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2009
> SHINJUKU INCIDENT
Thrillerdrama
Hongkong 2009
Alternative Titel San suk si
gin; 新宿事件
Regie
Derek Yee Tung-Shing
Executive Producers Jackie Chan, Albert Yeung
Darsteller Jackie Chan, Daniel Wu Yan-Zu, Naoto Takenaka, Fan Bing-Bing,
Xu Jinglei,
Masaya Kato, Jack Kao, Kenya Sawada, Yasuaki Kurata, Lam Suet, Ken Lo Wai-Kwong
Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 28.7.09
© Bilder Emperor Motion Pictures,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Traktormechaniker mit Übernamen Steelhead (Jackie Chan) führt in den frühen
90ern ein glückliches Leben im Norden Chinas. Als seine Freundin Xiu-Xiu (Xu
Jinglei) nach Japan verduftet, macht sich Steelhead illegal nach Japan auf, um sie zu suchen.
Er landet im schmuddeligen Shinjuku-Distrikt Tokios, wo er sich mit Jie (Daniel
Wu) und Old Ghost (Lam Suet) zusammentut und sich mit schlechten Jobs durchschlägt. Und da entdeckt Steelhead
seine Xiu-Xiu tatsächlich: Sie ist mit dem japanischen Yakuza-Anführer Eguchi
(Masaya Kato) verheiratet! Steelhead beschliesst, seine eigene Gang aufzuziehen
und legt sich dabei mit dem taiwanesischen Gangsterboss Gao (Jack Kao) an.
Als er Eguchi vor einem Mordanschlag Gaos rettet, spannen die beiden Gangs zusammen,
damit Eguchi seine Rache planen kann.
REVIEW
Es ist schon eine Weile her, seit Jackie Chan einen
wirklich tollen Film gedreht hat. New
Police Story kam nahe heran, holperte aber ein wenig.
Rob-B-Hood war nett, aber schnell vergessen.
Und je weniger man über "Rush Hour 3" redet, um so besser. Mit "Shinjuku
Incident" setzt der Hongkong-Star diese Serie hochwertiger, aber nicht wirklich
umwerfender Werke fort. Und er experimentiert weiter mit Genres. Nach eigenem
Bekunden ist die Zeit seiner agilen Actionkomödien langsam abgelaufen, weshalb
der 55-Jährige vermehrt Dramen drehen wolle. Und genau in den Bereich gehört der
Film. Mit wenig Action, ja wenig Spannung. Es ist vielmehr eine reinrassige
Drama-Rolle in einem klassischen Gangsterfilm-Plot.
Der spielt praktischerweise in Japan, denn Jackie weiss, dass er weiter östlich viele Fans hat, die man so besser abholen kann. Und es erlaubt, Gangsterfilmtraditionen von Hongkong (Triadenfilm) mit jenen Japans (Yakuzafilm) zu paaren, was auf dem Papier reizvoller klingt, als es hier ausgeführt wird. Das grösste Hindernis dabei? Jackie Chan selbst. Der Mann ist eine Legende und böse sein kann man ihm nie wirklich - doch er scheint hier vor allem am Anfang überfordert. Jackie als einfacher Bauer mit Melancholie-Dauerzustand? Das ist nun wirklich nicht der ideale Part für ihn und er wirkt leicht neben den Schuhen.
Doch er wächst in die Rolle langsam hinein - und wir mit ihm. Dass Superstar Jackie Chan am Ruder ist, wird sekundär, es geht um bekannte Gangsterfilmmuster, die von Regisseur Derek Yee (Protégé) hochroutiniert in Szene gesetzt werden. Ansprechende Ausstattung, solide Kameraarbeit, flotte Montage. Und dazu noch eine ziemlich heftige Dosis Gewalt. Was New Police Story vorlegte, zieht "Shinjuku Incident" weiter und zeigt zwei Szenen mit abgehackten Händen, Blutspritzer auf der Kamera und brutale Massenfights. So derb ist das, dass der Film in China, wo es kein Rating-System gibt, der Film gar nicht in die Kinos kam: Man wollte junge Jackie-Fans nicht verstören.
Doch die Gewalt ist nicht aufgesetzt, sie passt zum düsteren Plot. Ebenfalls treffsicher erweist sich die Besetzung: Daniel Wu ist ideal in der Rolle des guten Kumpels, der nach einem Zwischenfall seine dunkle Seite nach aussen kehrt (auch wenn dies etwas plötzlich passiert und sich kurioserweise in einem Glam-Rock-Outfit manifestiert). Johnny To-Dauergast Lam Suet ist als Gangster eh in seinem Element und der japanischen Kultstar Naoto Takenaka ist absolut ideal in der Rolle des Inspektors. Auf der Negativseite Fan Bingbing als Prostituierte, die der Handlung wenig hinzuzufügen weiss. Spielen tut sie jedoch fehlerfrei.
"Shinjuku Incident" ist letztendlich ein Moralstück, ausgestattet mit Lebenslektionen, düsteren Finale und mehr oder weniger brauchbarer Immigrantenproblematik. Nicht immer glaubwürdig, aber innerhalb seines Genres durchaus nachvollziehbar. Der Unterhaltungswert ist hoch, die Gewalt erschreckt, die Schauspieler geben ihr Bestes. Im Falle von Jackie Chan mag das aber leider nicht ganz reichen - er ist Jackie Chan, nie nehmen wir ihn indes als dramatische Figur war. Dazu ist er einfach zu sehr als Ikone etabliert. Mit einem anderen Star, einem dramatisch versierteren, der dazu auch nicht den Status einer lebenden Legende hat, wäre der Film besser bedient gewesen. Doch solche Bedenken hin oder her ist es immer schön, den Superstar zu sehen. Und so lange es nicht in "Rush Hour 4" ist, sondern einem soliden Werk wie dem hier, dann werde ich mich sicher nicht beklagen.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch/Mandarin/Japanisch 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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