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Kriegsdrama
China 2007
Alternative Titel Ji jie hao; 集結號

Regie Feng Xiaogang
Drehbuch Liu Heng nach einer Novelle von Yang Jingyuan
Darsteller Zhang Hanyu, Deng Chao, Yuan Wengkang, Tang Yan, Liao Fan, Wang Baoqiang

Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.3.08
©  Bilder Media Asia, Screenshots molodezhnaja


STORY
Nordchina im Jahr 1948: Die personell bereits stark dezimierte neunte Kompanie des 139. Regiments der chinesischen Volksarmee unter Hauptmann Gu Zidi (Zhang Hanyu) bekommt vom Offizier
Liu Zeshui (Hu Jun) den Auftrag, eine Mine vor den nahenden Kuomintang-Truppen zu schützen. Ein Rückzug wurde von oben strengstens verboten, bis das Signalhorn erklingt. Doch der Ton kommt nicht - und die zahlenmässige neunte Kompanie wird gnadenlos niedergemetzelt. Von den 48 Soldaten überlebt nur Hauptmann Gu schwer verletzt. Doch danach will ihm niemand glauben, wer er ist und was er getan hat. Stattdessen wird er zum vergessenen Mann und wieder zum einfachen Soldaten.

 

REVIEW
Der chinesische Erfolgs-Regisseur Feng Xiaogang landete letztes Jahr mit der historischen "Hamlet"-Interpretation The Banquet einen Hit bei Kritikern, einheimischem und internationalem Publikum. Mit "Assembly" richtet er sich indes eher an seine Landsleute: Das Kriegsdrama zeigt den mutigen Kampf von Soldaten der Volksarmee und den anschliessenden Anstrengungen, die gefallenen Helden zu ehren. Das trieft freilich vor Pathos, wenn auch nicht in dem Ausmass, das man von chinesischen Kriegsfilmen wie Taihang Mountain gewohnt ist. Doch auch Feng kann es nicht lassen, ein paar übliche Klischees chinesischer Propaganda aufzugreifen. So wird natürlich selbst der Lehrer (gespielt von Yuan Wenkang), der sich an der Front in die Hosen gemacht hat, später zum Helden, der schreit und schiesst und sich ins Kreuzfeuer stürzt. Bauern und Intellektuelle spannen zusammen, um den nationalistischen Feind in die Knie zu zwingen.

Zudem kommt die Volksarmee, trotz eines gewagten Auftakts, in dem Gu Kriegsgefangene erschiessen lässt, sowie ein paar kritischen Bemerkungen an die Führung, durchwegs gut weg, während die republikanische Armee aus gesichterlosen Angreifern besteht. Lang lebe der Kommunismus mit seinen Helden. Nichts Neues also an der Drehbuchfront der modernen chinesischen Big-Budget-Filme. Doch immerhin ist Feng talentiert genug, um diese simpel gestrickte Kurzgeschichte von Yang Jingyuan in eine inszenatorisch ansprechende Präsentation zu betten. So wirken die Kampfszenen ebenso explosiv wie brutal. Der Look unterscheidet sich nicht gross vom düster-realistischen Standard, der sich spätestens mit "Saving Private Ryan" etabliert hat, doch Thirteen Princess Trees-Regisseur und To Live-Kameramann Lu Yue findet ebenso ansprechende Einstellungen wie interessante Kompositionen.

Auch schauspielerisch überzeugt "Assembly", wobei hier ein Name im Vordergrund steht: der wenig bekannte Zhang Hanyu, der zuvor in einer Nebenrolle in Fengs World Without Thieves zu sehen war. Er gibt als charismatischer und pflichtbewusster Hauptmann eine beeindruckende Darbietung. Unterstützung gibts von unbekannten Akteuren und chinesischen Charakterdarstellern wie Wang Baoqiang ("Blind Shaft"), Deng Chao und TV-Schauspieler Yuan Wenkang, die in primär kleineren Rolle überzeugen. Fengs grösstes Problem ist es, dass er bis auf Gu und vielleicht noch Lehrer Wang keiner Figur echtes Leben einhaucht und man als Zuschauer fast schon unbeteiligt dem Gemetzel beiwohnt. Da liegt der Unterschied zu guten Kriegsfilmen, die einen bei jedem toten Soldaten zusammenzucken lassen.

Distanz und Kälte triumphieren jedoch in "Assembly", selbst wenn sich der Film noch so menschlich gibt. Zu steif ist das potentiell bewegende Finale mit all den uniformierten Würdenträgern, zu wenig eindringlich sind die Tode der namenlosen Soldaten. Fengs handwerkliches Geschick steht ausser Frage, doch als Geschichtenerzähler bleibt er hier hinter seinen besten Werken zurück, weil er es nicht schafft, die Zuschauer mitzureissen. Dass seine Story auch immer wieder von Zeitsprüngen und Zwischentiteln unterbrochen wird, verstärkt dieses Gefühl noch - die ganze Episode während des Koreakriegs wirkt zum Beispiel ablenkend und rückblickend sogar unnütz.

"Assembly" ist angesichts seiner technischen Präsentation sicher kein schlechter Film, vor allem in seinen Actionszenen zeigt er beachtliche Virtuosität. Doch mangels dramaturgischer Kraft und mitleidenswürdiger Figuren bleibt er zäh und seine Überlänge wird spürbar. Der Inhalt richtet sich zu deutlich an chinesische Nationalgefühle und den Propaganda-Apparat der kommunistischen Führung, um auch international vermarktbar zu werden. Wäre "Assembly" nicht schon der hundertste Beitrag mit ähnlichem Look (man vergleiche ihn mit überlegenen Werken wie Taegukgi oder "Saving Private Ryan"), dann könnte man über seine gröberen Schwächen besser hinwegsehen. So bleibt er einfach einer unter vielen. Ein passabler Beitrag zum Genre, aufwändig gemacht, aber zu beliebig.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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