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2009
> LOVE AAJ KAL
Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Gesten, heute und für immer
Regie Imtiaz Ali
Drehbuch Imtiaz Ali
Produktion Saif Ali Khan, Dinesh Vijan
Songs Pritam
Kamera N. Nataraja Subramanian
Choreografie Bosco-Caesar, Saroj Khan, Ashley Lobo
Darsteller Saif Ali Khan,
Deepika Padukone,
Rishi Kapoor, Florence
Brudenell-Bruce, Giselle Monteiro,
Rahul Khanna, Kavi Shastri, Vir Das, Mandi Sidhu,
Elizabeth Tan, Manushka Khisty, Raj Zutshi
Länge 128 Min.
Kinostart 30.7.2009
Box office classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6 (FSK: 6)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.11.09
© Bilder Eros International,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Inder Jai Vardhan Singh (Saif Ali Khan) lebt in London. Als er die schöne
Meera Pandit (Deepika Padukone) trifft, ist er hin und weg: Die beiden werden
ein Paar. Zwei Jahre später jedoch beschliessen sie eine Trennung, weil ihre
Jobs sie an entgegengesetzte Orte der Welt führen. Ihre Wege trennen sich in
Freundschaft. Und während Meera in Indien an einem Fresko arbeitet sowie mit
Vikram (Rahul Khanna) anbändelt, schlägt sich Jai das Leben in London und San
Francisco um die Ohren. Bald hat er das Herz der süssen Jo (Florence
Brudenell-Bruce) erobert. Doch nicht nur sein väterlicher Freund Veer Singh (Rishi Kapoor)
erkennt, dass er immer noch der Beziehung zu Meera nachweint. Veer ist ein
Romantiker alter Schule. Als er noch jung (Saif Ali Khan) war, verlor er sein
Herz an Harleen (Giselle Monteiro). Haben die jungen Leute von heute verlernt,
so zu lieben?
REVIEW
"Love Aaj Kal" ist nicht der erste Film, der
mit einer Trennung beginnt - doch in Bollywood werden Beziehungen gemeinhin
lieber geknüpft als zerrissen. Aber keine Angst: Die Trennung geschieht hier
nett und ohne Tränen. Und wo heute keine Partnerschaft sein kann, da ist
vielleicht morgen eine möglich. Oder übermorgen. Von diesem On/Off-Gefühl lebt
der neue, mittlerweile dritte Film von Imtiaz Ali - ebenso wie vom Kontrast
dieser als modern beschriebenen Liebe zu jener der vorherigen Generation.
Ali, der 2005 mit Socha Na Tha debütierte und mit Jab We Met einen Grosserfolg landete, hat diesmal ein Grossbudget zur Verfügung, teilweise finanziert von Star und Co-Produzent Saif Ali Khan. Und darum kann er klotzen, statt zu kleckern. Gedreht wurde in Indien, London und San Francisco, das Arsenal an Kostümen ist erdrückend, die Techniker sind von erster Güte, als Stars traben bekannte Schauspieler an, und die Story setzt ganz auf Bollywood-Glamour mit Songs, Fun und Romantik.
Auf der Strecke bleibt dabei etwas die Intimität früherer Ali-Werke. Der neue wirkt grösser, kalkulierter und kühler - was mitunter auch an der Hauptdarstellerin liegt: Deepika Padukone. In Om Shanti Om schaffte es Farah Khan aus der jungen Schönheit eine Leinwandgöttin zu machen, unerreichbar und zauberhaft. Das kaschierte wunderbar, dass Miss Padukone grosse Schauspieldefizite hat. Die traten in Bachna Ae Haseeno stärker hervor, doch dort teilte sie sich die weibliche Hauptrolle mit zwei Co-Stars. Nun jedoch trägt sie den Film mit Saif alleine. Und scheitert beinahe.
