ängsten und
Panikattacken, unterstützt von CGI-Einsatz, ganz zu schweigen.
Der grosse Knall kommt etwa bei der Einstunden-Marke, wenn Pang auch erst den Vorspann mit "directed by Oxide Pang" beendet. Die Wendung zieht einem nicht völlig den Boden unter den Füssen weg, da man ja mindestens damit gerechnet hat. Zu deutlich waren die Anzeichen dafür. Doch Pang hat damit noch lange nicht genug. Überzeugt von der Cleverheit seines Plots dreht er danach die Handlung noch mehrmals auf den Kopf. Nicht etwa, um zu überraschen, sondern weil er das Spiel mit Realität und Illusion zum Maximum ausreizen will. Leider schiesst er dabei übers Ziel hinaus. Das Interesse geht flöten, die Spannung ebenso. Wir werden nur noch Zeuge einer düsteren, etwas bizarren Aneinanderreihung von Twists, die nicht mehr überzeugen.
Dabei böte "Diary" im technischen Bereich viel - von finsterer Bildgestaltung über saubere Spezialeffekte bis makellosem Spiel. Kantopop-Darling Charlene Choi spielt die angeschlagene Hauptfigur nämlich glaubhaft, Shawn Yue bleibt neben ihr rollenbedingt etwas schwach, aber auch er ist gut. Und Isabella Leong, die für die Story nicht von Belang scheint, mischt sich in ein paar Szenen souverän unter die beiden Stars. Dieses Trio lenkt davon ab, dass Pang viele seiner stilistischen Mäzchen inkonsequent und etwas planlos einsetzt. Seien es die Schwarzweiss-Szenen oder die Rückblenden, alles ist eher dazu da, um zu verwirren, als logisch anzudeuten, was real ist und was nicht. Dabei wäre es bei einer verwirrten Hauptperson, der man kaum etwas glauben kann, nicht unwichtig, dass wenigstens der Regisseur ein paar Leitplanken aufstellt, statt mit Tricks und Kino-Zauber zusätzlich für Verwirrung zu sorgen.
Immerhin: "Diary" ist höchst kurzweilig und bietet Thriller-Fans neben einem coolen Look und starken Akteuren auch einige spannende Momente. Doch Pang versenkt den Film spätestens dann, wenn er uns mitten im Geschehen mit der Credits-Einblendung daran erinnert, dass dies sein Film ist und er ihn sozusagen neu startet. Von da an geht es derart schnell bergab, dass am Schluss nicht viel mehr als ein Achselzucken und viel Frust zurückbleiben. Schade um das Talent, das ganz offensichtlich vor und hinter der Kamera versammelt wurde.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Kantonesisch und
Mandarin Dolby Digital 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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