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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Eklavya; Eklavya - Der königliche Wächter; एकलव्य

Regie Vidhu Vinod Chopra
Drehbuch Vidhu Vinod Chopra, Abhijit Joshi
Produktion Vidhu Vinod Chopra
Songs
Shantanu Moitra
Kamera N.
Nataraja Subramanian
Darsteller
Amitabh Bachchan, Saif Ali Khan, Sanjay Dutt, Vidya Balan, Jackie Shroff,
Boman Irani, Jimmy Shergill, Raima Sen, Sharmila Tagore, Parikshat Sahni
Länge 107 Min.

Kinostart 16.2.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 8.5.07
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Rana Jaywardhan (Boman Irani) ist der König von
Devigarh in Rajastan, hat im heutigen Indien aber keine Macht. Mit seiner Frau Suhasinidevi (Sharmila Tagore) und der geistig angeschlagenen Tochter Nandinidevi (Raima Sen) residiert er im Palast über der Stadt, sein Sohn Harshwardhan (Saif Ali Khan) lebt im Ausland. Als die Königin erkrankt, nutzt der König die Gelegenheit, um sie zu töten. In ihrem letzten Brief berichtet sie Harsh, dass Jaywardhan nicht sein Vater ist, denn der König ist unfruchtbar. Harsh und Nandini sind vielmehr die Kinder von Eklavya (Amitabh Bachchan), dem Palastwächter, dessen Vorfahren seit Generationen den König bewachen. Genau diese Arbeit kann der langsam erblindende Eklavya eines Tages nicht richtig ausführen: Der König wird von seinem neidischen Bruder Jyotiwardhan (Jackie Shroff) und dessen Sohn Udaywardhan (Jimmy Shergill) getötet. Eklavya will Rache üben, Inspektor Pannalal Chohaar (Sanjay Dutt) dies verhindern.

 

REVIEW
Sieben Jahre ist es her, seit Vidhu Vinod Chopra mit dem mitreissenden Actiondrama Mission Kashmir die Kinogänger erfreute. Danach arbeitete er an verschiedenen Drehbüchern und zog sich in die Rolle des erfolgreichen Produzenten zurück - für die Hits Munna Bhai M.B.B.S., Parineeta und Lage Raho Munna Bhai. Erst das Jahr 2007 führte Chopra zurück in den Regiestuhl: Er inszenierte das Palastdrama "Eklavya" nach seinem eigenen, mehrere Jahre in Vorbereitung befindlichen Skript, und gewann dafür ein unglaubliches Star-Ensemble. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch und werden weitgehend erfüllt. Doch das grosse Epos ist "Eklavya" nicht geworden: Er ist etwas zu kurz, etwas zu simpel gestrickt und etwas zu salopp gefilmt.

Gerade Letzteres erstaunt und muss auch gleich relativiert sein: So sind die Nahaufnahmen oft von bestechender Präzision. Auch viele der Bilder des Palasts von Devigarh sind eine Pracht. Doch Parineeta-Kameramann N. Nataraja Subramanian übertreibt es ganz gehörig mit den Kameraschwenks und -Flügen. Fast jeder Shot wird eingeführt mit einem grossen Schwenk, der dem Film episches Gewicht verleihen soll, welches er angesichts der etwas übereilten Erzählweise einfach nicht bekommen will. Dieses Stilmittel läuft sich aber rasch tot. Auch so manche Komposition im Innern des Palasts hätte ausgefeilter sein können. Man muss als Vergleich ja nicht gleich das Nonplusultra eines Palastdramas heranziehen (Curse of the Golden Flower), doch "Eklavya" bleibt visuell oft hinter dem Machbaren zurück.