Denn Deepika ist ein Püppchen: Schön anzusehen, niedliches Lächeln inklusive, doch sie agiert gehemmt und hat Mühe damit, Dialoge natürlich wirken zu lassen. Darunter leidet auch ihre Chemie mit Saif und folgerichtig der ganze Film. Das krasse Gegenteil zu Jab We Met also, wo gerade die Chemie von Kareena Kapoor und Shahid Kapoor den Film mit Energie belebte. Hier gibts nur eine Hälfte eines Megawatt-Starduos, nämlich Saif. Er verkörpert Jai mit Schalk und Frische, wie wir es von ihm gewohnt sind, und dazu vielleicht noch ein wenig Botox, denn er sieht jünger aus, als in seinen letzten Filmen. Später kriegt sein Part mehr Tragik und er meistert den Wechsel bestens.
Ja er darf sogar eine Doppelrolle spielen, was man erst einmal kapieren muss. Tipp: Saif ohne Turban ist Jai, Saif mit Turban ist die junge Version von Rishi Kapoor. Jener spielt nach Hum Tum und Thoda Pyaar Thoda Magic abermals neben Saif mit gewohnter Routine und Freude. Die weiteren Bollywood-Schauspieler sind kaum der Rede wert, das gilt vor allem für den unterverwerteten Rahul Khanna. Dafür fallen zwei "Ausländer" auf: Das wenig talentierte, aber sehr hübsche Model Florence Brudenell-Bruce und die Brasilianerin Giselle Monteiro, die bestens das schüchterne indische Ideal vergangener Tage verkörpert.
Doch so gewichtig die Schauspieler auch sind: Dies ist Imtiaz Alis Film. Er manipuliert am Anfang geschickt die Erzählstränge, mischt überraschend unbekümmert die verschiedenen Zeitebenen, und leitet den Plot von der gängigen Bollywood-Romanze hin in tragischere Gebiete. All das tut er von leichter Hand, unterstützt von talentierten Technikern wie Kameramann N. Nataraja Subramanian (Eklavya, Parineeta, Jab We Met). Einzig Komponist Pritam kann hier keinen Gassenhauer wie in der letzten Kooperation mit Ali vorweisen - sieht man mal vom gelungenen "Twist" ab. Der Rest ist etwas austauschbar.
"Love Aaj Kal" ist ein sehenswerter und gelungener, aber kaum je herausragender Film. Er bietet kleine Details, die erfreuen - etwa der Auftritt von Rishis Ehefrau Neetu Kapoor-Singh, die 26 Jahre (!) nicht mehr auf der Leinwand zu sehen war. Und er unterhält mit solider Musik, gutem Saif, hübschen Damen, frischer Story und unaufdringlicher Inszenierung. Dass Deepika in manchen Passagen überfordert ist, die Story ihre Hänger hat, das Ende etwas abrupt wirkt und oft lieber geredet und melodramatisch gelitten, statt gehandelt wird, kann man daher verzeihen. Und man kann durchaus nachvollziehen, dass "Love Aaj Kal" zu einer der erfolgreichsten Bollywood-Produktionen 2009 avancierte.
SONGS
1) Dooriyan - Sanftes und schönes, aber wenig
einprägsames Melancholie-Stück (Mohit Chauhan).
2) Ajj Din Chadheya - Nettes, aber abermals allzu belangloses Stück (Rahat Fateh
Ali Khan, Irshad Kamil).
3) Twist - Grooviger Nonsens, knallbunt inszeniert (Neeraj Shridhar).
4) Thoda Thoda Pyar - Lebensfrohes Punjabi-Stück (Sunidhi Chauhan).
5) Chor Bazaari - Stimmiger Song, auch wenn die veraltete Stimm-Manipulation zum
Einsatz kommt (Neeraj Shridhar, Sunidhi Chauhan).
6) Main Kya Hoon - Solider Popsong (K.K.).
7) Aahun Aahun - Zwischenzeitlich gelungener Gesang, dazu etwas Pep (Neeraj
Sridhar, Master Saleem, Suzanne).
MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Leicht verpixeltes, aber
weitgehend solides Bild, farblich überzeugend; Disk ausgestattet mit
Bonus-Scheibe und Audiokommentar von Saif Ali Khan)
BESTELLEN
amazon.de (Liefert aus D)
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GB)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (2½/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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