Little Big Soldier (China / Hongkong, 2010)

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Historien-Actionkomödie
China / Hongkong 2010
Alternative Titel Da bing xiao jiang; 大兵小將

Regie Ding Sheng
Produktion, Story und Actionchoreografie Jackie Chan
Darsteller Jackie Chan, Wang Lee-Hom, Lin Peng, Steve Yoo Sung-Jun, Du Yuming,
Ken Lo Wai-Kwong, Yu Rongguang, Wang Baoqiang, Xu Dongmei, Wu Yue, Song Jin

Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
227 vor Christus während der Zeit der streitenden Reiche: Truppen des Staates Wei ziehen gegen Liang ins Feld. Beide Armeen werden in einem Blutbad ausgelöscht. Einer der wenigen Überlebenden ist ein einfacher Liang-Soldat (Jackie Chan). Der in die Jahre gekommene Farmer hat es sich zur Angewohnheit gemacht, sich bei Schlachten tot zu stellen. Nun scheint ihm das Glück doppelt hold, als er zwischen den Leichen einen jungen Wan-General (Wang Lee-Hom) entdeckt. Er beschliesst, den Verletzten im Reich Liang abzuliefern und die Belohnung zu kassieren. Doch die Reise ist beschwerlich, weil der General jede Chance nutzt, um zu fliehen - und weil der brutale Prinz Wen (Steven Yoo) das Duo verfolgt.

REVIEW
Die bittere Wahrheit lässt sich nicht vertuschen: Jackie Chan war in den letzten Jahren nicht überragend gut. Seine Hollywoodfilme enttäuschten, seine chinesischen Produktionen lieferten auch nicht viel mehr - und wenn er versuchte, wie in New Police Story oder Shinjuku Incident, völlig gegen sein Image zu spielen, dann entstanden zwar sehenswerte, aber kaum gloriose Werke. Um so erfrischender, wenn ein Chan-Film mal wieder einigermassen überzeugt: "Little Big Soldier" ist der beste Film der Leinwandikone seit langem und trotz mangelnder Originalität sowie ein paar Längen vorzügliche Unterhaltung.

Die Story basiert auf einer Idee, die Chan selbst ersann und 20 Jahre lang mit sich herumschleppte. In der Zwischenzeit ist er in die Jahre gekommen und übernahm daher nicht, wie anfänglich geplant, die Rolle des Generals, sondern jene des Feiglings. Und die passt perfekt zu ihm! So darf er nämlich immer noch ein paar Mal fighten - doch dies vor allem, um den Schlägen und Kicks anderer auszuweichen. Chan war immer schon ein Spezialist in diesen Slapstick-artigen Ausweichmanövern, doch hier setzt er sie formidabel ein, zugeschnitten auf sein fortgeschrittenes Alter.

Auf CGI-assistierte Kicks oder übertrieben Choreografie verzichtet er, stattdessen überlässt er (in seiner Co-Funktion als Produzent und Actionchoreograf) die grossen Fights den anderen. Gut so. Denn auch wenn Chan mit seinen 55 Jahren agiler ist als mancher 20-Jähriger, so hat er seine besten Zeiten hinter sich. Und dass er dies einsieht, sich entsprechend anpasst - das sorgt für Sympathiepunkte. Noch verstärkt werden diese durch die Rolle, die er verkörpert: Er ist kein Held, er ist ein opportunistischer Feigling, aber einer, mit grossem Herzen und Hang zum Pazifismus. Kurz: Der Charakter ist liebenswert.

Und da zeigt sich mal wieder, dass eine überzeugende Hauptfigur viel ausmacht. Denn mit Chans "kleinem Soldaten" lacht man nicht nur, man bangt in dramatischen Szenen auch mit. Eine tolle Figur und von Chan bestens gespielt, ohne auf sein Superstar-Image zu pochen. Co-Star und Mandarin-Popsänger Wang Lee-Hom (Lust. Caution) ist dagegen etwas hölzern, doch das passt zu seinem Part. Zudem sieht er gut aus, er kann kämpfen und er bildet den perfekten Kontrast zu Chan. Das alleine macht "Little Big Solider" schon zum besseren Buddy Movie als es eine Gurke à la "Rush Hour 3" je sein konnte.

Unterstützung kriegt das Duo vom koreanischen Sänger Steve Yoo, der chinesischen Sängerin Lin Peng, dem Veteranen Yu Rongguang und etlichen Jünglingen aus Jackies "New Seven Little Fortunes"-Stunttruppe. Die Besetzung überzeugt, doch wichtiger noch: Sie wirkt authentisch. Man nimmt dem Film das Setting durchaus ab. Dabei helfen auch die üppige Ausstattung und die solide, wenn auch etwas zu graustichige Kameraarbeit von Zhao Xiaoding (Curse of the Golden Flower). Anders als so viele andere Chan-Filme jüngerer Zeit kommt der hier aus einem Guss daher, er ist visuell und technisch durchgehend auf demselben hohen Niveau, und er ist auch inhaltlich stringent.

Das will etwas heissen, machen doch nicht wenige Werke der Marke Jackie Chan dramaturgische Sprünge. In "Little Big Soldier" hält Regisseur Ding Sheng (Undercover Knight) die Story zwar simpel, aber ihr Drive stimmt. Langeweile ist meistens ein Fremdwort, nur im Mittelteil hängt die Sache etwas durch. Damit ist es vielleicht auch angesprochen: "Little Big Soldier" ist keinesfalls Jackie Chans grandioses Comeback zur Topform. Es ist vielmehr ein kleiner, sympathischer und unterhaltsamer Film. Grosse Action sucht man vergeblich, eine innovative Story ebenso und selbst die letzten Sekunden der Erzählstimme hinterlassen wegen der "alles unter einem Himmel"-Einigungsbotschaft, die viele chinesische Kriegsfilme prägt, ein mulmiges Gefühl.

Doch der Film verbindet überzeugend klassischen Chan-Slapstick mit etwas Action, souveräner Inszenierung und dramatischen Beigaben wie der beinahe subversiven Pazifismus-Botschaft. Das Bauern-im-Krieg-Thema hakte jüngst Wheat besser ab, zu Lachen gab es in anderen Filmen auch mehr, doch in "Little Big Soldier" stimmt der Mix. Und das trifft auch auf Chan zu, der auf der einen Seite das tun darf, was er am besten kann, und auf der anderen Seite die in letzter Zeit neugewonnenen dramatischen Talente einsetzen darf - was sich ganz besonders in der Schlussphase auszahlt. Das lässt sich sehen. Und das dachten auch die Chinesen, die den Film zum Neujahrsfest hin in den Blockbuster-Himmel hievten. Da bin ich gerne gnädig und runde bei der Bewertung ein bisschen auf.

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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Yesasia (Liefert aus HK)

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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