Anzuschauen ist das Drama dennoch wunderbar. Die Kostüme, die Sets, die Originalschauplätze in Rajastan - einfach eine Wucht. Und dazwischen ein Ensemble, das man als Bollywoodfan wohl einfach anbeten muss. Amitabh Bachchan gibt eine reife Altersperformance. Mit eingefallenen, traurigen Augen verleiht er seinem Charakter, der nach dem treu ergebenen Eklavya aus dem "Mahabharata" benannt ist, die nötige Schwere. Dergleichen ist sonst keiner Figur gegönnt, da Chopra sich kaum Zeit nimmt, die Personen auszustaffieren - doch dazu später. Saif Ali Khan reicht nicht an Bachchan heran, sieht aber toll aus und markiert Präsenz. Sanjay Dutt füllt seine kleine Rolle mit Verschmitztheit aus, Jackie Shroff ist angenehm diabolisch, ebenso Boman Irani als impotenter König. Saifs Mutter Sharmila Tagore ist nur kurz zu sehen, aber allein der Anblick ist eine Freude. Jimmy Shergill bleibt eher blass, Raima Sen spielt gut. Chopras Entdeckung Vidya Balan zeigt als Saifs Geliebte Rajjo einmal mehr, dass sie zu den vielversprechendsten Stars ihrer Generation gehört. Sie verbessert sich hier zwar im Vergleich zu Parineeta kaum, doch solche historisch angehauchten Rollen liegen ihr einfach besser als zeitgenössische.

Vidya wird auch der einzige Song des Films gegönnt, der wunderbare "Chandre Re". Der Rest des Soundtracks ist instrumentell, aber sehr kraftvoll und souverän eingesetzt. Weil es keine Songs gibt, ist "Eklavya" auch so kurz: 107 Minuten. Und das ist schlicht zu wenig für einen Film, der Shakespeare ebenso zitiert wie das "Mahabharata". "Eklavya" schreit regelrecht nach epischer Behandlung, nach Ausarbeitung seiner vielen Figuren, nach wuchtigen Gesten, nach Intrigen und Gegenintrigen. Das ist zwar alles da, aber oft im Eiltempo durchexerziert - bis hin zum verwässerten, mutlosen Ende. Eine Gefahr entsteht und wird im Nu entschärft. Moralische Konflikte werden innert Minuten gelöst, anstatt sie etwas brodeln zu lassen und Figuren werden eingeführt, um danach trotzdem kaum auftrumpfen zu können. Ausnahmsweise hätte hier ein Film von einer zusätzlichen halben Stunde Lauflänge mehr als profitieren können.

Doch "Eklavya" ist dank seinen Akteuren, der sauberen Inszenierung, der tollen Musik und teilweise grandiosen Einzelszenen trotzdem ein Erfolg. Zu diesen Top-Szenen gehören die Attacke auf den König, inszeniert mit 600 Kamelen und einem vorbeibrausenden Zug. Das hat ungeheure Dynamik. Fast ebenso toll sind die perfekt geschnittene Szene mit der Taube sowie Amitabhs Konfrontation mit Jackie und Jimmy. Letztere findet im Dunkeln statt und zeigt Chopras Mut zur ungewöhnlichen, aber hocheffizienten Inszenierung. Mein Problem liegt also fast ausschliesslich bei der überhasteten Durchexerzierung der Geschichte. "Eklavya" bringt Rache, Intrigen und Familienkonflikte à la "Macbeth" ins Spiel und verzichtet dann genau auf das, was solche Stoffe am Besten macht: Das Fleisch am Knochen - die grossen Gesten, das Pathos, das Leid, das Figurenkarussell. "Eklavya" wirkt daher wie die kurze Light-Version des Epos', das es hätte sein können. Doch es ist ein guter Film, gar keine Frage. Sein Unheil liegt wohl darin, dass er so leicht ein sehr guter hätte sein können.

 

SONGS
1) Chandra Re - Süssliches Wiegenlied, liebevoll gesunden (Hamsika Iyer)

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Einige Unschärfen und Nachzieheffekte; farblich gut)

 

BESTELLEN 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (4/5) [Spoiler!]
Rediff.com (3½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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